6 Schweizer U23-Boote rudern um WM-Medaillen
Artikel - 6 Schweizer U23-Boote rudern um WM-Medaillen
Vier weitere Junioren-Boote kämpfen am Samstag um den Einzug in die A-Finals der U19-WM.
==> Bildergalerie U19-/U23-WM Varese, Freitag, 29.07.2022 (Fotograf: Detlev Seyb)
Auf dem Lago die Varese rudern diese Woche die künftigen Spitzenruderinnen und -ruderer hinsichtlich der Olympischen Spiele in Los Angeles 2028. 1452 Teilnehmende aus 61 Nationen in den Alterskategorien U19 und U23 tragen bis am Sonntag in einem kombinierten Mega-Event ihre Weltmeisterschaften aus. Die U23-WM hatte bereits am Montag Fahrt aufgenommen. Von den neun im Einsatz stehenden Schweizer Booten konnten sich sechs für die A-Finals qualifizieren. Das Schweizer U23-Team hat in den Qualifikationsrennen in Varese bislang einen sehr überzeugenden Auftritt gezeigt, konnte doch im Vorfeld nicht mit einer derart grossen Zahl an Finalplätzen gerechnet werden.
Am vergangenen Mittwoch begann in Varese schliesslich auch für das U19-Kader die WM. Die Finals werden entsprechend am Sonntag ausgetragen. Morgen Samstag kämpfen vier Schweizer U19-Boote in den Halbfinals um einen Startplatz in den Medaillenrennen.
6. WM-Rang für den Männer-Doppelvierer der Leichtgewichte
Bereits heute wurde an der U23-WM der A-Final im Männer-Doppelvierer der Leichtgewichte ausgetragen. Die Lokalmatadoren aus Italien stürmten mit anfänglich 50 Schlägen pro Minute vorne weg, rissen alsbald eine Lücke auf und bauten die Führung Schlag um Schlag aus. Deutschland nahm sofort die Verfolgung auf und sorgte für eine Sogwirkung und weitere Beschleunigung des bereits hochtourigen Rennens. Tommaso Fassone, Dorian Rosenberg, Cedric Payer und Tobias Fürholz kämpften Kopf an Kopf mit Frankreich und den USA um den dritten Platz. Auf der zweiten Streckenhälfte konnten die Schweizer die hohe Geschwindigkeit des Feldes aber nicht mehr halten und beendeten die WM auf dem sechsten Schlussrang. Das Boot aus Italien aber ruderte heute ein Rennen der Extraklasse. Mit seiner Siegerzeit von 5:45.42 unterbot Italien die Weltbestzeit, die seit der U23-WM in Plovdiv 2017 von der Schweiz gehalten worden war (Pascal Ryser, Andri Struzina, Julian Müller, Matthias Fernandez), um zwei Sekunden.
U23 – Aurelia-Maxima Janzen nimmt Fahrt auf
Nach der direkten Halbfinal-Qualifikation im Vorlauf vom vergangenen Montag traf Skiff-Ruderin Aurelia-Maxima Janzen heute im Halbfinal auf die U23-WM-Titelverteidigerin Alexandra Föster aus Deutschland. Nach drei rennfreien Tagen stand heute ein schwieriger Halbfinal auf dem Programm. Das Rennen entwickelte sich zu einem sehr spannenden und hart umkämpften Schlagabtausch, der die grosse Schweizer Fangemeinde in Varese erfreute. Die Irin Alison Bergin startete ungestüm und setzte sich sofort an die Spitze. Aurelia-Maxima Janzen hielt sich auf dem zweiten Rang in bester Ausgangslage für die A-Final-Qualifikation, während sich Alexandra Föster nach einem verhaltenen Start auf dem vierten Zwischenrang wiederfand und das Feld schliesslich von hinten aufrollen musste. Als die Irin auf dem dritten Streckenabschnitt schwächelte und auf den dritten Zwischenrang zurückfiel, setzte sich Alexandra Föster bis zur 1500-Meter-Marke an die Spitze. Dann aber packte Alison Bergin einen unwiderstehlichen Schlussspurt aus und liess sowohl Föster als auch Janzen hinter sich. Die an vierter Stelle liegende Spanierin Esther Briz Zamorano liess nicht locker und versuchte bis zum letzten Schlag auf einen finalberechtigten Rang vorzufahren. Aurelia-Maxima Janzen verteidigte den dritten Rang erfolgreich und steht wie schon im Vorjahr im A-Final des U23-Frauen-Skiffs. Das Rennen war bei starkem Mitwind so schnell, dass sich die Irin Alison Bergin eine neue U23-Weltbestzeit notieren lassen konnte. Im A-Final vom Samstag (18.17 Uhr) werden die Karten indessen wieder neu gemischt und es darf ein hochklassiges und spannendes Finalrennen erwartet werden.
Zweier ohne Steuerfrau: Olivia Roth / Seraina Fürholz gewinnen den B-Final
Die U23-WM abgeschlossen haben heute Olivia Roth und Seraina Fürholz im Zweier ohne Steuerfrau. Die Schweizerinnen legten einen Start-Ziel-Sieg hin, wobei das Boot aus den USA die beiden immer wieder attackierte. Das Schweizer Boot verteidigte die Führung aber jederzeit souverän. Im Ziel betrug der Vorsprung eine Bootslänge. Olivia Roth und Seraina Fürholz klassierten sich damit an der U23-WM im siebten Schlussrang.
Die Thalwiler Leichtgewichtsruderin Aline Schwyzer führte im C-Final des Leichtgewichtseiners über weite Strecken und klassierte sich letztlich auf dem zweiten Rang, was dem 14. U23-WM-Schlussrang entspricht.
Einer-Ruderer Bojan Reuffurth bestritt heute den Halbfinal im Männer-Skiff, in welchem er auf ganz starke Konkurrenz traf. Auf dem fünften Zwischenrang gestartet, kämpfte er sich noch auf den vierten Rang vor. Indessen war die Lücke zum drittplatzierten US-Amerikaner Isaiah Harrison zu gross, als dass er sie noch hätte schliessen können. Bojan Reuffurth rudert am Samstag (15.00 Uhr) im B-Final um die Ränge 7-12.
U19-WM: Vier Boote rudern um den Einzug in die A-Finals
Am Samstagvormittag stehen an der U19-WM die Halbfinals auf dem Programm. Vier Schweizer Boote haben noch die Möglichkeit, sich für die Medaillenrennen zu qualifizieren.
Die Blicke richten sich unter anderem auf Lina Kühn, die an der EM im Mai im Juniorinnen-Skiff Bronze gewonnen hatte. Sie hatte sich am Mittwoch im Vorlauf als Zweitplatzierte direkt für den Halbfinal qualifiziert. Nach zwei rennfreien Tagen wird sie morgen Samstag alles daransetzen, wieder in den A-Final einzuziehen.
Durchaus für eine Überraschung sorgen könnte der neu formierte Junioren-Doppelzweier mit Ivo Löpfe und Ondrej Zedka, der bislang mit angriffigem Stil zu gefallen vermochte. Im heutigen Viertelfinal ruderten Löpfe / Zedka auf den zweiten Rang, forderten gar kurz vor dem Ziel die führenden Italiener heraus und liessen dabei nie Zweifel an ihren Ambitionen aufkommen.
Interessant wird auch das Rennen des Juniorinnen-Doppelzweiers mit Alexa von der Schulenburg und Flavia Lötscher. Die Schweizer Crew legte im Hoffnungslauf eine beachtliche Steigerung hin.
Komplettiert werden die Halbfinals mit dem Junioren-Doppelvierer (Nicolas Berger, Gian Luca Egli, Leonardo Salerno und Alexander Bannwart). Fünfter wurde das Boot an der EM im Mai mit an zwei Positionen veränderter Besetzung. Im Halbfinal muss es sich nun gegen den letztjährigen WM-Vize Italien, die stets gefährlichen Griechen, Bulgarien und die Niederlande durchsetzen.
Startzeiten Schweizer Boote U19-/U23-WM Varese am Samstag, 30.07.2022:
U19
9.15h JM4-; Jonas Frei, Luka Jankovic, Robin Ruchti, Valentino Gasch (Halbfinal C/D; 1.-2. => C-Final, 3. => D-Final)
9.40h JM1x; Nicolas Chambers (Halbfinal C/D; 1.-3. => C-Final, 4.. => D-Final)
10.20h JM4x; Nicolas Berger, Gian Luca Egli, Leonardo Salerno und Alexander Bannwart (Halbfinal; 1.-3. => A-Final, 4.-6. => B-Final)
10.30h JW2x; Alexa von der Schulenburg, Flavia Lötscher (Halbfinal; 1.-3. => A-Final, 4.-6. => B-Final)
10.40h JM2x; Ivo Löpfe, Ondrej Zedka (Halbfinal; 1.-3. => A-Final, 4.-6. => B-Final)
11.05h JW1x; Lina Kühn (Halbfinal; 1.-3. => A-Final, 4.-6. => B-Final)
(Update vom 30.07.) Neue Startzeiten U23 wegen Gewitterwarnung:
14.06h BM1x; Bojan Reuffurth (B-Final)
14.32h BLM1x; Gian Struzina (A-Final)
14.40h BW2x; Olivia Negrinotti, Thalia Ahumada (A-Final)
14.48h BM2x; Yannick Raschle, Shamall Suero (A-Final)
15.12h BLW2x; Marion Heiniger, Margaux Oural (A-Final)
15.52h BW1x; Aurelia-Maxima Janzen (A-Final)
Alle Siegerehrungen finden NACH den A-Finals statt.
29.07.2022 / vdg/ 18.10h (Update am 30.07.; 8.35h)