Jeannine Gmelin direkt im Final – drei weitere Boote in den Halbfinals

Jeannine Gmelin direkt im Final – drei weitere Boote in den Halbfinals

Artikel - Jeannine Gmelin direkt im Final – drei weitere Boote in den Halbfinals

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Jeannine Gmelin und Roman Röösli haben ihre Vorläufe an der EM klar gewonnen. Michael Schmid sowie der Doppelzweier mit Barnabé Delarze und Nico Stahlberg wurde je Vorlaufzweiter. Damit sind vier von acht Booten direkt eine Runde weiter. Jeannine Gmelin ist im A-Final.

Mit einem Vorsprung von fast vier Sekunden qualifizierte sich Jeannine Gmelin als Vorlaufsiegerin im Einer direkt für den Final am Sonntag. Auch Roman Röösli gewann seinen Vorlauf im Einer der offenen Kategorie und holte sich damit einen Startplatz im Halbfinal. Daneben qualifizierten sich für die Halbfinals Barnabé Delarze und Nico Stahlberg im Doppelzweier und Michael Schmid im Leichtgewichtseiner. Die anderen vier Boote bestreiten morgen Freitag die Hoffnungsläufe.

Ihrem Ziel EM-Titel kam Jeannine Gmelin (RC Uster) heute einen grossen Schritt näher. Die Ausgangslage war denkbar einfach: Nur die ersten beiden des Vorlaufs kamen direkt in den Final. Die Weltmeisterin im Einer liess sich nicht zwei Mal bitten, übernahm noch vor der 1000-Meter-Marke die Führung und ruderte danach von der Spitze aus ein kontrolliertes Rennen bis ins Ziel. Mit ihrer Finalqualifikation kann sie sich nun nochmals zwei Tage in Ruhe auf das Rennen vom Sonntag vorbereiten. «So viel Pause dazwischen ist doch eher ungewohnt», gab Jeannine Gmelin nach dem Rennen zu.  «Gleichzeitig kann ich nun noch einige zusätzliche Trainings absolvieren und mit dieser Herausforderung meinen Erfahrungsrucksack um einen weiteren Aspekt füllen.» Im Final wird Jeannine Gmelin auf die Österreicherin Magdalena Lobnig treffen, die beim Weltcup in Linz Zweite geworden war.

Roman Röösli wird seiner Favoritenrolle gerecht
Spätestens seit dem Gewinn der Silbermedaille beim Weltcupstart in Belgrad hinter dem Weltmeister Ondrej Synek aus Tschechien gehört Roman Röösli (SC Sempach) im Einer zum Kreis der Favoriten. Seine Ambitionen unterstrich der Luzerner heute mit einem starken ersten EM-Auftritt, Sieg im Vorlauf und entsprechenden Qualifikation für den Halbfinal. «Der Einstieg ist gelungen. Mein Rennen kann ich aber noch etwas konsequenter umsetzen.» 

Premiere des neu formierten Doppelzweiers geglückt
«Der Vorlauf war kein schlechter Anfang», bilanzierte Barnabé Delarze (Lausanne Sports Aviron) sein erstes Rennen gemeinsam mit Nico Stahlberg (RC Kreuzlingen) im Doppelzweier. Hinter dem Boot aus Frankreich klassierten sich die Schweizer auf dem zweiten Rang. «Jetzt sind wir aufgewärmt und werden die Schraube im Halbfinal weiter anziehen.» Die beiden Top-Ruderer kennen sich zwar aus verschiedenen anderen gemeinsamen Bootsformationen. Auf die EM hin wurde der Doppelzweier in dieser Besetzung aber erst vor zwei Wochen zusammengestellt. 

Energiesparend zur Halbfinalqualifikation
Michael Schmid (SC Luzern) wurde in seinem Vorlauf Zweiter hinter dem Briten Samuel Mottram. Ungewöhnlich verhalten gestartet, fand sich der EM-Titelverteidiger nach den ersten 500 Metern auf Rang Vier wieder. Danach beschleunigte der Luzerner und sicherte sich noch vor der 1500-Meter-Marke den zweiten Zwischenrang, den er bis ins Ziel nicht mehr abgab. «Ich weiss, wo ich für die nächsten Läufe optimieren kann», sagte Michael Schmid im Ziel. «Da sich die ersten drei Ränge für den Halbfinal qualifizierten, bin ich zum Schluss nicht mehr auf Sieg gerudert.» 

Vier Boote in den Hoffnungsläufen
Im Frauen-Doppelzweier kam nur das Siegerboot direkt in den Final. Kein Vorbeikommen gab es am derzeit dominierenden, niederländischen Boot. Valérie Rosset (SC Sempach) und Pascale Walker (RC Zürich) wurden im Vorlauf Dritte und rudern morgen Freitag um 10.36h im Hoffnungslauf. 

Eine halbe Stunde später, um 11.06h, rudern Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron) und Patricia Merz (SC Zug) im leichten Doppelzweier ihren Hoffnungslauf. Auch hier war heute die Ausgangslage klar: Nur das Siegerboot kam direkt in den Final. Die Herausforderung nahmen die beiden Leichtgewichtsfrauen mit Kampfgeist an. Zuerst lieferten sich die beiden auf Rang Drei liegend einen Schlagabtausch mit dem italienischen Boot, schoben sich auf den letzten 500 Metern an den Italienerinnen vorbei und griffen sogar noch die führenden Polinnen an. Mit einer Sekunde Rückstand wurden Rol/Merz Zweite, liessen ihre Ambitionen aufblitzen, müssen sich aber im Hoffnungslauf einen verbleibenden Finalplatz sichern.  

Um 11.24h werden Julian Müller (SC Luzern) und Andri Struzina (SC Zug) im leichten Doppelzweier ihren Hoffnungslauf bestreiten. Bis zur 1000-Meter-Marke lagen die beiden jungen Zentralschweizer im Vorlauf heute auf Kurs, dann verloren sie den Kontakt zur Spitze. In der hart umkämpften Bootsklasse müssen sie sich morgen unter den besten drei Booten einreihen, um es in den Halbfinal zu schaffen.   

Den Abschluss der Hoffnungsläufe aus Schweizer Sicht macht der Vierer-ohne um 12.00h. Im heutigen Vorlauf, dem ersten Rennen der Formation Joel Schürch (SC Sursee), Paul Jacquot (SC Zürich), Benjamin Hirsch (RC Uster) und Markus Kessler (RC Schaffhausen), kam das Boot nicht über den sechsten Rang hinaus. 

SRV-Verbandsdirektor Christian Stofer bilanziert: «Wir erlebten heute einen guten Auftakt. Die halbe Flotte kam direkt eine Runde weiter. Alle Boote werden sich für die nächsten Rennen weiter steigern müssen.» 

Das EM-Ruderprogramm Freitag 03.08.2018:
Hoffnungsläufe:
10.36h    Frauen Doppelzweier (Valérie Rosset / Pascale Walker)
11.06h    Frauen Doppelzweier Leichtgewichte (Frédérique Rol / Patricia Merz)
11.24h    Männer Doppelzweier Leichtgewichte (Julian Müller / Andri Struzina)
12.00h    Männer Vierer-ohne (Joel Schürch / Paul Jacquot / Benjamin Hirsch / Markus Kessler) 

Resultate Donnerstag, 02.08.2018

Frauen Einer
Vorlauf: 
1. Jeannine Gmelin (SUI) 7:34,04  
(Finalqualifikation) 2. Kiri Tontodonati (ITA) 7:37,72 3. Aikaterini Nikolaidou (GRE) 7:40,75 4. Lina Saltyte-Masilionis (LTU) 7:52,51 5. Zane Putnina (LAT) 8:18,33 

Männer Einer
Vorlauf:
1. Roman Röösli (SUI) 6:53,55
(Halbfinalqualifikation) 2. Thibaut Verhoeven (FRA) 6:55,78 3. Dzianis Mihal (BLR) 6:58,25 4. Marko Marjanovic (SRB) 6:58,75 5. Emanuele Fiume (ITA) 7:25,11 6. Gergely Papp (HUN) 7:29,91

Frauen Doppelzweier
Vorlauf:

1. Lisa Scheenaard / Roos de Jong (NED) 7:05,57 2. Martyna Mikolajczak / Krystyna Lemanczyk-Dobrzelak (POL) 7:11,32 3. Valérie Rosset / Pascale Walker (SUI) 7:11,49 (Hoffnungslauf) 4. Sofia Asoumanaki / Athina-Maria Angelopoulou (GRE) 7:18,75

Männer Doppelzweier
Vorlauf:

1. Hugo Bourcheron / Matthieu Androdias (FRA) 6:17.31 2. Barnabé Delarze / Nico Stahlberg (SUI) 6:24,97 (Halbfinalqualifikation) 3. Ruben  Claeys / Pierre De Loof (BEL) ) 6:36,88 4. Joosep Laos / Juri-Mikk Udam (EST) 6:42.16

Männer Vierer-ohne
Vorlauf:

1. Niederlande 06:04,71 2. Frankreich 06:09,54 3. Tschechien 06:09,76 4. Deutschland 06:17,90 5. Weissrussland 06:22,49 6. Schweiz (Markus Kessler, Benjamin Hirsch, Paul Jacquot, Joel Schürch) 06:27,87 (Hoffnungslauf)

Männer Einer Leichtgewichte
Vorlauf:

1. Samuel Mottram (GBR) 7:06,96 2. Michael Schmid (SUI) 7:12,36 (Halbfinalqualifikation) 3. Spyridon Giannaros (GRE) 7:14,39 4. Thibault Colard (FRA) 7:20,35 5. Kasper Hirvilampi (FIN) 7:25,85 

Frauen Doppelzweier Leichtgewichte
Vorlauf:

1. Joanna Dorociak / Weronika Deresz (POL) 7:08,54 2. Fréderique Rol / Patricia Merz (SUI) 7:09,56 (Hoffnungslauf) 3. Federica Cesarini / Valentina Rodini (ITA) 7:10,11 4. Denise Walsh / Aoife Casey (IRL) 7:22,02 5. Laura Arndorfer / Louisa Altenhuber (AUT) 7:27,25 6. Siri Eva Kristiansen / Maia Lund (NOR) 7:37,45

Männer Doppelzweier Leichtgewichte
Vorlauf:

1. Paul O’Donovan / Gary O’Donovan (IRL) 6:27,99 2. Pierre Houin / Thomas Baroukh (FRA) 6:29,83 3. Stanislav Kovalov / Igor Khmara (UKR) 6:33,63 4. Miroslav Vrastil Jr. / Jiri Simanek (CZE) 6:34,87 5. Julian Müller / Andri Struzina (SUI) 6:36,04 (Hoffnungslauf)

Glasgow, 2. August 2018/vdg