Zehn Schweizer Boote am Weltcup-Final auf dem Luzerner Rotsee

Zehn Schweizer Boote am Weltcup-Final auf dem Luzerner Rotsee

Artikel - Zehn Schweizer Boote am Weltcup-Final auf dem Luzerner Rotsee

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Der Abschluss der Weltcup-Serie findet auch in diesem Jahr anlässlich der traditionellen «Lucerne Regatta» auf dem Rotsee statt. Das SWISS ROWING TEAM darf auf Jeannine Gmelin, Michael Schmid sowie Roman Röösli/Nico Stahlberg zählen, alle Weltcup-Medaillengewinner 2018.

Mit Skiff-Weltmeisterin Jeannine Gmelin, dem Europameister im Leichtgewichtseiner Michael Schmid sowie Roman Röösli und Nico Stahlberg im Doppelzweier stehen die Medaillengewinner der ersten beiden Weltcups lückenlos am Start. Nach Rückenbeschwerden zum Saisonstart stellt sich Barnabé Delarze erstmals dem internationalen Vergleich und rudert in Luzern im Einer.

Für die «Lucerne Regatta» setzt SWISS ROWING mit einer Ausnahme auf dieselben Crews wie beim Weltcup in Linz (22.-24.06.2018). Einzig Barnabé Delarze (Lausanne Sports Aviron) stösst zusätzlich zum Team. Er hat sich von seinen Rückenbeschwerden erholt, ein intensives Aufbautraining absolviert und stellt sich nun im Einer der harten Konkurrenz auf dem Rotsee.

Drei Boote mit Medaillenchancen
Im Fraueneiner ist Jeannine Gmelin (RC Uster) aktuell das Mass aller Dinge. Die Aufmerksamkeit für die seit ihrem Weltmeistertitel ungeschlagene 28-Jährige wird mit jedem Rennen grösser. In Luzern aber will sie sich von der einmaligen Atmosphäre und dem Publikum beflügeln lassen, um sich den Sieg im Gesamt-Weltcup zu sichern. Zwei Mal Silber holte Michael Schmid (SC Luzern) an den ersten zwei Weltcups im Leichtgewichtseiner. Den Abstand auf den Deutschen Jason Osborne konnte er beim zweiten Aufeinandertreffen in Linz bereits markant verringern. Das Publikum darf gespannt sein, wie dem Lokalmatadoren die finale Weltcup-Regatta auf seinem Heimgewässer gelingt. Roman Röösli (SC Sempach) zeigte sich bereits Anfang Saison in Topform. Im Skiff wurde er zum Weltcup-Auftakt in Belgrad starker Zweiter, und gemeinsam mit Nico Stahlberg (RC Kreuzlingen) erkämpfte er sich im Doppelzweier beim zweiten Weltcup in Linz den dritten Rang. Ein Podestplatz auch in Luzern ist darum das erklärte Ziel der beiden.  

Frauenboote mit Rückenwind
Die Schweizer Frauen-Doppelzweier in beiden Gewichtsklassen vermochten sich vom ersten zum zweiten Weltcup sichtbar zu steigern. Noch eine Rechnung offen haben dürften die beiden Leichtgewichte Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron) und Patricia Merz (SC Zug). Gerade mal um zwei Hundertstelsekunden verpassten sie in Linz das Podest und wurden Vierte. Das Duo Valérie Rosset (SC Sempach) / Pascale Walker (RC Zürich) ruderte in Linz erstmals in einem A-Final und belegte den fünften Rang. Das Ziel der beiden Boote ist eine weitere rangmässige Steigerung, was im Fall der Leichtgewichte einer Medaille gleichkommen würde.

Aufbauprojekte auch in Luzern am Start
Als Projekt mit Perspektive zeigt sich der leichte Doppelzweier mit den jungen Ruderern Julian Müller (SC Luzern) und Andri Struzina (SC Zug). Beide befinden sich noch im U23-Alter und haben sich in dieser Saison bei der Elite etabliert. Nach dem vielversprechenden 6. Rang im A-Final zum Saisonstart in Belgrad, gewann das Boot in Linz den B-Final, was dem 7. Gesamtrang entspricht. Im Feld dieser hart umkämpften Bootsklasse liegt in Luzern eine weitere Finalqualifikation in Griffnähe.

Das Olympia-Riemenprojekt für einen Vierer ohne Steuermann ist wegen Verletzungen und Krankheiten weiterhin dezimiert. Zu diesem Projekt gehören unter anderem Olympiasieger Mario Gyr (SC Luzern), Neuzuzug Paul Jacquot (SC Zürich) und Markus Kessler (RC Schaffhausen). Gyr / Jacquot verfügten beim Weltcup in Linz im Zweier-ohne der offenen Kategorie erst über 53 gemeinsame Trainingskilometer, was sich im 16. Schlussrang niederschlug. Nun werden die beiden in Luzern ihre inzwischen erzielten Fortschritte präsentieren. Der 23-jährige französisch-schweizerische Doppelbürger Paul Jacquot startet erst seit verbandsinternen Trials vor rund drei Wochen für die Schweiz. Markus Kessler wird wie schon in Linz im Einer antreten, um sich weitere Rennhärte anzueignen. Im Einer der Leichtgewichte kommt der 23-jährige Fiorin Rüedi (Grasshopper Club Zürich) nach seinem 6. Rang in Linz zu seinem zweiten Weltcup-Einsatz.