U23: Jan Schäuble / Matthias Fernandez mit Rhythmus zum Halbfinalsieg

U23: Jan Schäuble / Matthias Fernandez mit Rhythmus zum Halbfinalsieg

Artikel - U23: Jan Schäuble / Matthias Fernandez mit Rhythmus zum Halbfinalsieg

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Eindrückliches Rennen heute im Halbfinal von Jan Schäuble und Matthias Fernandez im leichten Doppelzweier. Mit gutem Rhythmus und kräftigem Streckenschlag holte sich das Duo den Halbfinalsieg. Der Frauen-Doppelvierer ruderte im A-Final auf den guten vierten Rang.

>> Bilder U23-WM Sarasota vom Samstag, 27. Juli 2019 (Fotos: Detlev Seyb, SWISS ROWING)
>> Startliste U23-WM Sarasota für Sonntag, 28. Juli 2019

Perfekte Verhältnisse auf der Regattastrecke im Nathan Benderson Park in Sarasota. Ein leichter Seitenwind, der auf die Finalrennen hin fast gänzlich einschlief und ein leicht bewölkter Himmel boten beste Verhältnisse für den ersten Finaltag. Aus Schweizer Sicht waren heute sechs Boote im Einsatz. 

Leichter Doppelzweier rudert souverän in den A-Final 
Manchmal ist es gut, wenn es schon im Vorlauf hart zur Sache geht und man gleich ein gutes Gespür für die erforderliche Bootsgeschwindigkeit bekommt. So war es vorgestern der Fall für Matthias Fernandez und Jan Schäuble, die in einem harten Vorlauf direkt in den Halbfinal vorstiessen. Heute war die Aufgabenstellung eine andere. Es ging um die Finalqualifikation. Spanien, auf welche die Schweizer schon im Vorlauf trafen, Portugal, Schweiz, Belgien, Australien und Uruguay. Drei Boote zu viel, als dass alle im Final Platz fänden, also ging es gleich vom Start mit hohem Tempo los. Spanien schoss gleich an die Spitze vor Australien und den dahinter lauernden Schweizern. Jan Schäuble und Matthias Fernandez fanden nach der Startphase einen „nice rhythm“ wie es Projekttrainer Marty Aitken schon während des Rennens feststellte. Kurz vor der Streckenhälfte holten Schäuble/Fernandez das spanische Boot ein und schoben sich in Front. Diese Führung wollten sie nicht mehr abgeben und bauten den Vorsprung auf dem dritten Streckenviertel aus. Mit jedem Schlag glitt das Schweizer Boot ein paar Zentimeter weiter durch das lauwarme Wasser von Sarasota. Die dritte Abschnittszeit war sogar etwas schneller als das zweite Streckenviertel. Auch im Schlussteil der Strecke konnte für das Schweizer Boot die höchste Bootsgeschwindigkeit notiert werden. Ein feiner Halbfinalsieg für Jan Schäuble und Matthias Fernandez als Belohnung für eine technisch, rhythmisch und taktisch reife Leistung. Spanien und Belgien sicherten sich die beiden weiteren Finaltickets. Aus dem anderen Halbfinal stossen Deutschland, Italien und Griechenland ins A-Finale vor. 

4. Rang für den Frauen-Doppelvierer
Startzeit 12:15 Uhr für den A-Final im Frauen-Doppelvierer. Mittlerweile war das Thermometer über die 30 Grad Marke geklettert und es war drückend schwül, kaum ein Wind wehte über die Strecke. Schweiz, Rumänien, Niederlande, Deutschland, Grossbritannien und Neuseeland wurden vom Starter aufgerufen und los ging es. Niederlande, Deutschland, Grossbritannien und Rumänien starteten sehr schnell, während Neuseeland und Schweiz auf den Aussenbahnen mit einer Bootslänge Rückstand den Kontakt zu halten versuchten. Ella von der Schulenburg, Lisa Lötscher, Andrea Fürholz und Fabienne Schweizer ruderten kompakt zusammen. Nach 500 Metern war es der fünfte Zwischenrang, bei Streckenhälfte und bei 1500 Metern war es dann jeweils die letzte Position im Feld. Aber die Schweizerinnen spürten, dass sie Neuseeland nochmals fordern konnten und überholten diese dank der drittbesten Zeit auf dem letzten Streckenviertel. An der Spitze des Feldes kam es dank einem gewaltigen Schlussspurt des deutschen Bootes zum Zusammenschluss. Und dann das Desaster im favorisierten holländischen Boot, das bis zu diesem Zeitpunkt das Rennen deutlich anführte. Eine Ruderin kollabierte in der Hitze Florida’s dermassen, dass sie 100 Meter vor dem Ziel zu rudern aufhörte. Der Schwung bei den Holländerinnen war weg. Die Medaillen gingen an Grossbritannien, Deutschland und Rumänien. Auch das Schweizer Boot und die Neuseeländerinnen überholten die ins Ziel treibenden Holländerinnen noch. Somit kam es zu einem vierten Rang für das Schweizer Boot, was für das Quartett ein gutes Ergebnis darstellt. 

Zwei weitere Boote in den B-Finals
Valentin Huehn und Dominic Condrau konnten nicht wie gewohnt ihren schnellen und dynamischen Start abrufen. Sie gerieten im ersten Rennen des Tages, dem Halbfinal im Männer-Doppelzweier, früh ins Hintertreffen und ruderten auf der vierten Position, während vorne Italien, Russland und die Niederlande enteilten. Zu gross war der Abstand auf die drei finalberechtigten Positionen, auch wenn das Schweizer Boot auf dem letzten Streckenviertel nochmals aufopfernd kämpfte und den führenden Booten näher kam. Huehn/Condrau rudern morgen Sonntag im B-Final. Das gleiche gilt für Skiffier Morton Schubert. „Ich fühlte mich heute müde und kam nie richtig ins Rennen“, analysierte Schubert nach dem Rennen. Er tritt morgen im B-Final gegen Bulgarien, Australien, Südafrika, Litauen und Japan an, um eine Top 10-Platzierung zu erreichen. 

Doppelvierer rehabilitiert sich im B-Final
Der Männer-Doppelvierer mit Linus Copes, Scott Bärlocher, Kai Schätzle und Pascal Ryser musste nach der verpassten Finalqualifikation von gestern heute im B-Final antreten. Das Schweizer Boot zeigte eine deutlich verbesserte Leistung und war mit den starken Moldawiern die Ton angebende Mannschaft im Rennen. Am Ende konnte das Schweizer Boot den polnischen Angriff abwehren. Zweiter Platz hinter Moldawien bedeutet Schlussrang 8. 

Filippo Ammirati und Manuel Baumann zeigten heute im B-Final der Zweier ohne Steuermann ihr bestes Rennen der Regatta. „Sie zeigten heute eine Schlaglänge wie wir es vorher noch nie im Wettkampf gesehen hatten“, berichtete Projekttrainer Simon Niepmann nach dem Rennen. Ammirati/Baumann beendeten das Rennen auf dem vierten Rang und sicherten sich so eine Top 10-Rangierung. 

Morgen Sonntag kommt es zum zweiten Finaltag und insgesamt stehen nochmals sieben Schweizer Boote im Einsatz. Olivia Nacht im leichten Einer, Sofia Meakin und Eline Rol im leichten Doppelzweier sowie Jan Schäuble und Matthias Fernandez im leichten Männer-Doppelzweier stehen in den Medaillenrennen. Vier Boote bestreiten die kleinen Finals um die Ränge 7 bis 12. 

U23-Weltmeisterschaft Sarasota-Bradenton (USA) 2019
Resultate vom Samstag, 27. Juli 2019

Frauen

Frauen Doppelvierer U23 (BW4x)
A-Final

1. Grossbritannien 6:31.80. 2. Deutschland 6:32,73. 3. Rumänien 6:33.33. 4. Schweiz (Ella von der Schulenburg, Lisa Lötscher, Andrea Fürholz, Fabienne Schweizer) 6:38.30. 5. Neuseeland 6:40.43. 6. Niederlande 6:49,71.   

Männer

Männer Doppelzweier Leichtgewichte U23 (BLM2x)
2. Halbfinal A/B
1. Matthias Fernandez/Jan Schäuble (SUI) 6:26.75.
2. Dennis Carracedo/Jordi Orofino (ESP) 6:28.94. 3. Tibo Vyvey/Marlon Colpaert (BEL) 6:31.79. 4. Nathan Kennedy/Mitchell Reinhard (AUS) 6:32.98. 5. Edouardo Sousa/Dinis Costa (POR) 6:39.63. 6. Alvaro Silva/Felipe Kluver (URU) 6:50.82. Fernandez/Schäuble damit im A-Final. 

Männer Doppelzweier U23 (BM2x)
1. Halbfinal A/B

1. Andrea Cattaneo/Luca Chiumento (ITA) 6:25.74. 2. Nikita Eskin/Aleksandr Matveev (RUS) 6:29.16. 3. Jaap de Jong/Ralf Rienks (NED) 6:31.28. 4. Valentin Huehn/Dominic Condrau (SUI) 6:34.21. 5. Cole Dorsey/Mark Couwenhoven (USA) 6:42.09. 6. Michael Bryenton/Tyler Adams (CAN) 6:45.09. Huehn/Condrau damit im B-Final. 

Männer Einer U23 (BM1x)
1. Halbfinal A/B

1. Marc Weber (GER) 6:56.01. 2. Stefanos Ntouskos (GRE) 6:57.28. 3. Alexander Vyazovkin (RUS) 6:57.91. 4. Cormac Kennedy-Leverett (AUS) 6:59.76. 5. Stanimir Haladzhov (BUL) 7:15.70. 6. Morton Schubert (SUI) 7:19.09. Morton Schubert damit im B-Final. 

Männer Doppelvierer U23 (BM4x)
Final B (Ränge 7-12)

1. Moldawien 5:59.35. 2. Schweiz (Linus Copes, Scott Bärlocher, Kai Schätzle, Pascal Ryser) 6:00.08. 3. Polen 6:00.30. 4. Frankreich 6:02.34. 5. Ungarn 6:03.72. 6. Österreich 6:04.31. 

Männer Zweier ohne Steuermann U23 (BM2-)
Final B (Ränge 7-12)

1. Leon Schandl/Lukas Foebinger (GER) 6:44.39. 2. Robert Tiemeijer/Willem van Soest (NED) 6:44.84. 3. Daniel Perez/Mark Levinson (USA) 6:56.75. 4. Filippo Ammirati/Manuel Baumann (SUI) 6:59.68. 5. Andreas Berge/Mathias Wie (NOR) 7:06.01. 6. Adelrahman Abokhalf/Mohamed Ghazy (EGY) 7:28.79. 

Sarasota, 27. Juli 2019/cs.