3 Vorlaufsiege - EM-Auftakt ist gelungen

3 Vorlaufsiege - EM-Auftakt ist gelungen

Artikel - 3 Vorlaufsiege - EM-Auftakt ist gelungen

Mit eindrücklichen Start-Ziel-Siegen zogen sowohl Andrin Gulich / Roman Röösli im Zweier-ohne als auch Raphaël Ahumada / Jan Schäuble im Doppelzweier der Leichtgewichte und Aurelia-Maxima Janzen im Frauen-Einer in die EM-Halbfinals ein.

Zudem rudern am Freitag weitere acht Schweizer Boote um den Finaleinzug. 


Bildergalerie EM-Bled, Donnerstag, 25.05.2023 (Fotograf: Detlev Seyb)  


In allen drei Vorläufen des Zweiers ohne Steuermann setzten sich die Favoriten klar durch. Zu diesem erlauchten Kreis zählen seit ihrem Weltcupsieg in Zagreb auch Andrin Gulich und Roman Röösli. Grossbritannien und Rumänien glänzten im jeweiligen Vorlauf, den Schweizern wurden in ihrem Rennen unter anderem Dänemark und die Niederlande zugelost. Nachdem Gulich / Röösli die erste Abschnittsmarke mit 0,02 Sekunden Vorsprung auf Dänemark überquert hatten, bauten sie ihren Vorsprung auf die Olympia-Dritten bis zur Streckenhälfte auf über zwei Sekunden aus. «Wir hatten einen guten Start. Danach konnten wir das Rennen effizient kontrollieren», bestätigte Andrin Gulich nach dem Rennen. Die Dänen blieben zwar stets in Tuchfühlung, rüttelten aber nicht am Sieg der Schweizer. Kein Wunder, zumal dafür keine Not herrschte, weil sich die ersten beiden Boote direkt für den Halbfinal qualifizierten. Die Halbfinals finden erst am Samstag statt. Das hat seine Vorteile. Andrin Gulich: «Ein Tag Pause ist sicher gut für die optimale Erholung. Am Freitag trainieren wir nochmals locker und freuen uns auf den Halbfinal.»

Ahumada / Schäuble – «Hausaufgaben auf den letzten 500 Metern gemacht»
«Unsere Erkenntnis aus dem Vorlauf ist, dass die Konkurrenz in Bled nicht schläft – wir aber auch nicht», sagte Jan Schäuble nach dem Sieg im Vorlauf. Insbesondere die WM-Dritten aus der Ukraine forderten die Schweizer über die gesamte 2000 Meter lange Strecke immer wieder heraus und fuhren 500 Meter vor dem Ziel gar gefährlich auf das Boot der Schweizer auf, was einen Vorgeschmack auf weitere spannende und enge Rennen gab. Die Antwort von Raphaël Ahumada / Jan Schäuble kam umgehend: Sie erhöhten ihrerseits den Druck und setzten sich nochmals ab. «Wir haben unsere Hausaufgaben auf den letzten 500m gemacht und freuen wir uns jetzt auf das nächste spannende Rennen», kann es Jan Schäuble kaum erwarten. Die ersten beiden Boote, die Schweiz und Ukraine, qualifizierten sich je für den Halbfinal, der am Freitagnachmittag stattfinden wird.

Aurelia-Maxima Janzen – mit Präzisionsarbeit zum Vorlaufsieg
Einer-Ruderin Aurelia-Maxima Janzen demonstrierte in ihrem heutigen EM-Vorlauf eindrücklich, wie sie eine Konkurrentin per Armeslänge auf Distanz halten kann. Jeden Angriff der Litauerin Ieva Adomaviciute parierte die erst 19-jährige Athletin und hielt ihren Vorsprung stets zwischen 2,1 und 2,89 Sekunden. In den anderen beiden Vorläufen des Frauenskiffs dominierten die Titelverteidigerin Karolien Florijn aus den Niederlanden und Jovana Arsic aus Serbien. Die Spanierin Virginia Diaz Rivas, welche Aurelia-Maxima Janzen vor drei Wochen beim Weltcup in Zagreb noch um den Sensationssieg gebracht hatte, belegte hinter der Serbin den zweiten Rang. Die Halbfinals finden am Samstagvormittag statt. 

Lisa Lötscher / Fabienne Schweizer – Kraft gespart für weitere EM-Einsätze
Für Lisa Lötscher und Fabienne Schweizer, die mit ihren EM-Einsätzen sowohl im Doppelzweier als auch Doppelvierer ein kräfteraubendes Programm bestreiten, ist aktuell eine kluge und defensive Renntaktik das A und O. So war denn auch von Beginn weg klar, dass sich die beiden im Vorlauf des Doppelzweiers nicht zu energieraubenden Aktionen hinreissen lassen würden. Nur das Siegerboot kam direkt weiter. Diesen begehrten Spitzenplatz beanspruchten vom ersten Rennmeter an die Welt- und Europameisterinnen aus Rumänien, was Lisa Lötscher / Fabienne Schweizer antizipierten. «Wir dosierten unsere Kraft bewusst, werden aber im Hoffnungslauf vom Freitag voll angreifen», versprach Lisa Lötscher. 

Zwei Stunden später ruderten Lisa Lötscher, Pascale Walker, Fabienne Schweizer und Salome Ulrich im Vorlauf des Doppelvierers auf den vierten Rang. «Vor dem Hintergrund, dass wir erst seit zehn Tagen in dieser Besetzung rudern, funktionierte der Start gut und wir marschierten im Rhythmus», bestätigte Schlagfrau Lisa Lötscher. Auch im Doppelvierer wird der Hoffnungslauf über den Finaleinzug entscheiden.

Männer-Grossboote – jeweils auf dem 4. Rang
Sowohl der Riemenvierer mit Patrick Brunner, Kai Schätzle, Joel Schürch und Dominic Condrau als auch der Männer-Doppelvierer mit Maurin Lange, Nils Schneider, Jonah Plock und Scott Bärlocher belegten in ihrem Vorlauf den vierten Rang. In beiden Rennen kam einzig das Siegerboot direkt in den A-Final. Das Rennen um den Finaleinzug findet am Freitag statt. Beide Boote werden im Hoffnungslauf nochmals einen Gang zulegen müssen, um den Final der sechs besten Boote zu erreichen. Die beiden ersten Boote aus den Hoffnungsläufen werden sowohl im Vierer-ohne wie auch im Doppelvierer mit einem Startplatz im A-Final belohnt werden. Beide Schweizer Boote haben anspruchsvolle Einteilungen erhalten, können sich aber selbst weiter steigern.

Frédérique Rol / Patricia Merz – Endspurt getestet
Nach den heutigen Vorläufen ist eines klar: Im Frauen-Doppelzweier der Leichtgewichte findet aktuell niemand ein Rezept gegen die dominierenden Britinnen. Auch Griechenland nicht, das heute alles versuchte und sich nichtsdestotrotz einen Rückstand von über sechs Sekunden einhandelte. Bis 500 Meter vor dem Ziel ruderten Frédérique Rol und Patricia Merz im Vorlauf auf dem vierten Zwischenrang. Dann zündete das Schweizer Duo einen langen Endspurt. Sie überholten Österreich und näherten sich Schlag um Schlag den Griechinnen. Griechenland rettete sich auf dem zweiten Rang ins Ziel, Rol / Merz belegten den dritten Rang. Nur das britische Siegerboot zog direkt in den A-Final ein. Für die Schweizerinnen bedeutete dies eine gute Generalprobe für das Rennen am Freitag um den Finaleinzug. 

Andri Struzina – Mission EM-Podest intakt
Auch im Leichtgewichtseiner kam nur der Vorlaufsieger direkt in den A-Final. Andri Struzina stritt sich auf der ersten Streckenhälfte mit dem Franzosen Hugo Beurey um diese heissbegehrte Spitzenposition. Im dritten Streckenviertel aber handelte er sich einen Rückstand von vier Sekunden ein, den er nur unter grossem Energieeinsatz hätte wiedergutmachen können. Er verteidigte seinen zweiten Rang vor dem Polen Lukasz Sawicki, sparte jedoch die Energie für seinen nächsten Einsatz im Hoffnungslauf vom Freitag, wenn es um den Finaleinzug geht. 

Im Frauenskiff der Leichtgewichte bekämpften sich vorneweg die Weltmeisterin Ionela Cozmiuc aus Rumänien und die Britin Olivia Bates um den Vorlaufsieg, der für die direkte Qualifikation in den A-Final notwendig war. Eline Rol griff nicht in diesen kräfteraubenden Schlagabtausch ein und belegte den dritten Rang. Auch sie wird am Freitag alle Kraft für das Rennen um den Finaleinzug brauchen.

Claire Ghiringhelli – Premiere der Schweizer Para-Ruderin
Bei ihrem ersten Rennen für das SWISS ROWING Team belegte Claire Ghiringhelli den dritten Rang hinter Frankreich und der Ukraine. Sie bestreitet am Freitagmittag das Rennen um den Finaleinzug, in welchem nur das letztplatzierte Boote keinen Startplatz im A-Final erhalten wird und ausscheiden muss.


Resultate Vorläufe; Europameisterschaften Bled (Slo), 25.05.2023:

Frauen

Skiff Frauen (W1x)
Vorlauf
1. Aurelia-Maxima Katharina Janzen (SUI) 07:43.20 (=> Halbfinal); 2. Ieva Adomaviciute (LTU) 07:45.60; 3. Lenka Luksova (CZE) 07:57.45; 4. Evangelia Fragkou (GRE) 08:03.06; 5. Laine Rumpe (LAT) 08:25.61

Skiff Frauen Leichtgewichte (LW1x)
Vorlauf 
1. Ionela Cozmiuc (ROU) 07:42.08; 2. Olivia Bates (GBR) 07:58.32; 3. Éline Rol (SUI) 08:02.43 (=> Hoffnungslauf); 4. Aurelie Morizot (FRA) 08:05.11; 5. Oda Aagesen (NOR) 08:08.93; 6.Dora Dragicevic (CRO) 08:24.95

Para-Skiff Frauen (PR1 W1x)
Vorlauf
1. Nathalie Benoit (FRA) 10:41.89; 2. Anna Sheremet (UKR) 10:58.60; 3. Claire Ghiringhelli (SUI) 10:59.71 (=> Hoffnungslauf)

Doppelzweier Frauen (W2x)
Vorlauf
1. Simona Radis / Ancuta Bodnar (ROU) 06:54.74; 2. Dovile Rimkute / Donata Karaliene (LTU) 06:59.59; 3. Saskia Budgett / Kyra Edwards (GBR) 07:09.28; 4. Marta Wieliczko / Katarzyna Zillmann (POL) 07:13.98; 5. Lisa Lötscher / Fabienne Schweizer (SUI) 07:16.79 (=> Hoffnungslauf); 6. Alice Prokesova / Michala Pospisilova (CZE) 07:28.76

Doppelzweier Frauen Leichtgewichte (LW2x)
Vorlauf
1. Imogen Grant / Emily Craig (GBR) 07:00.17; 2. Zoi Fitsiou / Dimitra Eleni Kontou (GRE) 07:06.65; 3. Frédérique Rol / Patricia Merz (SUI) 07:07.91 (=> Hoffnungslauf); 4. Louisa Altenhuber / Lara Tiefenthaler (AUT) 07:10.84; 5. Marie Morch-Pedersen / Mathilde Persson (DEN) 07:17.58; 6. Rocio Lao Sanchez / Natalia Miguel Gomez (ESP) 07:22.60

Doppelvierer Frauen (W4x)
Vorlauf
1. Niederlande 06:24.92; 2. Italien 06:28.04; 3. Frankreich 06:28.96; 4. Schweiz (Lisa Lötscher, Pascale Walker, Fabienne Schweizer, Salome Ulrich) 06:30.30 (=> Hoffnungslauf); 5. Norwegen 06:30.78

Rennen der Ersatzleute W1x / LW1x
1. Willemijn Mulder (NED) 07:39.86; 2. Lisa Gutfleisch (GER1) 07:47.32; 3. Emanuela-Ioana Ciotau (ROU) 07:47.43; 4. Sofia Meakin (SUI) 7:50.33; 5. Olivia Nacht (SUI) 07:51.62 (1. Rang als LW1x); 6. Lena Osterkamp (GER2) 08:03.19; 

Männer

Skiff Leichtgewichte Männer (LM1x)
Vorlauf
1. Hugo Beurey (FRA) 07:10.89; 2. Andri Struzina (SUI) 07:18.30 (=> Hoffnungslauf); 3. Lukasz Sawicki (POL) 07:21.36; 4. Rasmus Lind (DEN) 07:21.86; 5. Ziya Mammadzada (AZE) 07:44.51

Zweier ohne Steuermann (M2-)
Vorlauf
1. Andrin Gulich / Roman Röösli (SUI) 06:35.62 (=> Halbfinal); 2. Joachim Sutton / Frederic Vystavel (DEN) 06:37.65; 3. Guillaume Krommenhoek / Abe Wiersma (NED) 06:38.47; 4. Bela Simon / Adrian Juhasz (HUN) 06:48.96; 5. Lukas Helesic / Vaclav Baldrian (CZE) 06:49.15; 6. Alexandru Masnic / Alexandr Bulat (MDA) 06:55.86

Doppelzweier Leichtgewichte Männer (LM2x)
Vorlauf 
1. Raphaël Ahumada / Jan Schäuble (SUI) 06:23.62 (=> Halbfinal); 2. Stanislav Kovalov / Igor Khmara (UKR) 06:25.66; 3. Dennis Carracedo Ferrero / Caetano Horta Pombo (ESP) 06:26.41; 4. Ask Jarl Tjoem / Lars Benske (NOR) 06:44.38; 5. Niels Van Zandweghe / Marlon Colpaert (BEL) 06:45.47; 6. Paul Ruttmann / Konrad Hultsch (AUT) 06:47.70

Vierer ohne Steuermann (M4-)
Vorlauf
1. Rumänien 06:02.85; 2. Italien 06:05.70; 3. Irland 06:05.77; 4. Schweiz (Patrick Brunner, Kai Schätzle, Joel Schürch, Dominic Condrau) 06:08.17 (=> Hoffnungslauf); 5. Polen 06:10.21; 6. Österreich 06:11.24

Doppelvierer Männer (M4x)
Vorlauf
1. Niederlande 05:42.48; 2. Polen 05:43.51; 3. Norwegen 05:56.91; 4. Schweiz (Maurin Lange, Nils Schneider, Jonah Plock, Scott Bärlocher) 06:02.56 (=> Hoffnungslauf); 5. Kroatien 06:04.42


Startzeiten Freitag, 26.05.2023

9.20h LW2x Frédérique Rol / Patricia Merz (Hoffnungslauf 2; 1.-2. => A-Final; 3.. => B-Final)
9.30h W4x Lisa Lötscher, Pascale Walker, Fabienne Schweizer, Salome Ulrich (Hoffnungslauf 2; 1.-2. => A-Final; 3.. => B-Final)
9.40h M4x Maurin Lange, Nils Schneider, Jonah Plock, Scott Bärlocher (Hoffnungslauf 2; 1.-2. => A-Final; 3.. => B-Final)
9.55h LW1x Eline Rol (Hoffnungslauf 2; 1.-2. => A-Final; 3.. => B-Final)
10.05h LM1x Andri Struzina (Hoffnungslauf 2; 1.-2. => A-Final; 3.. => B-Final)
10.25h M4- Patrick Brunner, Kai Schätzle, Joel Schürch, Dominic Condrau (Hoffnungslauf 2; 1.-2. => A-Final; 3.. => B-Final)
10.50h W2x Lisa Lötscher / Fabienne Schweizer (Hoffnungslauf 1; 1.-2. => A-Final; 3.. => B-Final)
11.43h PR1 W1x Claire Ghiringhelli (Hoffnungslauf; 1.-4. => A-Final)
15.00h LM2x Raphaël Ahumada / Jan Schäuble (Halbfinal; 1.-3. => A-Final; 4.-6. => B-Final)


25.05.2023 / vdg / 20.25h