Bei Symptomen aufs Training verzichten

Bei Symptomen aufs Training verzichten

Artikel - Bei Symptomen aufs Training verzichten

Nachgefragt bei unserem Verbandsarzt Dr. Daniel Wegmann der Hirslanden Klinik St. Anna, Sportmedizin im Bahnhof, Luzern.

Alle Sportlerinnen und Sportler erleben aktuell einige Einschränkungen. Im Rudersport gibt es seit Ende Oktober zusätzliche Verhaltensregeln in den Bootshäusern, im Training und zu Hause. Der Selbstbeurteilung von möglichen Erkrankungssymptomen wird dabei grossen Wert beigemessen. 

Dr. Daniel Wegmann, Sie sind Sportmediziner unseres Medical Partners Hirslanden Klinik St. Anna. Wie viele Patienten wenden sich aktuell an Sie mit Fragen zu Verhaltensregeln rund um das Coronavirus?

Wir haben täglich mehrere Anfragen rund um die Corona-Thematik. Leider ist die Verunsicherung noch sehr gross, was nicht zuletzt auf die aktuell hohen Fallzahlen zurückzuführen ist. Mittlerweile kennt wahrscheinlich jeder jemanden, der betroffen ist. Dies im Gegensatz zur ersten Welle im Frühling. 

In welchen von Ihnen betreuten Sportarten herrscht die grösste Verunsicherung? 

Man kann dies nicht von der Sportart abhängig machen. Mannschaftssportler aber sind logischerweise verunsichert, wenn plötzlich ein Teamkollege positiv getestet wurde und man mit ihm kurz vorher noch trainiert hat. 

Wie hoch sind verglichen dazu die Risiken, sich beim Rudern mit dem Coronavirus anzustecken?

Ein Vorteil beim Rudern ist sicherlich, dass man draussen trainieren kann. Leider ist aber der Abstand im Boot gering. Kommt hinzu, dass bei der körperlichen Anstrengung die Atmung verstärkt ist, was sich sicherlich negativ auf eine mögliche Ansteckung auswirken kann, falls jemand im Boot infiziert ist. Auch gibt es im Rudern einen längeren Zeitraum, in welchem man im gleichen Boot sitzt.

Welche Massnahmen müssen Rudersportler in ihren Vereinen umsetzen, um ihren Sport trotz Corona sicher ausüben zu können?

Prinzipiell sind die aktuell vom BAG empfohlenen Hygieneregeln wichtig (Handhygiene und Mundschutz, sich nicht mit zu vielen Personen treffen, resp. Abstand halten). Wichtig ist aber auch, dass ich mich auf meine Ruderkollegen verlassen kann. Das heisst, dass diese sofort bekannt geben, wenn sie sich nicht fit fühlen. Was nicht geht, ist frei nach dem Motto «es gaht ja scho, isch ned so schlimm» vorzugehen. Dann lieber zu Hause bleiben, testen gehen und damit sich und auch die anderen schützen.

Das Nationalkader trainiert zentral in Sarnen. Wann muss ein Kadermitglied zu Hause bleiben? Gelten im Spitzenbereich andere Regeln?

Nein, im Spitzensport gelten dieselben Regeln wie anderswo auch. Wer Symptome hat oder direkten Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatte, muss sich testen lassen. Bei negativem Befund gilt anschliessend, dass man mindestens 48 Stunden symptomfrei sein muss, bevor man wieder mit dem angepassten Training beginnen darf.

Die Corona-Schutzregeln des BAG gibt es hier 

Update zu den bundesrätlichen Massnahmen vom 30. Oktober 2020 

(Interview: Jolanda van de Graaf)