Vorlaufsieg für Michael Schmid – drei weitere Boote im Viertelfinal

Vorlaufsieg für Michael Schmid – drei weitere Boote im Viertelfinal

Artikel - Vorlaufsieg für Michael Schmid – drei weitere Boote im Viertelfinal

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Mit seinem Vorlaufsieg liess Europameister Michael Schmid keinen Zweifel an seinen WM-Ambitionen aufkommen. Die Schweizer Boote erwischten einen soliden Start in die Weltmeisterschafts-Regatta. Morgen Montag stehen Jeannine Gmelin sowie der Frauen-Doppelzweier am Start.

Mit seinem Vorlaufsieg liess Europameister Michael Schmid keinen Zweifel an seinen WM-Ambitionen aufkommen. Direkt für den Viertelfinal qualifiziert haben sich Nico Stahlberg im Einer der offenen Kategorie, Mario Gyr / Joel Schürch im Zweier-ohne und Andri Struzina / Julian Müller im leichten Doppelzweier. Roman Röösli / Barnabé Delarze im Doppelzweier wie auch Frédérique Rol / Patricia Merz im leichten Doppelzweier der Frauen verpassten in hart umkämpften Vorläufen den direkten Halbfinaleinzug nur knapp.  

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Michael Schmid eröffnete die WM im ersten Rennen des Tages standesgemäss mit einem Vorlaufsieg im Leichtgewichtseiner. Die Ausgangslage war klar: Nur die ersten beiden seines Vorlaufs qualifizierten sich direkt für den Halbfinal. Dies bedeutete Vollgas von Anfang an. «Trotz dem starken Schiebewind verzichtete ich auf Änderungen an meiner Bootseinstellung und kompensierte die leichteren Hebel bei diesen Konditionen mit einer hohen Schlagzahl.» Mit 51 Schlägen pro Minute schoss der Luzerner aus dem Startblock und ruderte auf der ganzen Strecke nie unter 38. Bereits nach der 500 Meter-Marke schob er sich am noch schneller gestarteten Ungaren Peter Galambos vorbei, gab die Führung nie mehr ab und siegte mit einem Vorsprung von 3,42 Sekunden auf den US-Amerikaner Andrew Campbell Jr.. Die anderen Vorlaufsieger sind Man Sun (China), Aaron Lattimer (Kanada) und Jason Osborne (Deutschland). Letzterer unterbot in seinem Vorlauf die Weltbestzeit aus dem Jahr 2014 um über zwei Sekunden. Neu liegt die Weltbestzeit im leichten Einer bei 6:41,03 Minuten. Michael Schmid bestreitet seinen Halbfinal am kommenden Donnerstag.

Direkte Viertelfinalqualifikation für drei Boote
Im Einer der offenen Kategorie sind in Plovdiv insgesamt 34 Nationen am Start. Nico Stahlberg setzte sich in seinem Vorlauf direkt nach dem Start hinter dem norwegischen Europameister Kjetil Borch an die zweite Stelle und blieb mit dem Skandinavier stets auf Tuchfühlung. Parallel dazu vermochte er den auf den letzten 500 Metern stark aufkommenden Briten Harry Leask auf Distanz zu halten. Mit seinem zweiten Rang qualifizierte sich Nico Stahlberg direkt für den Viertelfinal am Mittwoch. «Der Einstieg in die WM ist mir gelungen», sagte der Ostschweizer nach dem Rennen. «Darauf kann ich aufbauen.» 

Ihr erstes gemeinsames internationales Rennen ruderten heute Mario Gyr und Joel Schürch im Zweier-ohne. Der am Morgen herrschende Schiebewind machte diese Bootskategorie heute zu einer Herausforderung. Gyr / Schürch ruderten kompakt und bewegten das Boot souverän ins Ziel, wo ihnen der dritte Rang für die Viertelfinalqualifikation am Mittwoch reichte.  

Ebenfalls auf direktem Wege in den Viertelfinal ruderten Andri Struzina und Julian Müller im leichten Doppelzweier. Die vier ersten Boote kamen eine Runde weiter. Nachdem das Schweizer Boot bis zur 500 Meter-Marke auf Rang 5 gelegen hatte, rollten Struzina / Müller das Feld von hinten auf. Nach 1000 Metern lagen Andri Struzina und Julian Müller auf dem zweiten Zwischenrang. Danach kämpften die beiden Bug an Bug gegen die österreichische Crew, wobei sich nebenan Belgien von einem kurzen Durchhänger erholte und an den Schweizern vorbei auf den zweiten Schlussrang schob. Den Sieg holte sich das Boot aus Polen. Struzina/Müller wurden Dritte und rudern ihren Viertelfinal am Mittwochnachmittag.

Umweg über den Hoffnungslauf 
Nur der Vorlaufsieger kam im Männer Doppelzweier der offenen Kategorie direkt in den Halbfinal. Auch für die Deutschen Lars Hartig und Timo Piontek war es ein offenes Geheimnis, dass Roman Röösli und Barnabé Delarze über eine gefährliche Endschnelligkeit verfügen. Darum versuchten die Deutschen, sich auf den ersten 500 Metern so viel Luft wie möglich zu verschaffen. Auf der zweiten Streckenhälfte drehten die Schweizer wie erwartet auf und machten sich daran, das deutsche Boot noch abzufangen. Was knapp nicht gelang. «Wir glaubten bis zum Schluss, dass wir sie packen können», bilanzierte Roman Röösli enttäuscht. «Dafür aber, dass es das erste Rennen von Barnabé und mir in dieser Saison war, ziehe ich eine positive Bilanz.» Nun müssen die beiden den Umweg über den Hoffnungslauf antreten, der am Mittwoch stattfindet. 

Ebenfalls ganz knapp ruderten Frédérique Rol und Patricia Merz am direkten Weiterkommen vorbei. In einem ausgesprochen engen Vorlauf kämpften fünf Boote auf der gesamten Strecke Bug an Bug. Das siegreiche Boot aus Südafrika schaffte es gerade noch Italien auf Distanz zu halten. Die Italienerinnen ihrerseits kämpften um den Vorlaufsieg aber auch gegen das Schweizer Boot, das es auf den zweiten Rang abgesehen hatte. Denn nur die ersten beiden Boote schafften die Halbfinalqualifikation auf direktem Weg. Rol / Merz wurden schliesslich knappe Dritte und rudern am Dienstag im Hoffnungslauf um den Einzug in den Halbfinal.

Ebenfalls in den Hoffnungslauf wurde der Vierer-ohne mit Benjamin Hirsch, Augustin Maillefer, Markus Kessler und Paul Jacquot verwiesen. Zwischenzeitlich ruderte das Boot zwar auf dem vierten Rang, konnte jedoch dem Endspurt der Österreicher nicht standhalten und wurde Fünfter. 

Mission WM-Titelverteidigung ab Montag
Erst morgen Montag wird die amtierende Skiff-Weltmeisterin Jeannine Gmelin ins Geschehen ein eingreifen. Sie benötigt einen Sieg im Vorlauf, um sich direkt für den Halbfinal zu qualifizieren. Ebenfalls morgen findet der Vorlauf im Frauendoppelzweier der offenen Kategorie mit Valérie Rosset und Pascale Walker statt. In ihrem Vorlauf kommen die ersten beiden Boote direkt in den Halbfinal.  

Das WM-Ruderprogramm für Montag, 10.09.2018, Schweizer Zeit (Bulgarien hat eine Zeitverschiebung von + 1 Stunde):

  • 10:16 Frauen Doppelzweier, Vorlauf (Valérie Rosset, Pascale Walker)
  • 10:53 Frauen Einer, Vorlauf (Jeannine Gmelin)

Resultate Sonntag, 09.09.2018:

Männer Einer offene Kateogrie (M1x)
Vorlauf:

1. Kjetil Borch (NOR) 6:41,00 2. Nico Stahlberg (SUI) 6:44,21 (Qualifikation für den Viertelfinal) 3. Harry Leask (GBR) 6:45,25 4. Luke Letcher (AUS) 6:47,69 5. Arturo Rivarola Trappe (PAR) 7:25,39

Männer Doppelzweier (M2x)
Vorlauf:

1. Lars Hartig / Timo Piontek (GER) 6:05,34 2. Roman Röösli / Barnabé Delarze (SUI) 6:05,84 (Hoffnungslauf) 3. Agustin Diaz / Cristian Rosso (ARG) 6:25,71 4. Luka Baricevic / Luka Radonic (CRO) 6:28,06 5. Peter Purcell-Gilpin / Stephen Cox (ZIM) 6:34,47

Männer Zweier-ohne (M2-)
Vorlauf:

1. Valent Sinkovic / Martin Sinkovic (CRO) 6:18,33 2. Matthew Rossiter / Oliver Cook (GBR) 6:22,74 3. Mario Gyr / Joel Schürch (SUI) 6:35,50 (Qualifikation für den Viertelfinal) 4. Lars Garvey / Loui Lam (DEN) 6:42,44 5. Stanimir Haladzhov / Rangel Katsarski (BUL) 7:10,67

Männer Vierer ohne Steuermann (M4-)
Vorlauf:

1. Italien 5:50,96 2. Rumänien 5:53,35 3. Weissrussland 5:55,92 4. Österreich 6:01,73 5. Schweiz (Benjamin Hirsch / Markus Kessler / Augustin Maillefer / Paul Jacquot) 6:01,79 (Hoffnungslauf)

Männer Einer Leichtgewichte (LM1x)
Vorlauf:
1. Michael Schmid (SUI) 6:48,49
(Qualifikation für den Halbfinal) 2. Andrew Campbell Jr. (USA) 6:51,91 3. Peter Galambos (HUN) 7:03,94 4. Alexis Lopez Garcia (MEX) 7 :19,19 5. Milos Stanojevic (SRB) 7:23,89

Frauen Doppelzweier Leichtgewichte (LW2x)
Vorlauf: 

1. Nicole Van Wyk / Kirsten McCann (RSA) 6:54,31 2. Federica Cesarini / Valentina Rodini (ITA) 6:54,91 3. Frédérique Rol / Patricia Merz (SUI) 6 :55,39 (Hoffnungslauf) 4. Emily Craig / Eleanor Piggott (GBR) 6:58,59 5. Ayami Oishi / Natsumi Yamaryo (JPN) 6:59,24

Männer Doppelzweier Leichtgewichte (LM2x)
Vorlauf:

1. Milosz Jankowski / Jerzy Kowalski (POL) 6:19,48 2. Niels Van Zandweghe / Tim Brys (BEL) 6:20,13 3. Andri Struzina / Julian Müller (SUI) 6:21,23 (Qualifikation für den Viertelfinal) 4. Paul Sieber / Julian Schoeberl (AUT) 6:23,14 5. Rodrigo Conde Romero / Patricio Rojas Aznar (ESP)

Poznan, 09.09.2018/vdg