Acht Schweizer Boote an den Europameisterschaften in Glasgow

Acht Schweizer Boote an den Europameisterschaften in Glasgow

Artikel - Acht Schweizer Boote an den Europameisterschaften in Glasgow

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SWISS ROWING nimmt mit acht Booten an den Europameisterschaften teil, die im Rahmen der European Championships ausgetragen werden. Angeführt wird die Schweizer Delegation von der amtierenden Weltmeisterin Jeannine Gmelin, vor drei Wochen grandiose Rotsee-Siegerin.

Roman Röösli kehrt für die EM in den Einer zurück und wird versuchen, an seine starke Performance vom Weltcup-Auftakt in Belgrad anzuknüpfen. Im Doppelzweier steht mit Barnabé Delarze und Nico Stahlberg eine neue Formation am Start. Im Leichtgewichtseiner will Michael Schmid seinen Titel verteidigen. Eine Spitzenklassierung haben sich Frédérique Rol und Patricia Merz im leichten Frauen- Doppelzweier zum Ziel gesetzt. Erstmals in dieser Saison international zum Einsatz kommt der Männer Vierer-ohne der offenen Kategorie.

Vor einem Jahr verpasste Jeannine Gmelin (RC Uster) die Europameisterschaften verletzungshalber. Vor zwei Jahren erkrankte Jeannine Gmelin am Tag vor der EM, so dass an einen Start nicht zu denken war. Vor drei Jahren gewann sie im polnischen Poznan (Polen) mit der Silbermedaille ihre erste internationale Medaille. Jeannine Gmelin möchte daher nach zweijähriger EM-Absenz wieder ins «EM-Geschäft» zurückkehren und diesmal im Einer ihr erstes EM-Gold gewinnen. In Glasgow wird sie wieder auf die Irin Sanita Puspure treffen, die beim Weltcup-Final in Luzern zu Gmelins hartnäckigsten Konkurrentinnen gezählt hatte. EM- Titelverteidigerin ist indessen die Britin Victoria Thornley, welche das Weltcup-Finale in Luzern ausliess, um sich auf die Heim-EM in Schottland vorzubereiten. Auch die Österreicherin Magdalena Lobnig, beim Weltcup in Linz noch Zweite, will Jeannine Gmelin herausfordern.

Roman Röösli im Skiff – Barnabé Delarze / Nico Stahlberg im Doppelzweier
An der letztjährigen EM gewann Roman Röösli (SC Sempach) im Doppelzweier gemeinsam mit Barnabé Delarze (Lausanne Sports Aviron) Bronze. In diesem Jahr rechnet er sich im Einer ebenfalls Chancen auf einen Podestplatz aus. Seit seinem zweiten Rang beim Weltcup-Auftakt in Belgrad (Serbien) hinter dem Weltmeister Ondrej Synek aus Tschechien zählt Roman Röösli durchaus zum erweiterten Kreis von Medaillenanwärtern. Der Doppelzweier rudert an der EM in einer neuen Formation mit Barnabé Delarze und Nico Stahlberg (RC Kreuzlingen). Barnabé Delarze, der den Saisonstart noch mit Rückenbeschwerden verpasst hatte, zeigte bei seinem ersten internationalen Rennen in Luzern im Einer eine starke Leistung und wurde im Final Fünfter. Die gemeinsamen Kilometer im Trainingslager in Varese mit Nico Stahlberg waren vielversprechend. Nico Stahlberg ruderte an den Weltcup-Events von Linz und Luzern jeweils mit Roman Röösli im Doppelzweier zu Bronzemedaillen.
 
Titelverteidigung als Ziel
Michael Schmid (SC Luzern) ist der amtierende Europameister im Leichtgewichtseiner – und so soll es auch bleiben. Bislang wurde Schmid in dieser Saison nur vom Deutschen Jason Osborne bezwungen, der jedoch für die EM vom deutschen Team wie schon für das Weltcup-Rennen in Luzern nicht gemeldet wurde. An seiner Stelle rudert Lars Wichert für Deutschland an der EM, ebenfalls ein erfahrener und schneller Leichtgewichtsskiffier. Mit dem Italiener Martino Goretti, dem Slowenen Rajko Hrvat, dem Griechen Spyridon Giannaros sowie dem Ungaren Peter Galambos stehen jedoch eine ganze Reihe von starken und bekannten Leichtgewichten in Glasgow am Start.

Ziel Edelmetall im leichten Doppelzweier der Frauen
Wie sich eine EM-Medaille anfühlt, weiss Patricia Merz (SC Zug). Sie holte im vergangenen Jahr Bronze im Leichtgewichtseiner. Im leichten Doppelzweier möchte sie nun gemeinsam mit Schlagfrau Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron) an diesen Erfolg anknüpfen. Erstmals international aufs Podest schaffte es die Crew in diesem Jahr beim Weltcup-Final in Luzern als Dritte hinter dem polnischen Boot, welches EM- Titelverteidiger ist. Indessen waren die Polinnen neben Rol/Merz die einzigen Europäerinnen im A-Final des Weltcups in Luzern. Mit den Weltmeisterinnen aus Rumänien und den Medaillengewinnerinnen des zweiten Weltcups in Linz, den Booten aus Italien und den Niederlanden, kommen jedoch gleich drei europäische Spitzenboote in die traditionell eng umkämpfte Leichtgewichts-Bootsklasse hinzu. Spannende Rennen dürften also vorprogrammiert sein.

Im Frauen-Doppelzweier der offenen Kategorie treffen Valérie Rosset (SC Sempach) und Pascale Walker (RC Zürich) auf harte europäische Konkurrenz. Im 9 Boote umfassenden Doppelzweier-Feld wird es vom ersten Rennen an um Finalplätze gehen. Für Valérie Rosset ist es dieses Jahr die erste EM-Teilnahme, während Pascale Walker zum zweiten Mal dabei ist. Im letzten Jahr konnte sie aufgrund einer Verletzung ihrer Bootspartnerin den Wettkampf nicht zu Ende bringen.

Einen EM-Finalplatz peilen auch Julian Müller (SC Luzern) und Andri Struzina (SC Zug) im Leichtgewichtsdoppelzweier an. Zu den Finalkandidaten gehören aber zehn europäische Teams, so dass die beiden Zentralschweizer Youngsters bereits in den Vorläufen stark gefordert sein dürften.

In dieser Saison erstmals international zum Einsatz kommt bei den Männern der Vierer-ohne der offenen Kategorie. Bei den Ruderern des Olympiaprojekts gab es im Frühjahr einige Absenzen wegen Krankheiten und Verletzungen. Rechtzeitig auf die EM konnte Headcoach Edouard Blanc nun ein Boot mit Joel Schürch (SC Sursee), Paul Jacquot (SC Zürich), Markus Kessler (RC Schaffhausen) und Benjamin Hirsch (RC Uster) zusammenstellen, das sich in Glasgow internationale Rennhärte aneignen soll. Als vielseitig einsetzbarer Ersatzruderer wurde Fiorin Rüedi (Grasshopper Club Zürich) nominiert, der beim Weltcup in Linz im Leichtgewichtseiner starker Sechster geworden war.

Das EM-Ruderprogramm:
Donnerstag, 2.8.:    Vormittag: Vorläufe / Nachmittag: Hoffnungsläufe Freitag, 3.8.:    Vormittag: Hoffnungsläufe / Nachmittag: Halbfinals Samstag, 4.8.:    Klassierungsrennen, Halbfinals, A-Finals
Sonntag, 5.8.:    Klassierungsrennen, A-Finals