Olympia-Vorschau I: Die Einzelkämpferin

Olympia-Vorschau I: Die Einzelkämpferin

Artikel - Olympia-Vorschau I: Die Einzelkämpferin

Der Einer ist ihr Reich. Um in Tokio das Optimum aus dem Moment zu holen, trainierte Jeannine Gmelin fünf Jahre lang konsequent und kompromisslos. Eine Olympia-Medaille ist ihr Traum. Ihre Leistung am Tag X optimal auf den Punkt gebracht zu haben, das oberste Ziel.

2017 und 2018 war Jeannine Gmelin im Einer eine Macht. Nach ihrem ersten Weltcupsieg 2017 in Belgrad blieb die Schweizerin praktisch zwei Rudersaisons lang ungeschlagen und holte 2017 in Sarasota (USA) den Weltmeistertitel. Ihre Erfolgsserie setzte sie 2018 fort und reihte Weltcupsieg an Weltcupsieg. Beim Weltcupfinal in Luzern (LUCERNE REGATTA) liess sie sich als Gesamt-Weltcupsiegerin feiern. An der WM in Plovdiv (Bulgarien) aber musste sie sich erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit der Irin Sanita Puspure geschlagen geben. 

Seit Winter 2018/2019 trainiert Jeannine Gmelin im Privatteam mit ihrem Trainer Robin Dowell. Die Konzentration auf ihren privaten Unterstützerkreis, organisatorische Entscheidungen, die Verantwortung – auch finanzieller Natur, all das zehrte zwar zu Beginn an ihren Kräften, setzte parallel dazu aber auch enorme persönliche Energien frei. Die Zusammenarbeit zwischen dem Privatteam und dem Verband SWISS ROWING funktioniert einwandfrei. Bei internationalen Wettkämpfen sind Jeannine Gmelin und ihr Trainer im Team voll integriert. 

Ruderstil kompensiert Körpergrösse
Im Rudern können die Hebelverhältnisse ein matchentscheidender Faktor sein. Die Ruderinnen Victoria Thornley (GBR, 193cm), Carling Zeeman (CAN, 187cm), Kara Kohler (USA, 188cm), Emma Twigg (NZL, 182cm) und nicht zuletzt Sanita Puspure (IRL, 180cm) überragen Jeannine Gmelin körperlich deutlich. Trotzdem gelingt es der 170cm grossen Schweizerin immer wieder, körperlich überlegene Ruderinnen hinter sich zu lassen. Mit ihrem sehr langen, kräftigen und effizienten Ruderschlag holt sie das Optimum aus ihrer Körpergrösse heraus. 

Grosses Teilnehmerinnenfeld
Vor fünf Jahren in Rio de Janeiro belegte sie im A-Final den fünften Rang und gewann ein olympisches Diplom. In Tokio messen sich im Fraueneiner 32 Nationen. Eine riesige Anzahl. Natürlich befinden sich unter den Teilnehmerinnen auch Nationen, die in der internationalen Ruderszene mehrheitlich unbekannt sind und für den A-Final nicht in Frage kommen. Der A-Final ist das Rennen der besten sechs Ruderinnen. Hier werden die Medaillen vergeben. Der A-Final ist der Ort, auf den sich Jeannine Gmelin fünf Jahre lang vorbereitet hat. 


W1x: Olympia-Programm (Schweizer Zeit)
Freitag, 23.07., 3.00 Uhr => Vorlauf (Heat 4)
Samstag, 24.07., ab 1.30 Uhr => Hoffnungsläufe
Montag, 26.07., ab 2.00 Uhr => Viertelfinals
Mittwoch, 28.07., ab 3.58 Uhr => Halbfinals
Freitag, 30.07., 2.09 Uhr => B-Final
                            2.33 Uhr => A-Final

Details zur Bootsklasse, internationalen Konkurrenz und ein paar persönliche Eckdaten kompakt und handlich zusammengefasst gibt es im 

Faktenblatt und Olympia-Programm W1x