Erst seit dem 1. August bilden Sofia Meakin (CA Vésenez) und Pascale Walker (RC Zürich) ein Gespann. «Bis zum WM-Start werden wir etwa 500-600 gemeinsame Kilometer im Boot haben», rechnet Pascal Walker im Kopf nach. 

Dem neuen Team vorangegangen war die Auflösung des Doppelzweiers in der Besetzung Valérie Rosset und Pascale Walker nach einer unbefriedigend verlaufenen EM in Luzern Ende Mai. Valérie Rosset beendete in der Folge ihre internationale Karriere. Pascale Walker ruderte im Skiff weiter und verdiente sich ihr WM-Ticket als jeweils Siebtplatzierte an den letzten beiden Weltcups in Poznan (PL) und Rotterdam (NL). 

Mit der erst 21-jährigen Sofia Meakin zeigte indessen eine gross gewachsene, starke Leichtgewichtsruderin viel Potenzial. Im Frühling pulverisierte sie bei den Ergometertests die Schweizer Bestmarke für ihre Altersklasse. An der EM in Luzern - bei ihrem ersten Rennen in der Elite - wurde sie im Leichtgewichtseiner überraschende Vierte. Ins WM-Trainingslager nach Sarnen rückte Sofia Meakin Anfang August gar als frisch gekürte U23-Weltmeisterin im leichten Doppelzweier ein.

Mit ihrer Grösse von 180 cm verfügt Sofia Meakin über nahezu ideale Hebelverhältnisse für eine Ruderin. Indessen kämpfte sie an den Rennen stets damit, das tiefe Wettkampfgewicht von 57 kg zu erreichen, welches bei den Frauen die Limite im Skiff darstellt. Die Westschweizerin packt nun die Chance im Doppelzweier der offenen Gewichtsklasse. «Ich dachte, es sei einfacher rasch an Gewicht zuzulegen», sagt sie lachend. «Leider habe ich noch praktisch kein Kilo zugenommen, weil wir so viel trainieren. Aber ich gebe mir alle Mühe.» 

Während sich Pascale Walker im Bug an Sofias lange Ruderschläge gewöhnt, spürt die Westschweizer Schlagfrau die Zugkraft der 24-jährigen Zürcherin. «Pascale bringt viele Watt ins Boot.» Parallel dazu freut sich Pascale Walker, dass sie endlich wieder an ihrer Lieblingsposition im «Maschinenhaus» sitzen darf. «Im Bug eines Doppelzweiers kann ich mein Potenzial am besten abrufen.»

Das neu formierte Boot bietet den beiden nun ein grossartiges Abenteuer und setzt viele Energien frei: «Die WM wird eine tolle Erfahrung und wir sind hoch motiviert eine gute Leistung zu zeigen», fasst Sofia Meakin zusammen. Für einen Olympia-Quotenplatz müssten sie einen Rang unter den elf besten Booten belegen. Die Zwei sind sich einig: «Das wäre natürlich das Maximum.»