EM Szeged: Andrin Gulich und Roman Röösli gewinnen die Bronzemedaille
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>> EM Szeged: Fotos vom Sonntag, 28.04.2024 (Fotos: Detlev Seyb/Maren Derlien, SWISS ROWING)
(28.04.2024) Am zweiten Finaltag gab es für das Schweizer Team dank Andrin Gulich und Roman Röösli mit der Bronzemedaille eine weitere Medaille zu feiern. Damit vervollständigte der Zweier ohne Steuermann Gulich/Röösli den Medaillensatz für die Schweizer Delegation in Szeged. Die weiteren Schweizer Finalboote ruderten auf zwei fünfte Ränge und einen sechsten Platz. Der heutige Regattatag war vom starken seitlichen Gegenwind beeinträchtigt, der nicht für alle Bahnen gleiche Startvoraussetzungen bot.
Der vierte und letzte Regattatag war von starkem Gegenwind geprägt. Der Wind fiel schräg auf die Regattabahn in Szeged ein, so dass das Fairness-Komitee auch heute die Bahnen wiederum aufgrund der Vorleistungen in den letzten Rennen neu verteilte und die favorisierten Boote auf die Bahnen eins und zwei setzte.
Andrin Gulich und Roman Röösli rudern zur Bronzemedaille
Ein hochkarätiges Starterfeld reihte sich im EM-Finalrennen im Zweier ohne Steuermann auf. Grossbritannien als Sieger des Weltcup-Auftakts in Varese, die neue rumänische Crew, welche im Vorlauf und im Halbfinal mit guter Bootsgeschwindigkeit aufgefallen war, die Olympiasieger aus Kroatien sowie die Boote aus den Niederlanden und Italien ruderten heute gegen Andrin Gulich und Roman Röösli. Die Briten erwischten den besten Start und übernahmen die Führung, dicht gefolgt von Andrin Gulich und Roman Röösli. Bei Streckenhälfte dann das gleiche Bild, aber die beiden Rumänen kamen Schlag für Schlag näher an Gulich/Röösli heran und ruderten auf dem dritten Streckenviertel rund zwei Sekunden schneller als die Schweizer. Das führte dazu, dass sich die Rumänen an die zweite Stelle setzten. Der Endspurt musste entscheiden, wenn auch die Briten genügend Vorsprung herausgerudert hatten und für den Gewinn der Goldmedaille kaum mehr in Gefahr gebracht werden konnten. Rumänien ruderte das schnellste letzte Streckenviertel und gewann hinter Grossbritannien und vor der Schweiz die Silbermedaille. Für Roman Röösli und Andrin Gulich gab es an dieser EM die Bronzemedaille. Andrin Gulich meinte nach dem Rennen: «Wir sind etwas zu zögerlich gewesen, aber der Wind hat so an unsere Ruderblätter gedrückt, dass wir mit unseren Unterarmen etwas verkrampften. Aber wir haben wieder eine Medaille gewonnen, freuen uns darüber und machen so den Schweizer Medaillensatz hier in Szeged komplett.» Roman Röösli ergänzte: «Die Wellen waren nicht sehr hoch, aber der Winddruck auf Boot und Ruder war schon sehr stark.»
Fünfter Rang für den Vierer ohne Steuermann
Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch ruderten auf der Bahn fünf im heutigen A-Final des Vierer ohne Steuermann. Die Konkurrenz war sehr stark besetzt. Italien, Rumänien und Grossbritannien tauchten bei Streckenviertel als erste Boote auf. Die Schweizer lagen mit dem Boot aus Frankreich auf ähnlicher Höhe und hatten somit im starken Gegenwind eine gute Referenz. Bei Streckenhälfte passierten Frankreich und die Schweiz sogar gleichauf. Auf dem dritten Streckenviertel hatte Frankreich die höhere Bootsgeschwindigkeit als das Schweizer Boot und machte sich daran, zum rumänischen Boot aufzuschliessen. Der Schweizer Vierer blieb so, an fünfter Position liegend, etwas isoliert und dem seitlichen Gegenwind ausgesetzt. Grossbritannien gewann vor Italien und Frankreich. Der Schweizer Vierer kam als Fünfter ins Ziel und hielt die Ukraine deutlich auf Distanz.
Andri Struzina beendet die EM in Szeged als Fünfter
Leichtgewichts-Skiffier Andri Struzina kam über den Hoffnungslauf in den Final von heute Sonntag. Im sehr starken Gegenwind hatte er auf der Aussenbahn sechs einen schweren Stand. Das Tempo der sehr schnell gestarteten Ruderer Savaete aus Frankreich und Torre aus Italien konnte Struzina heute von Anfang an nicht mitgehen und reihte sich an fünfter Position ein. Nach drei Vierteln der Strecke lag er an Sechster Position, ehe er auf dem letzten Streckenviertel den Iren Jacob McCarthy noch überholen konnte und das Rennen auf Rang fünf beendete.
Frauen-Doppelzweier mit Jeannine Gmelin und Nina Wettstein an sechster Position
Im Finalrennen der Frauen-Doppelzweier war ebenfalls hochklassige Konkurrenz am Start. Im Vorlauf konnte die neu formierte norwegische Crew die seit 2019 ungeschlagenen Rumäninnen bezwingen. Gleiches passiete auch heute im Finalrennen. Die Norwegerinnen vermochten das Rennen vor Litauen und Rumänien zu gewinnen und setzten sich so definitiv auf die Landkarte der Frauen-Doppelzweier. Der Schweizer Doppelzweier mit Jeannine Gmelin und Nina Wettstein ruderte auf der ersten Streckenhälfte an fünfter Stelle, mit Kontakt zum tschechischen Boot, das direkt neben ihnen ruderte, sowie dem irischen Boot, das nicht für schnelle Starts bekannt ist. Die Tschechinnen vermochten sich auf der zweiten Streckenhälfte zunehmend abzusetzen und sicherten ihren vierten Rang ab. Auf dem dritten Streckenviertel kamen die beiden Irinnen stark auf und überholten das Schweizer Boot. So blieben die Positionen bis ins Ziel unverändert und für den Schweizer Doppelzweier gab es heute einen sechsten Platz. Jeannine Gmelin bilanzierte nach dem Rennen: «Es war ein schwieriges Rennen heute. Es war nicht schlecht, aber nach dem guten Rennen vom letzten Freitag nicht ein weiterer Fortschritt. Wir haben es heute nicht ganz zusammengebracht. Der Level im Frauen-Doppelzweier ist sehr hoch und wir nehmen viel mit von dieser Europameisterschaft. Es war erst unser fünftes gemeinsames Rennen heute.»
Aurelia-Maxima Janzen gewinnt den kleinen Final zum Abschluss der EM
Als erstes Schweizer Boot des Tages bestritt Aurelia-Maxima Janzen den B-Final im Frauen-Einer. Die Bernerin führte das Rennen von Anfang an deutlich an und realisierte zum Abschluss der diesjährigen EM einen Start-Ziel-Sieg. Sie gewann das Rennen vor den Athletinnen aus Belgien und der Ukraine deutlich.
Fazit von Headcoach Ian Wright
Am Schluss der Regatta zog Headcoach Ian Wright ein erstes Fazit zur Europameisterschaft in Szeged: «Die meisten unserer Boote haben sich gegenüber dem Weltcup-Auftakt in Varese vor zwei Wochen verbessert gezeigt. Alle Mannschaften, die im Ruderzentrum in Sarnen trainieren, haben die Qualifikation für den A-Final geschafft hier in Szeged. Drei Mannschaften haben Medaillen gewinnen können. Das ist ziemlich gut. Mein Blick richtet sich nun auf unsere Heim-Events, die Rotsee-Regatten mit der finalen Olympia-Qualifikationsregatta sowie der LUCERNE REGATTA.*
Szeged, 28. April 2024/cs.
Resultate Europameisterschaften in Szeged (Ungarn), Sonntag, 28. April 2024
Frauen
Einer (W1x)
B-Final (Ränge 7 bis 9)
1. Aurelia-Maxima Janzen (SUI) 8:29,81; 2. Mazarine Guilbert (BEL) 8:35,75; 3. Diana Serebrianska (UKR) 8:42,67.
Doppelzweier (W2x)
A-Final
1. Helseth/Kavlie (NOR) 7:39,42. 2. Karaliene/Rimkute (LTU) 7:41,50; 3. Bodnar/Radis (ROU) 7:43,66; 4. Santruckova/Luksova (CZE) 7:51,95. 5. Hyde/Bergin (IRL) 7:55,36. 6. Jeannine Gmelin/Nina Wettstein (SUI) 7:58,88.
Männer
Einer Leichtgewichte (LM1x)
A-Final
1.Niels Torre (ITA) 7:41,72; 2. Marlon Colpaert (BEL) 7:54,83; 3. Benoit Savaete (FRA) 7:55.10. 4. Peter Galambos (HUN) 7:58,25; 5. Andri Struzina (SUI) 8:09,59; 6. Jacob McCarthy (IRL) 8:12,56.
Zweier ohne Steuermann (M2-)
A-Final
1.George/Wynne-Griffith (GBR) 7:01,54; 2. Lehaci/Arteni (ROU) 7:03,88; 3. Andrin Gulich/Roman Röösli (SUI) 7:01,67; 4. Sinkovic/Sinkovic (CRO) 7:10,52; 5. van Sprang/Krommenhoek (NED) 7:18,90; 6. Comini/Codato (ITA) 7:21,21.
Vierer ohne Steuermann (M4-)
A-Final
1. Davidson/Aldridge/Ambler/Wilkes (GBR) 6:17,63; 2. Kohl/Vicino/Abagnale/Lodo (ITA) 6:20,27; 3. Rayet/Brunet/Turlan/Turlan (FRA) 6:22,86. 4. Tudosa/Berariu/Semciuc/Madrila (ROU) 6:24,77. 5. Kai Schätzle/Patrick Brunner/Tim Roth/Joel Schürch (SUI) 6:32.42; 6. Selivanov/Gryn/Kravchenko/Hula (UKR) 6:42,18.