Medikamente immer auf Inhaltsstoffe prüfen

Medikamente immer auf Inhaltsstoffe prüfen

Artikel - Medikamente immer auf Inhaltsstoffe prüfen

Am Samstag (27.6.) wurde das U19-Kader SWISS ROWING von Antidoping Schweiz auf den neusten Stand in Sachen gesperrte Medikamente und Dopingtests gebracht. Das Referat dient der Dopingprävention und wird für alle Kaderstufen in den kommenden Wochen wiederholt.

NeoCitran ist nicht gleich NeoCitran. In Pulverform als Heissgetränk unbedenklich, in Tablettenform im Wettkampf nicht erlaubt. Grund dafür sind zusätzliche Wirkstoffe in der Tablette. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, die es dem Athleten erschweren, bei Erkältungserscheinungen, einer Grippe oder bei Entzündungen richtig zu reagieren. «Schaut bei jedem Medikament auf die Inhaltsstoffe», war der eindringliche Appell von Gilles Horner, der nebenamtlich als Kontrolleur und Ausbildner für Antidoping.ch tätig ist. Hauptberuflich ist er Leiter der Polizeischule für die Französisch sprechenden Aspiranten im Kanton Bern. So fand der Vortrag in Sarnen sowohl in Deutsch als auch Französisch statt, in dem Kontrolleur Horner flüssig zwischen den beiden Sprachen pendelte. Wegen Corona-Schutzmassnahmen wurde der Vortrag zwei Mal nacheinander in Kleingruppen abgehalten. 

«Teilt Eurer Familie, dem Arzt oder Eurem Umfeld mit, wenn Ihr Medikamente braucht», so Gilles Horner. Der Arzt einer Leistungssportlerin oder eines Leistungssportlers sollte sensibilisiert sein, welche Medikamente auf der Dopingliste stehen. Aber am Ende gehört es zur Eigenverantwortung jedes Einzelnen, sich vorgängig zu erkundigen. 

Auch wer Medikamente während eines Trainingslagers im Ausland benötigt, muss sie vor dem Kauf sorgfältig auf die Inhaltsstoffe prüfen. Der Antidoping-Kontrolleur wies darauf hin, dass ein Medikament, das in der Schweiz problemlos einnehmbar ist, im Ausland allenfalls unter demselben Namen verkauft wird, jedoch andere Wirkstoffe enthalten kann. 

Zur einfacheren Recherche hat Antidoping Schweiz extra eine App entwickelt (Download im App Store unter dem Suchbegriff Antidoping Switzerland). «Jede Ruderin und jeder Ruderer sollte diese App herunterladen und seine Medikamente vor der Einnahme dort überprüfen.» Falls trotzdem Unsicherheiten bestehen, stehen bei Antidoping Schweiz zwei Mitarbeitende mit Ausbildung zum Apotheker zur Verfügung, welche Fragen per Email oder telefonisch beantworten. 

Im zweiten Teil des Vortrags erklärte Gilles Horner den jungen Sportlerinnen und Sportlern den exakten Ablauf eines Dopingtests. Auch warnte er vor den harten Konsequenzen, wenn ein Kadermitglied einen Test verweigere. «Eine Testverweigerung hat dieselbe Folge wie eine positive Dopingprobe, nämlich eine 4-jährige Sperre.» 

Mehr Informationen zum Thema Doping gibt es auf der Website von Antidoping Schweiz.