Die Besetzungen wurde erst vor wenigen Wochen bei verbandsinternen Trials in Corgeno (I) festgelegt. Ziel der Rudersaison 2023 ist es, an der WM in Belgrad (03.-10.09.) die angestrebten mindestens drei Olympia-Quotenplätze für die Schweiz zu sichern. 

Mit insgesamt zwei Langstreckenrennen in Kleinbooten sowie diversen Leistungstests auf dem Ruderergometer überprüfte Headcoach Ian Wright in den vergangenen sechs Monaten regelmässig den Formstand des Elite-Kaders. Insgesamt 25 Athletinnen und Athleten wurden schliesslich zu den Trials vom 24.-26. März 2023 in Corgeno (I) eingeladen. Eine zweite Trials-Runde mit Fokus auf die Finalisierung der Mannschaftsbildung nach den Europameisterschaften wird am 10./11. Juni 2023 auf dem Rotsee in Luzern stattfinden. Für die erste Weltcup-Regatta wurden insgesamt zehn Boote selektioniert. Fünf Boote bei den Frauen, fünf bei den Männern.

Grosse Fussstapfen von Jeannine Gmelin im Fraueneiner
Noch kann die Frage nicht beantwortet werden, wer nach dem Rücktritt von Jeannine Gmelin für die Schweiz die internationalen Meisterschaftsrennen im Fraueneiner (W1x) bestreiten wird. Für den Weltcup in Zagreb (Kroatien; 05.-07.05.) nominiert der Verband mit Pascale Walker (RC Zürich) und Aurelia-Maxima Janzen (SC Caslano e Malcantone) zwei vielversprechende Athletinnen. Pascale Walker ruderte in der letzten Saison als festes Mitglied im starken Frauen-Doppelvierer. «Mein Leistungsvermögen zum Saisonstart im Skiff auf internationaler Stufe zu testen ist für mich reizvoll», erklärte Pascale Walker im Rahmen des heutigen Medientages. Mit Spannung verfolgt werden dürfte parallel dazu auch der erste Auftritt der U23-Europameisterin und -Vize-Weltmeisterin Aurelia-Maxima Janzen auf Elite-Stufe. Die Nachwuchsruderin hinterliess an den Trials einen starken Eindruck und hat sich die Weltcup-Selektion und damit den ersten internationalen Start auf Elite-Stufe verdient. 

Drei Luzernerinnen im Frauen-Doppelvierer
Der Frauen-Doppelvierer (W4x) möchte in der Besetzung Sofia Meakin (CA Vésenaz), Lisa Lötscher, Fabienne Schweizer und Salome Ulrich (alle Seeclub Luzern) schon zum Weltcupstart an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen. Mit dem zweiten Rang beim Weltcup in Poznan (Polen) sowie als EM- und WM-Fünfte stiess das Schweizer Boot 2022 an die Weltspitze vor. Jetzt gilt es, möglichst viel Routine zu gewinnen, um an der WM im September den nächsten Schritt in Richtung Olympia zu machen. Mit den drei Luzernerinnen sitzen im Boot Leistungsträgerinnen mit Routine in dieser Bootsklasse. Neu zur Crew stösst die Genferin Sofia Meakin, welche die vergangene Saison wegen einer Armverletzung verpasst hatte. 

Bei den Leichtgewichten werden Anfang Saison zwei Doppelzweier (LW2x) am Start stehen, um die EM-Selektion unter sich auszumachen. Neben den WM-Fünften vom vergangenen Jahr, Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron) und Patricia Merz (SC Zug), haben auch Eline Rol (SN Genève Aviron) und Olivia Nacht (RC Baden) im zweiten Schweizer Boot Ambitionen auf einen EM-Startplatz in dieser hart umkämpften Bootsklasse.

Roman Röösli bleibt dem Riemen treu, aber…
Im Männer-Riemenbereich überrascht zum Saisonstart der neu gebildete Zweier ohne Steuermann (M2-) mit Roman Röösli (SC Sempach) und Andrin Gulich (SC Küsnacht). Die beiden Leistungsträger des Kaders ruderten in den vergangenen Leistungstests mehrmals in dieser Besetzung und harmonierten vom ersten Augenblick an gut. «Unsere Zeiten über die Renndistanz von 2000 Metern waren derart ansprechend, dass Headcoach Ian Wright mit uns zum Saisonstart und an der EM den internationalen Vergleich sucht», erklärte Roman Röösli. «Der Zweier-ohne ist die technisch anspruchsvollste Bootsklasse. Hier schnell zu sein, ist eine spannende Challenge und wird uns technisch noch weiterbringen.» 

Es ist indessen nicht auszuschliessen, dass Roman Röösli und Andrin Gulich später in der Saison wieder in den Vierer ohne Steuermann (M4-) zurückkehren werden, zumal dieses Grossboot an der WM in Belgrad eines der aussichtsreichen Schweizer Flaggschiffe für einen Olympia-Quotenplatz sein soll. In Zagreb wird der Vierer-ohne in der Besetzung Patrick Brunner (SC Sempach), Kai Schätzle (SC Luzern), Joel Schürch (SC Sursee) und Dominic Condrau (RC Rapperswil-Jona) an den Start gehen. 

Im zweiten Männer-Grossboot, dem Doppelvierer (M4x), heisst die Besetzung Maurin Lange (SC Luzern), Nils Schneider (SC Biel), Jonah Plock (RC Rapperswil-Jona) und Scott Bärlocher (RC Baden). Einzig Nils Schneider gehörte bereits in der vergangenen Saison zur Crew des Doppelvierers. 

Die Trainingsgruppe der Leichtgewichte erneut im Infight
Was sich bereits im Vorjahr abzeichnete, nahm auch in diesem Winter seinen Lauf. Die drei Leichtgewichtsruderer Raphaël Ahumada (Forward RC Morges), Jan Schäuble (SC Stansstad) und Andri Struzina (SC Zug) lieferten sich in jedem Leistungstest einen harten Schlagabtausch. Nach den Trials stand fest, dass zum Saisonstart Raphaël Ahumada und Jan Schäuble im Doppelzweier rudern, der einzigen olympischen Bootsklasse für Leichtgewichte. Andri Struzina ist im Leichtgewichtseiner gemeldet. Alle drei gewannen an der EM 2022 in München Bronze und sind hochmotiviert, an der EM in Bled ihren Medaillensatz zu erweitern.  

Selektion SWISS ROWING – Weltcup No.1 in Zagreb (Kroatien; 05.-07. Mai 2023) 

Frauen
Skiff (W1x): Pascale Walker (RC Zürich); Aurelia-Maxima Janzen (SC Caslano e Malcantone)
Doppelvierer (W4x): Sofia Meakin (CA Vésenaz), Lisa Lötscher, Fabienne Schweizer, Salome Ulrich (alle SC Luzern)
Doppelzweier Leichtgewichte (LW2x): Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron) / Patricia Merz (SC Zug) und Olivia Nacht (RC Baden) / Eline Rol (SN Genève Aviron) 

Männer
Zweier ohne Stm. (M2-): Andrin Gulich (SC Küsnacht) / Roman Röösli (SC Sempach)
Vierer ohne Stm. (M4-): Patrick Brunner (SC Sempach), Kai Schätzle (SC Luzern), Joel Schürch (SC Sursee), Dominic Condrau (RC Rapperswil-Jona)
Doppelvierer (M4x): Maurin Lange (SC Luzern), Nils Schneider (SC Biel), Jonah Plock (RC Rapperswil-Jona), Scott Bärlocher (RC Baden)
Doppelzweier Leichtgewichte (LM2x): Raphaël Ahumada (FW RC Morges) / Jan Schäuble (SC Stansstad)
Skiff Leichtgewichte (LM1x): Andri Struzina (SC Zug)

Wettkampfkalender 2023
05.-07.05.            Weltcup No1, Zagreb (Kroatien)
25.-28.05.            Europameisterschaften, Bled (Slowenien)
16.-18.06.            Weltcup No2, Varese (Italien)
30.06.-02.07.      Schweizermeisterschaften, Luzern Rotsee
07.-09.07.            Weltcup No3, Luzern Rotsee
03.-10.09.            Weltmeisterschaften, Belgrad (Serbien)

19.04.2023 / vdg