Gold, Silber und Bronze beim Weltcup in Rotterdam

Gold, Silber und Bronze beim Weltcup in Rotterdam

Artikel - Gold, Silber und Bronze beim Weltcup in Rotterdam

Roman Röösli und Barnabé Delarze wiederholten im Doppelzweier ihren Weltcupsieg von vor drei Wochen. Jeannine Gmelin holte Silber hinter der Neuseeländerin Emma Twigg. Frédérique Rol und Patricia Merz erkämpften sich Bronze im leichten Doppelzweier.

Nach schwierigen Renntagen am Freitag und Samstag wurde auch der Finaltag der Weltcup-Regatta in Rotterdam nicht von Wetterkapriolen verschont. Regenschauer zogen immer wieder über die Regattastrecke und wechselhafter Wind machte den Ruderern das Leben schwer. Für den zweiten Teil der A-Finals wurden die Bahnen erneut umgesetzt. 

Souveräner Weltcupsieg von Roman Röösli und Barnabé Delarze im Doppelzweier

Von Anfang gut ins Rennen gekommen, setzte sich das Duo bei 800 Metern an die Spitze und gab sie nie mehr her. Trotz anspruchsvollem Wellengang gelang es Roman Röösli und Barnabé Delarze zwischenzeitlich sogar, eine Länge Vorsprung auf die Konkurrenz herauszurudern. «Es war ein gutes Gefühl, das Feld so klar im Blickfeld zu haben», freute sich Barnabé Delarze im Ziel. «Wir ruderten sauber und schlugen mit den Rudern nicht zu oft auf dem welligen Wasser auf.» Hinter dem Schweizer Boot zündeten die Iren und Briten ihre Turbos. Auf den letzten 300 Metern konnten Röösli / Delarze aber ebenfalls nochmals zulegen und überquerten die Ziellinie mit sieben Zehntel Vorsprung auf das irische Boot. Dritter wurde Grossbritannien. «Vor dem Hintergrund, dass unsere Vorbereitung nicht ganz optimal verlaufen war und die Wetterverhältnisse jeden Tag eine Herausforderung waren, freut uns dieses Resultat sogar noch mehr», fasste Roman Röösli zusammen.

Silber für Jeannine Gmelin im Fraueneiner

Vom Start weg setzten sich die Neuseeländerin Emma Twigg und Jeannine Gmelin gemeinsam leicht ab. Dies bei schwierigen Wasserbedingungen. „Ich hatte mich auf das Schlimmste vorbereitet und empfand es darum erstaunlicherweise gar nicht so schwierig“, erklärte Jeannine Gmelin nach dem Rennen. Die 500-Meter-Marke passierten Twigg und Gmelin praktisch im Gleichschritt. Emma Twigg gelang es, sich leicht abzusetzen, aber die Zürcherin blieb ihr auf den Fersen, während die restlichen Boote im Teilnehmerfeld abreissen lassen mussten. Twigg ruderte einem unangefochtenen Sieg entgegen. Gmelin holte genauso unangefochten Silber. Den dritten Rang erkämpfte sich in einem Fotofinish unter tosendem Applaus des Publikums die Niederländerin Lisa Scheenaard. Die Britin Victoria Thornley ging leer aus. Jeannine Gmelin, die wie die restlichen Schweizer Kaderruderer jetzt den letzten Trainingsblock vor den Weltmeisterschaften in Linz angeht, konnte der letzten Weltcup-Regatta Positives abgewinnen. «Diese Regatta war eine gute Übung, um die eigene Flexibilität zu testen. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Von dem her fand ich diese schwierigen Tage lehrreich und spannend.»

Bronze für Frédérique Rol und Patricia Merz im leichten Doppelzweier der Frauen

Als die leichten Frauen ins Rennen stachen, lag über der Regattastrecke eine dunkelgraue Gewitterwolke. Der Wind wühlte das Wasser auf. Die Schweizerinnen starteten schnell und reihten sich knapp hinter dem führenden Boot aus Neuseeland ein. «Wir hatten uns inzwischen an die schwierigen Bedingungen hier gewöhnt», sagte Frédérique Rol. Die 500-Meter-Marke passierten die ersten fünf Boote fast gemeinsam, innerhalb von etwas über einer Sekunde. Bei 1000 Metern hatte sich Neuseeland etwas abgesetzt, aber bei den nachfolgenden Booten bot sich dasselbe Bild. «Alles war eng beisammen», so Patricia Merz. «Wir wussten aber, dass wir uns absetzen können, wenn wir unser Tempo rudern können und wenig mit den Rudern aufschlagen.» 500 Meter vor dem Ziel hatten sich die beiden Schweizerinnen auf dem dritten Rang festgesetzt und verteidigten den Bronzeplatz erfolgreich bis ins Ziel. Den Sieg holte Neuseeland, Zweite wurden die Niederlande.

Pascale Walker: Erneuter Sieg im B-Final

Nach ihrem Sieg im B-Final vor drei Wochen beim Weltcup in Polen gewann Pascale Walker auch heute in Rotterdam auf eine souveräne Art und Weise. Schnell gestartet war sie zwar nicht, lag sie doch nach 500 Metern auf dem fünften Zwischenrang. Dann aber machte Pascale Walker Ruderschlag um Ruderschlag Wasser gut. Bei der 1000-Meter-Marke lag sie bereits auf dem zweiten Zwischenrang, überholte die führende Maike Diekmann (NAM), setzte sich sogleich mit einem schönen Rhythmus ab und siegte mit zwei offenen Längen Vorsprung. Der Sieg im B-Final bedeutet den 7. Gesamtrang.

Nico Stahlberg ruderte im hart umkämpften B-Final des Männereiners auf den dritten Rang. Vom Start weg vermochten sich drei Boote abzusetzen: Der Brite Harry Leask, der Lokalmatador Guillaume Krommenhoek aus den Niederlanden und Nico Stahlberg. Diese drei Ruderer schenkten sich keinen Zentimeter. Während sich Leask und Krommenhoek einen Schlagabtausch lieferten, blieb Nico Stahlberg stets an den beiden dran. Der dritte Rang entspricht dem 9. Gesamtrang.

Kurzfristige Umbesetzung im Vierer-ohne

Vor dem Hintergrund, dass die Crew im besten Sinne des Wortes "über Nacht" eine Umbesetzung vornehmen musste, gelang den Schweizern mit dem fünften Rang im B-Final ein beachtliches Resultat. Augustin Maillefer musste gesundheitlich forfait geben. Ersetzt wurde er kurzfristig durch Fiorin Rüedi, der tags zuvor noch im Final des leichten Einers gerudert hatte. Die Rolle des Schlagmanns übernahm Joel Schürch. Der Wechsel klappte überraschend gut. Bis zur 500-Meter-Marke lagen die Schweizer gar an der Spitze. Auf der zweiten Streckenhälfte holten die anderen Nationen auf. Die Schweizer hielten sich aber mitten in einem engen Teilnehmerfeld und ruderten hinter den siegreichen Niederländern als fünftes Boot ins Ziel, was dem 11. Gesamtrang entspricht. 

Citation de Barnabé Delarze :

«Nous avons à nouveau pu progresser de course en course ce weekend. Le vent contre était fort, mais les conditions équitables et nous avons pu, pour une fois, partir devant et «contrôler» nos adversaires. Cela fait du bien pour les nerfs.»

Citation de Frédérique Rol : 

«Nous avons pu rester calmes et dans notre bateau même dans des conditions difficiles. Cette médaille nous donne confiance et motivation pour les prochaines semaines en vue de Linz.»

 

Resultate vom Sonntag, 14.07.2019:

Offene Gewichtsklasse:

Frauen Einer (W1x)
A-Final
1. Emma Twigg (NZL) 8:14.03 2. Jeannine Gmelin (SUI) 8:18.60 3. Lisa Scheenaard (NED) 8:28.02 4. Victoria Thornley (GBR) 8:28.08 5. Annekatrin Thiele (GER) 8:40.07 6. Miroslava Topinkova Knapkova 8:50.38
B-Final
1. Pascale Walker (SUI) 8:15.71  (7. Gesamtrang) 2. Marie Jacquet (FRA 1) 8:25.53 3 Maike Diekmann (NAM) 8:26.53 4. Pia Greiten (GER) 8:27.33 5. Lovisa Claesson (SWE) 8:30.93 6. Emma Lunatti (FRA 2) 8:39.87

Männer Einer (M1x)
B-Final
1. Harry Leask (GBR) 7:25.58 2. Guillaume Krommenhoek (NED) 7:26.23 3. Nico Stahlberg (SUI) 7:27.89 (9. Gesamtrang) 4. Robert Ven (FIN) 7:35.48 5. Anders Backeus (SWE) 7:38.21 6. David Bartholot (AUS) 7:44.37

Männer Doppelzweier (M2x)
A-Final
1. Roman Röösli / Barnabé Delarze (SUI) 6:41.04 2. Ronan Byrne / Philip Doyle (IRL) 6:41.74 3. Graeme Thomas / John Collins (GBR) 6:44.95 4. Stef Broenink / Melvin Twellaar (NED) 6:46.07 5. Stephan Krüger / Tim Ole Naske (GER) 6:46.09 6. Campbell Watts / Hamish Playfair (AUS) 6:49.26

Männer Vierer-ohne (M4-)
B-Final
1. Niederlande 2 6:16.02 2. Tschechien 6:18.75 3. Grossbritannien 2 6:20.11 4. Niederlande 1 6:22.29 5. Schweiz (Joel Schürch, Fiorin Rüedi, Paul Jacquot, Markus Kessler) 6:23.28 (11. Gesamtrang) 6. Rumänien 2 6:26.60 

Leichtgewichte:

Frauen Doppelzweier (LW2x)
A-Final
Jackie Kiddle / Zoe McBride (NZL) 7:38.45 2. Ilse Paulis / Marieke Keijser (NED) 7:45.43 3. Frédérique Rol / Patricia Merz (SUI) 7:48.02 4. Dandan Pan / Wenyi Huang (CHN) 7:48.53 5. Gianina-Elena Beleaga / Ionela-Livia Cozmiuc (ROU) 7:50.45 6. Emily Craig / Eleanor Piggott (GBR) 7:56.98