Zweiter Rang im B-Final für Jeannine Gmelin im Frauen-Einer

Zweiter Rang im B-Final für Jeannine Gmelin im Frauen-Einer

Artikel - Zweiter Rang im B-Final für Jeannine Gmelin im Frauen-Einer

Jeannine Gmelin belegte im B-Final den zweiten Rang und beendete die WM in Racice auf dem achten Gesamtrang. Der Frauen-Doppelzweier mit Fabienne Schweizer und Nina Wettstein wurde Sechster und platzierte sich damit im 12. WM-Rang.

Insgesamt klassierten sich an den Ruder-Weltmeisterschaften sechs Schweizer Boote in den Top-Acht.


==> Bildergalerie WM Racice, Sonntag, 25.09.2022 (Fotos: Detlev Seyb / Maren Derlien)


Zum Abschluss der Ruder-Weltmeisterschaften standen am Sonntag, dem achten und letzten Wettkampftag, noch drei Schweizer Boote im Einsatz. 

Wie hoch in diesem post-olympischen Jahr die Leistungsdichte im Frauen-Einer war, zeigte der Fakt, dass im B-Final mit der Deutschen Alexandra Föster und Jeannine Gmelin zwei Medaillengewinnerinnen des Weltcup-Finals von Luzern um die Ränge 7-12 kämpften. Diese beiden Ruderinnen sollten diesen B-Final denn auch weitgehend prägen. Den schnellsten Start hingegen hatte die Französin Emma Lunatti und die besten ersten 500 Meter die tschechische Lokalmatadorin Lenka Antosova. Dann aber übernahmen Föster und Gmelin das Zepter. Bei Streckenhälfte führte Alexandra Föster, aber lediglich 0,71 Sekunden vor Jeannine Gmelin. Dicht dahinter folgten die Boote aus Tschechien und Frankreich. 

In der Folge erhöhte Jeannine Gmelin die Schlagzahl auf 36 Schläge pro Minute. Die zwei führenden Boote mit Föster und Gmelin konnten sich leicht absetzen. Auf den letzten 300 Metern versuchte Jeannine Gmelin, mit einem letzten grossen Effort die Deutsche vor der Zieldurchfahrt noch abzufangen, was die Deutsche mit sehr schnellen letzten 250 Metern konterte. Jeannine Gmelin erkämpfte sich als Zweitplatzierte den achten WM-Rang. «Es brauchte viel Mut und mentale Stärke, unter den gegebenen Umständen an den Start zu gehen - im Wissen, dass meine Form nicht für ganz nach vorne reichen würde», sagte Jeannine Gmelin nach dem Rennen. «Ich bin aber sehr froh, dass ich es trotzdem gewagt habe und gewann Erkenntnisse, die mich in den nächsten zwei Jahren prägen werden - sowohl mental als auch physisch.» Jeannine Gmelin wird die Ergebnisse der abgeschlossenen Saison nun analysieren. «Ich habe in jedem Rennen gekämpft und konnte die WM versöhnlich abschliessen auf einem Rang, der für eine Olympia-Qualifikation reichen würde. Ich freue mich auf die bevorstehende Arbeit.»

Frauen-Doppelzweier: 12. WM-Rang
Das Husarenstück hatte die junge Frauen-Crew mit Fabienne Schweizer und Nina Wettstein mit der Qualifikation für den WM-Halbfinal abgeliefert. Unter den weltbesten 12 Boote zu stehen, bedeutete für das Boot ein wichtiger Fortschritt und verdienter Lohn. Im B-Final ruderte das Team couragiert. «Im Endeffekt war es heute technisch gesehen sogar das zweitbeste Rennen in dieser WM-Woche», bilanzierte Nina Wettstein. «Auch der Mittelteil gelang uns gut.» Während die Ukraine an der Spitze ein unangefochtenes Rennen ruderte, lagen die Boote aus Norwegen und Kanada über weite Teile durchaus in Reichweite von Schweizer / Wettstein. Auf der zweiten Streckenhälfte aber konnte die junge Schweizer Crew nicht mehr zusetzen und belegte den 6. Rang. 

Männer-Einer: 23. WM-Rang 
Früher am Morgen hatte Scott Bärlocher im Männer-Einer den D-Final bestritten. Dicht gefolgt von Spanien, Italien und Tunesien setzte er sich früh an die Spitze des Rennens. Die 500-Meter-Marke passierten alle vier Boote innerhalb eines Wimpernschlags von 0,41 Sekunden. Das weitere Rennen verlief grösstenteils genau so eng. Auf der zweiten Streckenhälfte übernahm Spanien die Spitze. 500 Meter vor dem Ziel lag Scott Bärlocher noch auf dem zweiten Zwischenrang. Während seine Kontrahenten sprinteten, konnte er nicht mehr zulegen und ruderte schliesslich als Fünfter ins Ziel, was dem 23. WM-Rang entspricht.

Das Fazit des Verbandsdirektors Christian Stofer:
«SWISS ROWING setzte sich zum Ziel, in der Saison 2022 das Elite-Kader zu verbreitern und zu erneuern. Dies ist uns gelungen, in dem elf Boote für die WM in Racice selektioniert werden konnten, darunter drei Grossboote. Egal ob bei den Leichtgewichten oder in der offenen Klasse, wir waren sowohl bei den Frauen wie auch bei den Männern in Finalrennen vertreten. Der Mix von arrivierten und neu gebildeten Mannschaften hat an dieser WM überzeugt. Mit sechs Booten in den Top-Acht sind wir für die Olympia-Kampagne Paris 2024 breit aufgestellt. 

Für das Top-Ergebnis sorgten wiederum Jan Schäuble und Raphaël Ahumada im leichten Doppelzweier. In der ersten gemeinsamen Saison haben sie wiederholt Rennen der internationalen Spitzenklasse abgeliefert. Die historische A-Final-Qualifikation im Frauen-Doppelvierer war sehr erfreulich, aber es wurden auch gewisse aktuelle Limiten aufgezeigt. Da aber drei Athletinnen noch im U23-Alter waren, wird sich das Team bis zur nächsten WM weiterentwickeln. Der routinierte Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier hat eine sehr gute WM-Regatta gezeigt und mit dem fünften Rang sein zweitbestes WM-Ergebnis erzielt. Der Männer Vierer-ohne hat trotz kurzer gemeinsamer Trainingszeit auf Anhieb sowohl an der EM wie auch an der WM den Einzug in den A-Final geschafft. Damit hat sich das Männer-Riemenprojekt erfreulich weiterentwickelt. Jeannine Gmelin musste mit dem achten WM-Rang vorliebnehmen, was sicher auch mit ihrer COVID-Erkrankung anlässlich der EM in München zu tun hat. Wir werden die Saison- und WM-Ergebnisse mit den Teams und den Coaches analysieren. 

Leider hat es in Racice für unser Team keine Medaille gegeben. Damit haben wir eines unserer Ziele nicht erreicht. Mit Andri Struzina im Leichtgewichtseiner und dem leichten Doppelzweier hatten wir zwei Boote, die nahe am Podest waren, aber dieses Mal leer ausgingen. Dank dem breit aufgestellten Kader können wir das vorolympische Jahr mit den wichtigen Rennen anlässlich der WM 2023 in Belgrad zuversichtlich angehen. Der eingeschlagene Weg stimmt.»


Resultate WM Racice (CZE), Sonntag, 25.09.2022:

Frauen
Einer Frauen (W1x)
B-Final
1. Alexandra Föster (GER) 07:35.99; 2. Jeannine Gmelin (SUI) 07:38.29 (=> 8. WM-Rang); 3. Emma Lunatti (FRA) 07:40.75; 4. Jovana Arsic (SRB) 07:42.28; 5. Lenka Antosova (CZE) 07:42.80; 6. Desislava Angelova (BUL) 07:43.62

Doppelzweier Frauen (W2x)
B-Final
1. Diana Serebrianska / Anastasiia Kozhenkova (UKR) 06:57.46; 2. Saskia Budgett / Kyra Edwards (GBR) 06:59.66; 3. Shuangmei Shen / Yingying Xu (CHN) 07:01.03; 4. Jenny Marie Rorvik / Thea Helseth (NOR) 07:02.68; 5. Marilou Duvernay Tardif / Elisa Bolinger (CAN) 07:06.00; 6. Fabienne Schweizer / Nina Wettstein (SUI) 07:08.85 (=> 12. WM-Rang)

Männer
Einer Männer (M1x)
B-Final
1. Jordi Jofre Senciales (ESP) 07:10.38; 2. Matteo Sartori (ITA) 07:10.46; 3. Mmbudzeni Masutha (RSA) 07:13.31; 4. Mohamed Taieb (TUN) 07:15.01; 5. Scott Bärlocher (SUI) 07:19.13 (=> 23. WM-Rang)


25.09.2022 / vdg / 15.00 Uhr