Erneut virtuelle Schweizer Meisterschaften auf dem Ruder-Ergometer

Erneut virtuelle Schweizer Meisterschaften auf dem Ruder-Ergometer

Artikel - Erneut virtuelle Schweizer Meisterschaften auf dem Ruder-Ergometer

Die nationalen Meistertitel auf dem Ruder-Ergometer werden auch in diesem Jahr online vergeben. 650 Teilnehmende rudern am Samstag, 29. Januar 2022, dezentral in ihren Vereinen und messen sich online vernetzt.

Die Mitglieder des Elite-Nationalkaders stellen sich an ihrem Trainingsstandort in Sarnen dem grössten Schweizer Online-Wettkampf im Indoorrudern. Die SWISS ROWING Indoors werden per Livestream übertragen.  

Die erste Online-Veranstaltung der SWISS ROWING Indoors im vergangenen Jahr war dem Coronavirus geschuldet – und wurde zu einem vollen Erfolg. Weil die 33. Ausgabe der Veranstaltung pandemiebedingt erneut nicht in der Sporthalle Zug stattfinden kann, wird der jährliche Höhepunkt des rudersportlichen Wintertrainings nun zum zweiten Mal nacheinander als Online-Wettkampf durchgeführt. 
 
Die Vernetzung der Ruderinnen und Ruderer im Wettkampf beruht grundsätzlich auf derselben technischen Infrastruktur, die über die Jahre für die SWISS ROWING Indoors in der Halle entwickelt wurde. Einziger Unterschied: Die Teilnehmenden loggen sich mit ihrem Ruder-Ergometer aus ihrem Trainingslokal online ein und werden technisch in einem Rennen zusammengeführt. Über einen Livestream können Interessierte die Rennen mitverfolgen. 

Rekordmässige 650 Teilnehmende aus 47 Ruderclubs, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung der Teilnehmerzahl um rund 27% entspricht, kämpfen an den SWISS ROWING Indoors um den Meistertitel in den Kategorien Frauen und Männer Elite, Frauen und Männer Leichtgewichte sowie U19-Junorinnen und -Junioren. Der Nachwuchs in den Kategorien U15 und U17 rudert um die Klassierung im Critérium National. «Dank der Vernetzung der Rudergeräte und der Nutzung der technologischen Möglichkeiten ermöglichen wir den Schweizer Ruderinnen und Ruderern diesen wichtigen Meisterschaftswettkampf», sagt Christian Stofer, Direktor von SWISS ROWING. «Zudem schafften wir dadurch in den anhaltend anspruchsvollen Zeiten der Pandemie eine gewisse Planungssicherheit.» 

Auch in diesem Jahr wird sich das Elite-Kader von SWISS ROWING in Sarnen vor laufenden Kameras dem Direktvergleich stellen. Die Resultate der Elite werden in die Gesamtrangliste der SWISS ROWING Indoors einfliessen.

Headcoach Ian Wright nimmt den Puls

Erst vor wenigen Wochen ist der neue Headcoach Ian Wright in der Schweiz eingetroffen. Der Neuseeländer kehrte damit an eine ausgesprochen erfolgreiche Wirkungsstätte zurück, zumal er den Schweizer Leichtgewichtsvierer 2016 in Rio zum Olympiasieg gecoacht hatte. Hinsichtlich der Olympischen Spiele in Paris 2024 wird er in den kommenden Monaten eine schlagkräftige Flotte zusammenstellen, die sich bereits im nächsten Jahr die notwendigen Olympia-Quotenplätze sichern soll. Die SWISS ROWING Indoors werden dem neuen Headcoach – neben anderen Tests und Untersuchungen – einen Überblick über den aktuellen Formstand des Kaders geben. «Danach werde ich wissen, wie das weitere Trainingsprogramm aussehen soll», freut sich Ian Wright auf diese Standortbestimmung.

Röösli/Delarze loggen sich aus London ein

Einige Olympiateilnehmende von Tokio kehrten nach einer längeren Erholungsphase erst in den letzten Monaten in die strukturierte Trainingsumgebung des Nationalen Ruderzentrums in Sarnen zurück und stecken mitten im Trainingsaufbau. Die Ausnahme bilden Roman Röösli (Seeclub Sempach) und Barnabé Delarze (Lausanne Sports Aviron). Die Olympia-Fünften Im Doppelzweier starteten im vergangenen September an der Universität Oxford einen Masterstudiengang, kämpfen parallel zu ihrem Studium um einen Rollsitz im Ruderachter und möchten das berühmte Boat Race im April gegen den Achter der Universität Cambridge bestreiten. Die beiden schnellsten Schweizer Ruderer werden sich an den SWISS ROWING Indoors direkt aus dem Oxford University Boat Club online ins Elite-Rennen der Männer einwählen. Insbesondere der amtierende Schweizermeister und Rekordhalter (5:45,6), Barnabé Delarze, strebt dabei seinen achten Meistertitel in Serie an. «Dass die Veranstaltung online stattfindet, ist für mich ein Vorteil», gibt Barnabé Delarze unumwunden zu. «So kann ich den vom Headcoach geforderten, aktuellen Ergometertest absolvieren und erhalte gleichzeitig die Chance, meinen Titel zu verteidigen.» 

Bei den Elite-Frauen will Nina Thölking (Ruderclub Rotsee) ihren Meistertitel verteidigen. Mit 6:46,0 unterbot sie im Vorjahr die bestehende Rekordmarke um ganze fünf Sekunden. «Mal sehen, was in diesem Jahr drin liegt», lässt sich Nina Thölking nicht in die Karten blicken. «Ich war in vergangenen Wochen gesundheitlich etwas angeschlagen und konnte nicht voll trainieren.» Als härteste Konkurrentin um den Meistertitel der Frauen könnte sich erneut Pascale Walker (Ruderclub Zürich) herausstellen, die den Sieg im letzten Jahr um eine Sekunde verpasst hatte. Aber auch Jeannine Gmelin (Ruderclub Uster), die Olympia-Fünfte im Fraueneiner, strebt an den SWISS ROWING Indoors einen Podestplatz an, nachdem sie im Vorjahr mit dem vierten Platz vorliebnehmen musste. «Nach den Olympischen Spielen habe mir eine längere Auszeit gegönnt. Ich bin gespannt, was vor diesem Hintergrund drin liegt.» 

Grosse Abwesende bei den Leichtgewichten ist Sofia Meakin (CA Vésenaz). Nach kürzlich überstandener Coronainfektion nahm die Genfer Rekordhalterin das Training erst letzte Woche wieder auf und muss auf eine Teilnahme an den SWISS ROWING Indoors verzichten. Bei den Männern startet der letztjährige Sieger Raphaël Ahumada (Forward Rowing Club Morges) in Sarnen, nachdem er im Vorjahr den Meistertitel als Online-Teilnehmer im Vereinslokal in Morges erkämpft hatte. Andri Struzina (See-Club Zug) aber, der Schweizer Rekordhalter aus dem Jahr 2019, will den Meistertitel nun im Direktvergleich zurückerobern. 

Zeitplan SWISS ROWING Indoors 2022

Auslosung SWISS ROWING Indoors 2022

Livestream über www.rowingindoors.ch und www.swissrowing.ch