Michi Schmid: «In Plovdiv werden regelmässig Weltbestzeiten gefahren»

Michi Schmid: «In Plovdiv werden regelmässig Weltbestzeiten gefahren»

Artikel - Michi Schmid: «In Plovdiv werden regelmässig Weltbestzeiten gefahren»

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Der Luzerner Michael Schmid qualifizierte sich mit seinem Vorlaufsieg im Leichtgewichtseiner am Sonntag direkt für die Halbfinals vom Donnerstag. Wir haben uns kurz mit dem Europameister unterhalten.

Michael Schmid, nach dem Vorlaufsieg geht es doch einige Tage bis zu den Halbfinals am Donnerstag. Wie verbringst Du Deine Zeit bis dahin?

Nach einer kurzen Erholung bin ich jetzt wieder im Spannungsaufbau, fahre noch ein paar Belastungen, damit ich am Donnerstag in Topform bin. Allzu viele Trainings werden es nicht mehr, denn die grosse Arbeit haben wir in den vorangegangenen Wochen gemacht.

Werfen wir kurz den Blick zurück zum Vorlauf am Sonntag mit recht heftigem Schiebewind.

Es herrschten tatsächlich nicht die einfachsten Bedingungen. Vor allem auf den zweiten 1000 Metern waren der Wind und die Wellen anspruchsvoll. Die direkte Halbfinalqualifikation war mein Ziel und ist mir gelungen. Alles ist aufgegangen. Gleichzeitig weiss ich, wo ich mich noch weiter verbessern kann.

Mit Schlagzahl 51 gestartet, lag auch Dein Streckenschlag recht hoch, welche Strategie steckte dahinter?

Es waren recht schnelle Bedingungen. Ich verzichtete trotzdem auf Änderungen an meinen Bootseinstellungen, die auf weniger Wind ausgelegt sind. Die entsprechend leichteren Hebelverhältnisse kompensierte ich mit einer höheren Schlagzahl, was für mich aufgegangen ist.   

Du schlugst den US-Amerikaner Andrew Campbell Jr. mit 3,42 Sekunden Vorsprung. Deine Gegner hattest Du immer in den Augenwinkeln?

Vor allem beim US-Amerikaner wusste ich, dass er nicht zu unterschätzen ist. Ihn hatte ich von Anfang an auf dem Radar, denn gegen ihn war ich schon früher ein paar Mal gerudert. 

Jason Osborne fuhr in seinem Vorlauf mit 6:41,03 Weltbestzeit, wie hast Du davon erfahren?

Zurück an Land, nach dem Ausrudern, habe ich es mitbekommen. Die Zeiten sind natürlich bei solch unbeständigen Windverhältnissen schwierig zu vergleichen. Wir wissen alle, auf dieser Regattastrecke werden regelmässig Weltbestzeiten gefahren. Plovdiv ist bekannt dafür. Es dürfte nicht die letzte Weltbestzeit hier gewesen sein. 

Das Interview mit Michael Schmid führte Jolanda van de Graaf.