EM Szeged: Beide Männer-Vierer gewinnen ihre Hoffnungsläufe souverän

EM Szeged: Beide Männer-Vierer gewinnen ihre Hoffnungsläufe souverän

Artikel - EM Szeged: Beide Männer-Vierer gewinnen ihre Hoffnungsläufe souverän

EM Szeged: M4x gewinnt im Hoffnungslauf
Der Vierer ohne Steuermann sowie der Doppelvierer der Männer haben ihre Hoffnungsläufe an der Europameisterschaft in Szeged souverän gewonnen und stehen somit im A-Final. Ebenfalls im Final dabei sind 4 weitere Schweizer Boote, die in den Hoffnungsläufen bestehen konnten.

Bislang stehen somit sieben Schweizer Boote im EM-Finalrennen. Claire Ghiringhelli hat sich im Para-Einer für das Entscheidungsrennen um die Quotenplätze von morgen Samstag in Stellung gebracht.

>> Fotos EM Szeged vom Freitag, 26. April 2024 (Fotos: Detlev Seyb/Maren Derlien, SWISS ROWING)

Ruder-EM Szeged 2024 live bei SRF
Samstag, 27.04.2024: live ab 13:35 Uhr, SRF Info
Sonntag, 28.04.2024: live ab 11:30 Uhr, SRF Info

Schönes Wetter, leicht welliges Wasser und ein seitlicher Gegenwind begrüsste heute Vormittag die Ruderinnen und Ruderer in Szeged. Das Fairness-Komitee von European Rowing hatte im Verlaufe des Vormittags entschieden, die Bahnverteilung für die Hoffnungsläufe aufgrund des seitlichen Gegenwindes zu ändern und die schnellsten Boote aus den Vorläufen auf die vermeintlich besten, das heisst am wenigsten dem Wind ausgesetzten, Bahnen zu setzen.

Während Raphaël Ahumada/Jan Schäuble sowie Andrin Gulich/Roman Röösli, die sich gestern in den Vorläufen direkt für die nächste Runde qualifizieren konnten, einen wettkampffreien Tag einzogen, ging es in den heutigen Hoffnungsläufen um viele Finaltickets für die Entscheidungsrennen vom Samstag und Sonntag

Vierer ohne Steuermann wird seiner Favoritenrolle gerecht
Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch waren gestern einem stark besetzten Vorlauf zugelost und zeigten ein gutes Auftaktrennen. Im heutigen Hoffnungslauf war das Schweizer Boot in der Favoritenrolle und wurde dieser vollends gerecht. Sie liessen sich durch den schnellen Start des polnischen Vierers nicht aus dem Konzept bringen und konzentrierten sich auf den eigenen Rhythmus im Boot. Bei der Streckenhälfte war das Schweizer Boot dann vor den Polen und baute die Führung auf den dritten 500 Metern aus. Sowohl auf dem zweiten wie auch dem dritten Streckenviertel war das Schweizer Boot am schnellsten unterwegs. Patrick Brunner meinte: «Gegenüber dem Vorlauf sind wir schneller gestartet und haben besser ins Rennen gefunden, so dass wir auf den mittleren tausend Metern Schlag für Schlag gut vorankamen. Das Rennen ist uns heute gut gelungen.» Auf dem letzten Streckenviertel fassten sich die an dritter Stelle liegenden Ukrainer ein Herz und setzten zu einer langen Aufholjagd an. Die Polen zollten Tribut für ihren Start und wurden vom Boot aus der Ukraine auf- und überholt. Der Schweizer Vierer behielt die Führung ungefährdet inne und gewann den Vorlauf vor der Ukraine. Polen hatte das Nachsehen um die beiden A-Finaltickets. Der Final findet am Sonntag statt. Bugmann Joel Schürch sagte nach dem Rennen: «Wir sind alle sehr zufrieden mit dem Rennen. Wir hatten ein positives Gefühl im Boot. Diesen Schwung wollen wir ins Finalrennen vom Sonntag mitnehmen.»

Männer-Doppelvierer im Hoffnungslauf ebenfalls siegreich
Der Männer-Doppelvierer mit Maurin Lange, Scott Bärlocher, Jonah Plock und Dominic Condrau hatte im gestrigen Vorlauf die direkte Finalqualifikation nur um Haaresbreite verpasst. Headcoach Ian Wright sagte nach dem Rennen, dass es eine verpasste Chance gewesen sei. Im heutigen Hoffnungslauf setzten sich die Schweizer gleich zu Beginn an die Spitze des Rennens und führten dieses vom Start bis ins Ziel deutlich an. Um den zweiten Platz wurde es hingegen sehr spannend. Lange Zeit lag der niederländische Vierer an zweiter Stelle, aber auf der zweiten Streckenhälfte setzte der rumänische Doppelvierer zur imposanten Aufholjagd an. Der Vorsprung des Schweizer Doppelvierers war aber ausreichend, so dass Lange, Bärlocher, Plock und Condrau ihren Vorsprung verteidigten und das Rennen mit einem Vorsprung von dreiviertel Bootslängen zu gewinnen vermochten. Sie rudern am Samstag im A-Final. Jonah Plock gab nach dem Hoffnungslauf seine Einschätzung zum Rennen: «Wir hatten ein solides Rennen, waren angriffiger als gestern vom Start weg und souveräner in der Renngestaltung. Wir konnten uns aber von den übrigen Booten nie so richtig lösen, deshalb fehlt mir das Ausrufezeichen in diesem Rennen. Wir haben für den Final von morgen Selbstvertrauen getankt und sind hochmotiviert.»

Frauen-Doppelvierer und Andri Struzina sicher im A-Final
Fünf weitere Schweizer Boote standen heute in den Hoffnungsläufen im Einsatz und ruderten alle um den Einzug in die A-Finals. Vier Booten ist das Unterfangen gelungen. Mit einem zweiten Rang im zweiten Hoffnungslauf der Frauen-Doppelvierer schafften Lisa Lötscher, Célia Dupré, Sofia Meakin und Fabienne Schweizer den Einzug ins A-Finale sicher. Das Boot aus Deutschland lag während des gesamten Rennens leicht in Führung und konnte diese auch verteidigen. Das Schweizer Boot seinerseits hielt Italien und Litauen auf Distanz. Im Ziel lag das Schweizer Boot eine knappe Bootslänge hinter Deutschland und hat sich mit diesem zweiten Platz das Startrecht im A-Final von morgen Samstag gesichert. 
Nachdem es Leichtgewichts-Skiffier Andri Struzina gestern nicht nach Wunsch gelaufen ist, meisterte er heute seine Aufgabe sicher. Er lag das ganze Rennen hindurch an der zweiten Stelle hinter dem Franzosen Savaete. Gegen hinten war der Vorsprung zudem genügend gross, dass er den heutigen Hoffnungslauf ohne Gefahr über die Strecke brachte und somit ebenfalls für den A-Final vom Sonntag qualifiziert ist.

Gmelin/Wettstein in hochspannendem Rennen der Frauen-Doppelzweier eine Runde weiter
Ein spannendes Rennen ergab sich im Hoffnungslauf der Frauen-Doppelzweier. Vier Boote konnten sich ein A-Final-Ticket sichern. Das Rennen war geprägt von einigen Positionswechseln. Das Schweizer Boot mit Jeannine Gmelin und Nina Wettstein mischte munter mit und sorgte so für gute Laune auf den Zuschauerrängen. An der Spitze ruderten die rumänischen Weltmeisterinnen Radis/Bodnar ungefährdet und auch nicht überraschend ihr eigenes Rennen. Anfänglich auf der zweiten Position ruderte das Boot aus Tschechien, dicht gefolgt von der Schweiz, Irland und Grossbritannien. Gmelin/Wettstein lagen bei Streckenhälfte an zweiter Stelle. Wie schon im Vorlauf kam Irland nach einem einigermassen verhaltenen Start mächtig auf und übernahm auf dem dritten Streckenviertel die zweite Position. Gmelin/Wettstein behaupteten sich, waren aber mit Tschechien und Grossbritannien in einem ganz engen Rennen um die Finalplätze. Auf dem letzten Streckenviertel hatten Gmelin/Wettstein dann nochmals neue Geschwindigkeit, nachdem sie bei der dritten Zwischenzeit kurzzeitig auf dem fünften Rang gestoppt wurden. Da sie im Endspurt Tschechien noch überholen konnten und die Britinnen immer weiter zurückfielen, sicherten sich Jeannine Gmelin und Nina Wettstein mit dem dritten Rang hinter Rumänien und Irland im Hoffnungslauf einen Platz im A-Final vom Sonntag.

Im Hoffnungslauf der Leichtgewichts-Doppelzweier ging es darum, nicht Letzte zu werden. Eline Rol und Olivia Nacht lösten diese Aufgabe, indem sie mit einem vierten Rang im Hoffnungslauf den Einzug in den A-Final schafften. Den Sprung in den A-Final verpasst hat hingegen Aurelia-Maxima Janzen im Frauen-Skiff. Die letztjährige EM-Silbergewinnerin kam früh im Rennen unter Druck und ruderte hinter Rumänien und Bulgarien an dritter Position. Für die Finalqualifikation war ein zweiter Rang gefordert, der aber letztlich um eine Bootslänge ausser Reichweite lag. Aurelia-Maxima Janzen setzt die Regatta am Sonntag im B-Final fort.

Claire Ghiringhelli gewinnt das Vorrennen im Para-Einer überlegen
Ihren ersten Einsatz in Szeged absolvierte heute Para-Athletin Claire Ghiringhelli. Sie rudert hier um einen Platz für die paralympischen Spiele im Rahmen der europäischen Qualifikationsregatta für die olympischen und paralympischen Spiele. Das obligatorische Vorrennen gegen die Gegnerinnen aus Schweden und Dänemark gewann Claire Ghiringhelli bei starkem Gegenwind heute mit einem Vorsprung von 34 Sekunden. Das entscheidende Rennen findet morgen Samstag statt. Der Siegerin des Rennens winkt ein Quotenplatz für die paralympischen Spiele in Paris im September.

Szeged, 26. April 2024/cs.

Startzeiten für die Rennen mit Schweizer Beteiligung am Samstag, 27. April 2024

  • 09:30 Uhr    Final-Rennen    Skiff Frauen PR1 – Para-Rowing (Claire Ghiringhelli)
  • 11:26 Uhr     Halbfinal A/B     Zweier ohne Steuermann (Andrin Gulich, Roman Röösli)
  • 14:25 Uhr     A-Final              Doppelvierer Frauen (Lisa Lötscher, Célia Dupré, Sofia Meakin, Fabienne Schweizer)
  • 14:40 Uhr     A-Final              Doppelvierer Männer (Maurin Lange, Scott Bärlocher, Jonah Plock, Dominic Condrau)
  • 14:55 Uhr    A-Final               Doppelzweier Frauen Leichtgewichte (Eline Rol, Olivia Nacht)
  • 15:11 Uhr     A-Final               Doppelzweier Männer Leichtgewichte (Raphaël Ahumada, Jan Schäuble)

Alle anderen Schweizer Boote stehen am Sonntag, 28. April 2024 wieder im Einsatz.

Resultate Europameisterschaften in Szeged (Ungarn), Freitag, 26. April 2024

Frauen
Einer Para-Rowing (PR1 W1x)
Preliminary Race
1. Claire Ghiringhelli (SUI) 11:33,32; 2. Ebba Einarsson (SWE) 12:07.81; 3. Chinette Lauridsen (DEN) 12:20,19.  Ghiringhelli damit im Finalrennen vom Samstag.  

Einer (W1x)
Hoffnungslauf
1. Andrada-Maria Morosanu (ROU) 7:34,38; 2. Desislava Angelova (BUL) 8:02,00; 3. Aurelia-Maxima Janzen (SUI) 8:04,59; 4. Martine Guilbert (BEL) 8:08,57; 5. Diana Serebrianska (UKR) 8:08,89. Janzen somit im B-Final vom Sonntag. Ukraine nachträglich mit zu leichtem Boot von der Jury auf den letzten Platz gesetzt, was jedoch ohne weitere Auswirkung bleibt.

Doppelzweier (W2x)
Hoffnungslauf
1. Bodnar/Radis (ROU) 7:16,34. 2. Hyde/Bergin (IRL) 7:21,03. 3. Jeannine Gmelin/Nina Wettstein (SUI) 7:22,93. 4. Santruckova/Luksova (CZE) 7:23,19. 5. Hodgkins-Byrne/Wilde (GBR) 7:25,21. 6. Preil/Zsiros (HUN) 7:40,19. Gmelin/Wettstein somit im A-Final vom Sonntag.

Doppelzweier Leichtgewichte (LW2x)
Hoffnungslauf
1. Grant/Bates (GBR) 7:20.87; 2. Crosio/Rodini (ITA) 7:23,63; 3. Jasinska/Sobocinska (POL) 7:24,97; 4. Olivia Nacht/Eline Rol (SUI) 7:30.05. 5. Fehervari/Csepel (HUN) 7:50,58. Rol/Nacht somit im A-Final.

Doppelvierer (W4x)
2. Hoffnungslauf
1. Greiten/Menzel/Gutfleisch/Voelz (GER) 6:43,27; 2. Lisa Lötscher/Célia Dupré/Sofia Meakin/Fabienne Schweizer (SUI) 6:45.28; 3. Guerra/Buttignon/Gobbi/Cesarini (ITA) 6:51,83. 4. Adamaviciute/Juzenaite/ Kryzeviciute/Kazlauskaskaite (LTU) 6:59,79. Schweiz somit im A-Final.  

Männer
Einer Leichtgewichte (LM1x)
Hoffnungslauf
1. Benoit Savaete (FRA) 7:22.56. 2. Andri Struzina (SUI) 7:26,09; 3. Jakub Byczek (POL) 7:36,79; 4. Gerard Sune Tanco (ESP) 7 :50,26. 5. Zija Mammadzada (AZE) 8:00,93. Struzina damit im A-Final vom Sonntag.

Doppelvierer (M4x)
Hoffnungslauf
1. Maurin Lange/Scott Bärlocher/Jonah Plock/Dominik Condrau (SUI) 6:06.19; 2. Prundeanu/Horodisteanu/ Baitoc/Nicoara (ROU) 6:07,88; 3. Rustenburg/Mantel/Wieling/Salverda (NED) 6:08,57. 4. Dovhodko/Nadtoka/Mazur/ Boklazhenko (UKR) 6:10,16. 5. Zima/Potucek/Cizek/Baldrian (CZE) 6:19,32. 6. Koncsik/Gerei/Acs/Ujhelyi (HUN) 6:30,19. Schweiz damit im A-Final.

Vierer ohne Steuermann (M4-)
Hoffnungslauf
1. Kai Schätzle/Patrick Brunner/Tim Roth/Joel Schürch (SUI) 6:09.79; 2. Selivanov/Gryn/Kravchenko/Hula (UKR) 6:11,85 ; 3. Szpakowski/Burda/Wilangowski/Bartkowski (POL) 6:17,28; 4.  Kulhanek/Nosek/Fleissner/ Docekal (CZE) 6:30,81. 5. Szentpali/Kerekes/Csizmadia/Szentpali (HUN) 6:35,06. Schweiz somit im A-Final.