Weltcup-Sieg für Roman Röösli / Barnabé Delarze im Doppelzweier

Weltcup-Sieg für Roman Röösli / Barnabé Delarze im Doppelzweier

Artikel - Weltcup-Sieg für Roman Röösli / Barnabé Delarze im Doppelzweier

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Auf eindrückliche Weise siegten Roman Röösli und Barnabé Delarze im A-Final des Doppelzweiers und holten damit ihren ersten Weltcupsieg. Sowohl Frédérique Rol und Patricia Merz im leichten Doppelzweier als auch Pascale Walker im Fraueneiner siegten im B-Final.

>> Bilder Swiss Rowing Team WRC II Poznan 2019 vom 23. Juni 2019 (Bilder: Detlev Seyb, SWISS ROWING)
>> Resultate World Rowing Cup Poznan 2019 im Detail

Nach Silber an der WM in Plovdiv und Silber vor drei Wochen an der EM in Luzern, war beim Doppelzweier der offenen Kategorie die Zeit reif für Gold. Um 21 Hundertstel verwiesen Roman Röösli und Barnabé Delarze heute das britische Boot auf den zweiten Rang. „Heute ist alles perfekt aufgegangen. Taktik, Timing, einfach alles“, freute sich Roman Röösli im Ziel. „Wir wussten, dass es nicht einfach sein würde“, fügte Barnabé Delarze an. Natürlich sei es das Ziel, künftig den Vorsprung nach Möglichkeit zu vergrössern, gaben beide mit einem Lachen zu. 

Hitchcock hätte nicht besser Regie führen können. Polen, Lokalmatador und Europameister, war wie erwartet am schnellsten aus dem Startblock gekommen. Nach 500 Metern lagen die Schweizer auf dem zweiten Rang, 12 Hundertstel hinter den Polen. Parallel dazu starteten die Briten vom fünften Zwischenrang aus eine Aufholjagd, die einen Vergleich sucht. Während Deutschland bei 1200 Metern eine kurze Baisse erlebte, rollte Grossbritannien bei 1350 Metern auch am Schweizer Boot vorbei. Bei der 1500-Meter-Marke lag die Schweiz hinter den führenden Polen und Grossbritannien auf dem dritten Zwischenrang. Dann griffen die Briten das polnische Boot an, während parallel dazu die Schweizer ihren berüchtigten Endspurt auspackten und die Deutschen wieder in den Spitzenkampf eingriffen. Kurz vor dem Zielstrich schoben sich Röösli / Delarze mit 41 Schlägen pro Minute an den Briten vorbei zum ersten Weltcupsieg. Damit reisen die beiden komplett ungeschlagen (4 Siege in 4 Rennen) vom Weltcup-Wochenende zurück in die Schweiz.

Sieg im B-Final - Geburtstagsgeschenk für Pascale Walker im Fraueneiner

Die besten Geburtstagsgeschenke sind doch stets die, welche man sich selber macht, weil man sie hart erkämpft hat. Die heute 24-jährige Zürcherin gewann ihren B-Final im Skiff der offenen Kategorie und bewies einmal mehr ein grosses Kämpferherz. Nach 500 Metern lag sie noch auf Rang 4 hinter der führenden Deutschen Annekatrin Thiele, der Neuseeländerin Samantha Voss und der Französin Marie Jacquet. Kurz darauf überholte sie die Französin. Bei der 1500-Meter-Marke erhöhte sie auf Zwischenrang 3 liegend die Schlagzahl, ging in einen langen Spurt über und schob sich an der Deutschen vorbei. Praktisch auf dem Zielstrich gelang es Pascale Walker schliesslich noch die Neuseeländerin abzufangen und verwies diese um 12 Hundertstel auf den zweiten Rang. Mit diesem Sieg holte Pascale Walker den 7. Weltcup-Gesamtrang. 

Sieg im B-Final - Rol / Merz gaben Antwort auf verpassten A-Final

Im vorolympischen Jahr ist es inzwischen offensichtlich, dass sich die gesamte Weltelite der Leichtgewichte auf den Doppelzweier konzentriert, weil es sich dabei um die einzige olympische Bootskategorie für Leichtgewichte handelt. Das spüren die Schweizer Boote sowohl bei den Frauen wie Männern deutlich. Erstmals seit über einem Jahr ruderten Rol/Merz heute im B-Final. Dort gaben sie dann die richtige Antwort und gewannen das Rennen souverän vor den Booten aus Grossbritannien und Südafrika. Nach dem Start reihten sie sich zwar noch kurzzeitig hinter Südafrika ein, setzten sich aber bereits vor der 1000-Meter-Marke an die Spitze, welche sie bis ins Ziel nie mehr abgaben. Damit belegten auch Rol / Merz den 7. Weltcup-Gesamtrang.

Direktduell der beiden leichten Schweizer Männerboote

Der B-Final im leichten Männerdoppelzweier bot heute ein weiteres, sehenswertes Direktduell der Schweizer. Bug an Bug mit den führenden Slowaken ging es für Jan Schäuble / Matthias Fernandez über die Strecke. Fiorin Rüedi und Julian Müller folgten dahinter auf Zwischenrang 3. Nach der 1500-Meter-Marke gingen Rüedi / Müller in den Endspurt über und schafften damit die beste letzte Abschnittszeit, die sie noch knapp an Schäuble / Fernandez heranbrachte. Das Boot aus der Slowakei konnte den Sieg schliesslich um gerade mal 10 Hundertstel über die Ziellinie retten, Schäuble / Fernandez holten den zweiten Rang. Nur 73 Hundertstel später trafen Rüedi / Müller im ZIel ein. Der 8. Gesamtrang für die Youngster ist eine gute Ausgangslage für deren Teilnahme an der U23-WM im Juli in Sarasota (Florida/USA). Rüedi / Müller holten den 9. Weltcup-Gesamtrang.

Viel Spannung bot auch der B-Final des Vierer-ohne, beim dem über die Ränge 2-5 der Fotofinish entscheiden musste. Innerhalb von 68 Hundertstel hatten sich die vier Boote hinter den Siegern aus Deutschland klassiert. Das Schweizer Boot mit Augustin Maillefer, Paul Jacquot, Joel Schürch und Markus Kessler wurde mit gerade mal 3 Hundertstel Rückstand auf das zweitplatzierte Weissrussland Dritter. Die Plätze 4 und 5 gingen and Österreich und die USA. Der 9. Weltcup-Gesamtrang des Schweizer Boots beweist einmal mehr das Potenzial des Olympia-Projekts. 

World Rowing Cup Regatta Poznan
Resultate Sonntag, 23.06.2019 

A-Final
Männer Doppelzweier (M2x)
1. Roman Röösli / Barnabé Delarze (SUI) 6:32.84
2. Graeme Thomas / John Collins (GBR) 6:33.05 3. Stephan Krüger / Tim Ole Naske (GER) 6:34.43 4. Miroslaw Zietarski / Mateusz Biskup (POL) 6:34.74 5. Campbell Watts / Hamish Playfair (AUS) 6:42.90 6. Saulius Ritter / Dovyda Nemeravicius (LTU) 6:44.62

B-Final
Frauen Einer (W1x)
1. Pascale Walker (SUI) 8:22.84 (7. Gesamtrang)
2. Samantha Voss (NZL) 8:22.96 3. Annekatrin Thiele (GER1) 8:25.05 4. Marie Jacquet (FRA) 8:30.52 5. Yan Jiang (CHN) 8:31.58 6. Ekaterina Karsten (BLR) 8:39.54

Männer Vierer-ohne (M4-)
1. Deutschland 1 6:24.03 2. Weissrussland 6:25.87 3. Schweiz (Augustin Maillefer, Paul Jacquot, Joel Schürch, Markus Kessler) 6:25.90 (9. Gesamtrang) 4. Österreich 6:26.14 5. USA1 6:26.55 6. Grossbritannien 2 6:31.06

Frauen Doppelzweier Leichtgewichte (LW2x)
1. Frédérique Rol / Patricia Merz (SUI1) 7:39.14
(7. Gesamtrang) 2. Imogen Grant / Eleanor Piggott (GBR1) 7:40.87 3. Emily Craig / Madeleine Arlett (GBR2) 7:41.28 4. Kirsten McCann / Nicole van Wyk (RSA) 7:43.56 5. Sophia Krause / Katrin Thoma (GER2) 7:44.43 6. Qiang Wu / Xiaoyu Yuan (CHN2) 7:49.69

Männer Doppelzweier Leichtgewichte (LM2x)
1. Peter Zelinka / Marek Reznak (SVK) 6:53.92 2. Jan Schäuble / Matthias Fernandez (SUI2) 6:54.02 (8. Gesamtrang) 3. Fiorin Rüedi / Julian Müller (SUI1) 6:54.75 (9. Gesamtrang) 4. Jamie Copus / Samuel Mottram (GBR2) 6:56.93 5. Milosz Jankowski / Jerzy Kowalski (POL) 6:59.98 6. Hugo Beurey / Pierre Houin (FRA) 7:05.40

Poznan, 23. Juni 2019/vdg