Vierer ohne Steuermann holt Olympia-Quotenplatz

Vierer ohne Steuermann holt Olympia-Quotenplatz

Artikel - Vierer ohne Steuermann holt Olympia-Quotenplatz

Der Vierer-ohne mit Joel Schürch, Augustin Maillefer, Paul Jacquot und Markus Kessler erkämpfte mit seinem zweiten Rang im B-Final einen Olympia-Startplatz. Als Fünfte im B-Final verpassten Frédérique Rol und Patricia Merz den Olympia-Quotenplatz im leichten Doppelzweier.

>> Bilder Swiss Rowing Team, 1. Finaltag WM Linz (Bilder: Detlev Seyb, SWISS ROWING)

In den zwei B-Finals mit Schweizer Beteiligung wurden heute an der Ruder-WM in Linz die letzten Olympia-Quotenplätze verteilt. Die allerletzten beiden Startplätze pro Bootsklasse werden erst im nächsten Jahr an der finalen Qualifikationsregatta auf dem Rotsee in Luzern vergeben (17.-19.05.2020). 

Vierer-ohne: Mit gutem Rhythmus zum Olympia-Quotenplatz 

Der Vierer ohne Steuermann, vor zwei Jahren als Olympia-Projekt gestartet, konnte sich in seinem heutigen B-Final nochmals deutlich steigern. Joel Schürch am Schlag, Augustin Maillefer, Paul Jacquot und Bugmann Markus Kessler fanden heute früh ihren Rhythmus. «Zuerst merkte ich gar nicht, wie gut wir drin lagen», erklärte Joel Schürch nach dem Rennen. «Ich konzentrierte mich auf unseren Rhythmus und auf eine saubere Technik. Plötzlich sah ich, dass wir voll dabei sind.» Es sollte noch besser kommen. Das Boot lag bei 500 Metern an dritter Stelle, nur 0,75 Sekunden hinter den führenden Niederländern. Die Schweizer setzten an und schoben sich Schlag um Schlag nach vorne. Bei der 1000-Meter-Marke führten sie und ruderten fortan einen ansehnlichen Vorsprung heraus. Im Endspurt mussten sie sich schliesslich um 68 Hundertstel dem Boot aus den Niederlanden beugen. «Am Ende galt es die Ruhe zu bewahren und das Ding heimzufahren», resümierte Joel Schürch. Mit dem zweiten Platz und dem 8. WM-Gesamtrang sicherten sie den letzten Olympia-Quotenplatz in dieser Bootsklasse. SRV-Direktor Christian Stofer: «Wir wollten im Riemenrudern der offenen Klasse ein Projekt starten, brauchten aber einen langen Atem, da wir immer wieder durch Verletzungen und Krankheiten zurückgeworfen wurden. Dass der Mannschaft in dieser Woche eine tolle WM gelang, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und nun konkret Richtung Tokio 2020 planen können.»

Enttäuschung im leichten Doppelzweier der Frauen

Nichts weniger als der Sieg im B-Final war bei den Frauen im leichten Doppelzweier gefragt, um sich den letzten Olympia-Quotenplatz zu sichern. Mit ihrer guten Saison, mit EM-Bronze und dem dritten Rang beim Weltcup in Rotterdam hatten sich Frédérique Rol und Patricia Merz in eine gute Ausgangslage gebracht. Nichtsdestotrotz waren sie heute vom ersten Meter gefordert. Sie starteten gut und setzten sich sofort an die Spitze. Von vorne kontrollierten die beiden ihre Konkurrenz, als bei der 1500-Meter-Marke die Spurts starteten. «Wir haben versucht, unseren Rennplan umzusetzen», sagte Patricia Merz nach dem Rennen. «Den ganzen Frühling trainierten wir erfolgreich unsere Spurtfähigkeit. Als aber heute unsere Konkurrentinnen aufrückten, konnten wir nicht mehr zusetzen.» 250 Meter vor dem Ziel zogen Kanada und Italien an den Schweizerinnen vorbei. Den Olympia-Slot holte Italien. Das Schweizer Boot belegte schliesslich den fünften Rang und somit den 11. WM-Gesamtrang. Frédérique Rol: «Noch fehlen uns die Worte. Wir werden sicherlich genau analysieren, was heute passiert ist.» Die letzte Chance für einen Olympia-Quotenplatz bietet sich nun an der finalen Qualifikationsregatta auf dem Rotsee im nächsten Mai.

Bereits früher am Vormittag hatten Sofia Meakin und Pascale Walker den D-Final im Doppelzweiers der offenen Klasse bestritten. In ihrem erst vierten gemeinsamen Rennen fanden die beiden einen guten Rhythmus und ruderten zu einem Start-Ziel-Sieg. Der Sieg im D-Final bedeutet für die junge Crew den 19. WM-Gesamtrang.

Morgen Sonntag werden Jeannine Gmelin im Fraueneiner sowie Roman Röösli und Barnabé Delarze im Doppelzweier der offenen Klasse um eine WM-Medaille rudern. Beide Boote konnten sich bereits mit ihrer Final-Qualifikation einen Startplatz an den Olympischen Spielen in Tokio 2020 sichern.

Citation en français:

Augustin Maillefer, Quatre sans barreur (Lausanne Sports Aviron) :
« En laissant notre agressivité s’exprimer à partir de notre coup dominant, toutes les nations seront à notre portée. C’est ce que j’avais dit avant notre finale B. On s’est posé sur le problème, on a ramé comme on sait le faire, long et puissant, et ça a marché ! »

Resultate Samstag, 31.08.2019:

B-Finals
Männer Vierer ohne Steuermann (M4-)

1. Niederlande 6:07.45 2. Schweiz (Joel Schürch, Augustin Maillefer, Paul Jacquot, Markus Kessler) 6:08.13 (8. WM-Gesamtrag und Olympia-Quotenplatz) 3. Frankreich 6:12.81 4. Deutschland 6:14.03 5. Serbien 6:15.70 6. Südafrika 6:16.22

Frauen Doppelzweier Leichtgewichte (LW2x)
1. Federica Cesarini / Valentina Rodini (ITA) 7:11.18 2. Jennifer Casson / Jill Moffatt (CAN) 7:13.65 3. Georgia Nesbitt / Sarah Pound (AUS) 7:13.84 4. Michelle Sechser / Christine Cavallo (USA) 7:13.96 5. Frédérique Rol / Patricia Merz (SUI) 7:16.90 (11. WM-Gesamtrang) 6. Ursula Grobler / Kirsten McCann (RSA) 07:17.92

D-Final
Frauen Doppelzweier (W2x)
1. Sofia Meakin / Pascale Walker (SUI) 7:09.01 (19. WM-Gesamtrang)
2. Yariulvis Cobas Garcia / Aimee Hernandez Delgado (CUB) 7:11.43 3. Zoltana Gadanyi / Vivien Preil (HUN) 7:14.13


Das weitere WM-Rennprogramm:
Sonntag, 01.09.2019

10.30h; M1x (Stahlberg); D-Final
13.56h; M2x (Röösli / Delarze); A-Final
14.27h; W1x (Gmelin); A-Final