U23-WM in Plovdiv: 5 Schweizer Boote rudern am Sonntag in den A-Finals

U23-WM in Plovdiv: 5 Schweizer Boote rudern am Sonntag in den A-Finals

Artikel - U23-WM in Plovdiv: 5 Schweizer Boote rudern am Sonntag in den A-Finals

U23-WM Plovdiv: Gian Struzina (22.07.2023)
SWISS ROWING erlebte einen guten Regattatag. Alle vier Skiffs erreichten den A-Final von morgen Sonntag. Zusammen mit dem Frauen-Doppelzweier rudern morgen somit 5 Schweizer Boote im A-Final. Gian Struzina und Aurelia-Maxima Janzen vermochten ihre Halbfinals zu gewinnen.

>> Bildergalerie U23-WM Plovdiv vom Samstag, 22. Juli 2023 (Fotos: Detlev Seyb/SWISS ROWING)
>> Startliste U23-WM Plovdiv für Sonntag, 23. Juli 2023

Spannende Rennen, dramatische Verläufe, erste Medaillen-Rennen und eine gute Stimmung auf der Tribüne sorgten für einen ausgezeichneten Mix für den vierten Wettkampftag der U23-WM in Plovdiv. Dieser forderte den Athletinnen und Athleten alles ab, denn es herrschten sehr heisse Temperaturen und kaum Wind auf der Regattastrecke. Hier folgen die Berichte der Rennen mit Schweizer Beteiligung. 

Marion Heiniger rudert sich in den A-Final
Leichtgewichts-Skifferin Marion Heiniger (Seeclub Biel) machte den Auftakt zum Halbfinal-Reigen von heute Samstag. Ihr gelang ein gutes Rennen und so ruderte Marion Heiniger konstant auf dem dritten und somit finalberechtigen Platz in ihrem Halbfinalrennen. Die schnell gestartete Kanadierin musste letztlich der favorisierten Australierin den Vortritt lassen. Marion Heiniger wurde auf ihrem dritten Rang nie ernsthaft von den Verfolgerinnen aus Uruguay, Deutschland und Tschechien bedrängt. Australien siegte letztlich vor Kanada und der Schweiz. Aus dem anderen Halbfinal qualifizierten sich Italien, Türkei und Spanien für das Finalrennen von morgen Sonntag. [BLW1x, Resultate 2. Halbfinal]   

Gian Struzina erreicht ungeschlagen den A-Final
Leichtgewichtsskiffier Gian Struzina (SC Zug) hatte nach zwei wettkampffreien Tagen heute sein zweites Rennen. Nach dem Vorlaufsieg vom letzten Mittwoch stand heute das Halbfinalrennen auf dem Programm. Gian Struzina, amtierender Vize-Weltmeister in dieser Bootsklasse, zeigte gleich von Beginn an, dass er das Rennen von der Spitze aus kontrollieren wollte. Mit gutem Rhythmus und langen, kräftigen Schlägen baute er seine Führung kontinuierlich aus und brachte sich so in eine ungefährdete Leaderposition. Bei allen Zwischenzeiten erschien Gian Struzina an der Spitze des Feldes vor Neuseeland und Dänemark. Auf den letzten 250 Metern, wo in der Regel der Endspurt notwendig ist, konnte Gian Struzina sogar etwas Tempo rausnehmen und Kräfte sparen für den morgigen A-Final. Gian Struzina gewann das Halbfinal-Rennen vor Neuseeland und Dänemark. Aus dem anderen Lauf steigen Italien, Deutschland und Österreich in den A-Final auf. [BLM1x, Resultate 2. Halbfinal]

Leonardo Salerno und Alexander Bannwart im kleinen Final
Leonardo Salerno (CC Lugano) und Alexander Bannwart (Seeclub Stansstad) erreichten im heutigen Halbfinalrennen den vierten Rang und rudern damit morgen Sonntag im B-Final. Die beiden Schweizer starteten auf der Aussenbahn und lagen auf der ersten Streckenhälfte an sechster Position, während die Boote aus Polen, Uruguay und Deutschland auf den qualifikationsberechtigten Plätzen ruderten. Auf den dritten 500 Metern schlossen Salerno/Bannwart zu den vor ihnen rudernden Brasilianern auf und wurden bei der 1500-Meter-Marke an fünfter Stelle gestoppt. Bis zum Ziel gewannen die beiden jungen Schweizer weiter an Geschwindigkeit und kreuzten die Ziellinie als Vierte. Mit diesem Rennen zeigten Leonardo Salerno und Alexander Bannwart ein gutes Rennen und vermochten sich gegenüber dem gestrigen Hoffnungslauf weiter zu steigern. Ein Ziel, das die beiden Schweizer nach dem Hoffnungslauf zusammen verfolgt haben. Im B-Final treffen sie auf die Boote aus Brasilien, Ungarn, Belgien, China und Griechenland. [BM2x, Resultate 2. Halbfinal]

Tommaso Fassone und Dorian Rosenberg auf Rang fünf
Tommaso Fassone (SC Biel) und Dorian Rosenberg (SA Fribourg) starteten schnell im hochkarätig besetzten Halbfinal der Leichtgewichts-Doppelzweier. Nach 500 Metern erschienen die beiden Schweizer an dritter Position bei der Zwischenzeit. Auf dem zweiten Streckenviertel konnten Fassone/Rosenberg aber das hohe Tempo der führenden Boote aus Spanien, Irland und Frankreich nicht mitgehen und rutschten auf den vierten Platz zurück. Die für ihren starken zweiten Streckenteil bekannten Iren prägten nun das Rennen zunehmend. Während sich die drei führenden Boote immer weiter abzusetzen vermochten, bedrängte auch das türkische Boot auf der anderen Aussenbahn die beiden Schweizer beträchtlich. Fassone/Rosenberg ruderten nun auf dem fünften Rang, den sie bis ins Ziel innehatten. Für den Final qualifizierten sich Irland, Frankreich und Spanien. Mit dem fünften Rang im Halbfinal geht es für Fassone/Rosenberg morgen im B-Final um die Plätze 7 bis 12 weiter. Dort treffen sie auf die Boote aus China, Brasilien, Ungarn, Portugal und Türkei. [BLM2x, Resultate 1. Halbfinal]

Dramatik pur in den Skiff-Halbfinals mit Bojan Reuffurth im A-Final
Die Mittagssonne brannte unerbärmlich auf die Regattastrecke von Plovdiv, als die Skiff-Halbfinals auf dem Programm standen. Bereits der erste Halbfinal war ein sportlicher Leckerbissen, erreichten doch vier praktisch ausgerichtete Boote die letzten hundert Meter. Vier Skiffs in nur 0.37 Sekunden versetzte die Tribüne in Aufregung, zumal das Rennen vom Lokalmatador Emil Neykov gewonnen wurde. Doch auch der zweite Halbfinal war an Dramatik auf den letzten Metern nicht zu verachten. In diesem Rennen ruderte Bojan Reuffurth (SC Zug). Ihm gelang ein guter Start ins Rennen und er platzierte sich hinter dem führenden Italiener an zweiter Position. Doch es waren die Ruderer aus Irland und Portugal, die in der Folge das Feld nochmals aufmischen wollten. Der Italiener ruderte in Kontrolle des Rennens an der Spitze, während 500 Meter vor dem Ziel der Portugiese auf der Aussenbahn zu einem unerbärmlichen langen Endspurt ansetzte. Damit überholte er Bojan Reuffurth, der zwischenzeitlich auf den vierten Platz zurückfiel. Das Rennen schien schon fast gelaufen, als der führende Italiener plötzlich auf den letzten 150 Metern an Geschwindigkeit verlor und taumelnd ins Ziel ruderte. Er musste zu viel Kraft verbraucht haben, als er seine Führung im Rennen so dominant ausbaute auf den ersten 1500 Metern. Das war die Chance für Bojan Reuffurth, der sich hinter dem Halbfinalsieger aus Irland und dem Portugiesen den dritten Platz zurück erkämpfte und damit den Einzug ins A-Final schaffte. Im Halbfinal rudern Bulgarien, Polen, Deutschland, Irland, Portugal und Schweiz. [BM1x: Resultate 2. Halbfinal]

Doppelvierer ruderte auf den fünften Rang
Der Schweizer Doppelvierer mit Nicolas Berger, Shamall Suero Santana (beide RC Bern), Donat Vonder Mühll (Basler RC) und Gian Luca Egli (SC Stansstad) traf im heutigen Halbfinal auf starke Konkurrenz. Polen startete sehr schnell und brachte sich in eine gute Ausgangslage, aber mit Australien, Italien und Frankreich blieben drei weitere Boote in Kontakt, alle mit Finalambitionen. Der Schweizer Doppelvierer hatte den langsamsten Start und kämpfte von Anfang an um den Anschluss. Wie schon im Hoffnungslauf konnten die Schweizer dann das litauische Boot überholen und sich auf den fünften Rang vorschieben. Da jedoch an der Spitze ein Rennen von vier Booten entstand mit entsprechend hoher Geschwindigkeit, bestand für den Schweizer Doppelvierer keine Chance, sich in eine Position zu bringen, die für den A-Final berechtigt hätte. Das schnell gestartete Boot aus Polen wurde letztlich von Australien, Frankreich und Italien abgefangen und in den B-Final verwiesen. Im kleinen Final treffen die Schweizer morgen Sonntag auf Tschechien, Polen, China, USA und Litauen. [BM4x: Resultat 1. Halbfinal]

Aurelia-Maxima Janzen mit Halbfinalsieg souverän in den A-Final 
Das letzte Rennen des Tages war wiederum mit Schweizer Beteiligung und lautstarker Unterstützung von der grossen Fan-Gruppe, die nach Plovdiv gereist ist, um die Schweizer Boote anzufeuern. Das Rennen am frühen Nachmittag fand in brütender Hitze statt, so dass auch der Renneinteilung grosse Bedeutung zukam. Aurelia-Maxima Janzen war nach dem starken Auftritt im Vorlauf auch für das heutige Halbfinale favorisiert. Sie schnappte sich auch gleich am Anfang des Rennens die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter qualifizierten sich auch die Ruderinnen aus Belgien und Griechenland für das A-Finalrennen. Aus dem anderen Lauf kommt Alison Begin (Irland) als Halbfinalsiegerin dazu, welche den ersten Halbfinal ebenso dominierte wie Janzen den zweiten Halbfinal. Ein spannendes Rennen ist auch für morgen Sonntag vorprogrammiert mit Beteiligung von Irland, Südafrika, Tschechien, Belgien, Griechenland und der Schweiz. [BW1x: Resultat 2. Halbfinal]

Frauen-Doppelvierer im B-Final mit weiterer Leistungssteigerung
Der U23-Doppelvierer mit Schlagrau Flavia Lötscher (SC Luzern), Alina Berset (SC Sursee), Nicole Schmid (SC Zug) und Seraina Fürholz (Belvoir RC Zürich) schloss die U23-Weltmeisterschaft am Samstag mit dem B-Final ab. Den vier Schweizerinnen gelangen der Vor- und Hoffnungslauf nicht wie gewünscht und so bot sich heute die Chance auf einen versöhnlichen Abschluss der Regatta. Dank einem schnellen Start auf der Aussenbahn fuhr das Schweizer Boot von Anfang an in den vordersten Regionen mit und platzierte sich hinter China knapp auf dem zweiten Platz. Über die Strecke verteidigten die Schweizerinnen die zweite Position erfolgreich. Erst auf dem letzten Streckenviertel mussten die Schweizerinnen den stark aufkommenden Booten aus Grossbritannien und USA Tribut zollen. Grossbritannien setzte sich knapp vor der 1500-Meter-Marke vor die Schweizerinnen und im Endspurt vermochten die Schweizerinnen den Sprint der USA nicht mehr zu kontern und mussten sich um 0.14 Sekunden geschlagen geben. Mit dem vierten Rang im B-Final schliesst der Frauen-Doppelvierer die diesjährige WM auf dem 10. Schlussrang ab. [BW4x: Resultate B-Final]

Resultate vom 22. Juli 2023 (Rennen mit Schweizer Beteiligung)
Frauen U23

Skiff (2. Halbfinal): 1. Aurelia-Maxima Janzen (Schweiz) 7:43,83. 2. Mazarine Guilbert (Belgien) 7:48,99. 3. Evangelia Fragkou (Griechenland) 7:50,53. 4. Jiawen Ding (China) 7:54,71. 5. Nicole Martinez (Paraguay) 7:56,23. 6. Katelin Glidersleeve (USA) 8:01,22. Aurelia-Maxima Janzen damit im A-Final. 

Skiff Leichtgewichte (2. Halbfinal): 1. Grace Sypher (Australien) 7:46,60. 2. Karissa Riley (Kanada) 7:48,56. 3. Marion Heiniger (Schweiz) 7:52,72. 4. Nicole Yarzon (Uruguay) 7:59,61. 5. Anna Drnkova (Tschechien) 8:00,51. 6. Natalie Weber (Deutschland) 8:15,66. Marion Heiniger damit im A-Final. 

Doppelvierer (Final B, Plätze 7-12): 1. China 6:32,18. 2. Grossbritannien 6:35,02. 3. USA 6:36,50. 4. Schweiz (Seraina Fürholz, Nicole Schmid, Alina Berset, Flavia Lötscher) 6:36,64. 5. Polen 6:39,32. 6. Dänemark 6:59,47. 

Männer U23
Skiff Leichtgewichte (2. Halbfinal): 1. Gian Struzina (Schweiz) 6:59,88.
2. Finlay Hamill (Neuseeland) 7:02,88. 3. Rasmus Lind (Dänemark) 7:06,51. 4. Santino Menin (Argentinien) 7:10,91. 5. Joao Vinicius Ferreira Battista (Brasilien) 7:17,73. 6. Stephen Harris (Kanada) 7:18,85.  Gian Struzina damit im A-Final. 

Skiff (2. Halbfinal): 1. Andrew Sheehan (Irland) 6:59,51. 2. André Pinto (Portugal) 7:03,03. 3. Bojan Reuffurth (Schweiz) 7:05,62. 4. Leonardo Tedoldi (Italien) 7:08,70. 5. Koji Abe (Japan) 7 :09,25. 6. Koxme Burutaran (Spanien) 7:31,61. Bojan Reuffurth damit im A-Final. 

Doppelzweier (2. Halbfinal): 1. Newton Seawright/Martin Zocalo (Uruguay) 6:20,96. 2. Jakub Wozniak/Konrad Domanski (Polen) 6:21,71. 3. Sydney Garbers/Timo Strache (Deutschland) 6:23,17. 4. Alexander Bannwart/Leonardo Salerno (Schweiz) 6:27,04. 5. Breno Felix/Tomas Levy (Brasilien) 6:34,39. 6. Mihaly Ujhelyi/Bence Szklenka (Ungarn) 6:37.55. Salerno/Bannwart damit im B-Final. 

Doppelzweier Leichtgewichte (1. Halbfinal): 1. Rory O’Neill/Ciaran Purdy (Irland) 6:28,57. 2. Antoine Lefebvre/Cornelus Palsma (Frankreich) 6:29,96. 3. Jorge Knabe/Antonio Diaz Ramos (Spanien) 6:31,48. 4. Sefik Cakmak/Ahmet Ali Kabadayi (Türkei) 6:34,54. 5. Tommaso Fassone/Dorian Rosenberg (Schweiz) 6:37,86. 6. Joao Santos/Duarte Castro (Portugal) 6:46,90. Fassone/Rosenberg damit im B-Final.

Doppelvierer (1. Halbfinal): 1. Australien 5:46,57. 2. Frankreich 5:47,26. 3. Italien 5:47,27. 4. Polen 5:48,20. 5. Schweiz (Nicolas Berger, Shamall Suero Santana, Donat Vonder Mühll, Gian Luca Egli) 5:57,63. 6. Litauen 6:05,11. Schweiz damit im B-Final. 

Plovdiv, 22. Juli 2023/cs.