Gold für den Junioren-Doppelvierer an der Junioren-EM in Krefeld

Gold für den Junioren-Doppelvierer an der Junioren-EM in Krefeld

Artikel - Gold für den Junioren-Doppelvierer an der Junioren-EM in Krefeld

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„Seebuben sind Europameister“ titelte die Zürichsee-Zeitung in ihrem Bericht über das fantastische Rennen von Linus Copes, Andrin Gulich, Dominic Condrau und Valentin Huehn an der Junioren-EM in Krefeld.

Überhaupt war die neue Regattastrecke Elfrather See der Schweizer Delegation wohlgesinnt. Vier von sechs Booten erreichten den A-Final und die beiden anderen Boote siegten im B-Final, was eine Bilanz von sechs Booten in den Top 7 ergibt. Damit übertraf die Junioren-Delegation die Erwartungen deutlich.

Die Junioren-EM wurde vom Organisationskomitee des Crefelder Ruderclubs als erste internationale Veranstaltung auf der neuen Regattastrecke „Elfrather See“ in der Stadt Krefeld durchgeführt. Der See zeigte sich für die Wettkämpfe von der idealen Seite und bot den über 560 Athletinnen und Athleten aus 33 Nationen ideale Bedingungen für die kontinentalen Meisterschaften. Das Schweizer Team war mit sechs Booten nach Krefeld gereist nach den starken Leistungen der Junioren-Nationalmannschaft an der Internationalen Regatta München von anfangs Mai. Die Junioren-EM fordert den jungen Athletinnen und Athleten sehr viel ab, werden doch alle Rennen innert nur zwei Tagen durchgeführt, so dass die meisten Athletinnen und Athleten am Finalsonntag am Vormittag Halbfinal und am Nachmittag das Finale zu rudern haben.

Doppelvierer mit starker Vorstellung

Die überragende Schweizer Leistung bot der Junioren-Doppelvierer mit Schlagmann Linus Copes (RC Thalwil), Andrin Gulich (SC Küsnacht), Dominic Condrau (RC Rapperswil-Jona) und dem Romand Valentin Huehn (CA Vésenaz). Der Doppelvierer startete mit einem überzeugenden Vorlauf, liess auch im Halbfinal nichts anbrennen und vermochte sich im Finalrennen dank eines schnelleren Starts nochmals zu steigern. Der Schweizer Bugball war von Anfang an in guter Position. Im Mittelteil der Strecke lief der Schweizer Doppelvierer dann ausgezeichnet und vermochte eine Bootslänge Vorsprung auf die Verfolger aus Dänemark, Deutschland und Tschechien herauszurudern. Es war genügend Vorsprung, um dem starken Endspurt der Deutschen zu widerstehen und das Ziel als Erste zu erreichen. Schweiz, Deutschland, Dänemark lautete der Zieleinlauf, wobei der Schweizer Vorsprung im Ziel 0.55 Sekunden betrug. Entsprechend gross war die Freude aller mitgereisten und zahlreichen Schweizer Supporter. Die Athleten genossen ihre Siegerehrung sichtlich, wobei der Schreibende an dieser Stelle für die Chronik festhalten möchte, dass das ruderische Können die gesanglichen Qualitäten bei der Nationalhymne weit übertroffen hat. Ebenfalls erfreut über das Junioren-Gold zeigte sich die Nationaltrainerin Anne-Marie Howald, welche das Boot auch selber betreute und über die Kaderzusammenzüge im Winter kontinuierlich aufgebaut hat. Sie hielt fest, dass im Juni und Juli gutes Training notwendig sein wird, um den eingeschlagenen Weg bis zur Junioren-WM weiterzugehen und die nächsten notwendigen Fortschritte zu machen. Nach dem Junioren-EM-Gold im Vierer-ohne 2015 ist es die zweite Goldmedaille für ein Schweizer Junioren-Boot an einer Junioren-Europameisterschaft.

Fünfte Plätze für die Juniorinnen-Vierer

Je einen fünften Platz setzte es für die beiden Juniorinnen-Grossboote ab. Erstmals in der Geschichte des Schweizer Rudersports trat ein Juniorinnen-Vierer-ohne an einer internationalen Meisterschaft an. Olivia Nacht (RC Baden), Lia Walser (RC Thalwil), Olivia Negrinotti (SC Ceresio) und Nina Libal (Lausanne Sports) wurden an den SRV-Trials zusammengesetzt und hatten wenig gemeinsame Kilometer. Dank kämpferischer Leistung und Wettkampfbereitschaft schaffte es die Mannschaft, mit einem zweiten Platz im Vorlauf den direkten Finaleinzug zu erreichen. Im Finale gelang der Start nicht mehr ganz so gut, dafür dann die zweite Streckenhälfte umso besser. Finalrang fünf von zehn gestarteten Booten bedeutete die Klassierung in der ersten Ranglistenhälfte und die Gewissheit, sich weiter gesteigert zu haben.

Der Juniorinnen-Doppelvierer mit Eline Rol (SN Genève), Emma Kovacs (CA Ville Fribourg), Lisa Lötscher (SC Luzern) und Jana Nussbaumer (SC Zug) erreichte im A-Final ebenfalls den fünften Rang. Nachdem die Mannschaft einen ausgezeichneten Halbfinal gezeigt hatte, gelang der Final nicht mehr wunschgemäss. Vier Sekunden fehlten am Schluss zur Medaillenplatzierung, wobei festgehalten werden muss, dass die Siegerinnen aus Rumänien eine Weltklasseleistung boten und in einer eigenen Liga ruderten, indem sie das Rennen mit acht Sekunden Vorsprung zu gewinnen vermochten.

Jan Schäuble mit Kampfgeist und leerem Tank

Nachdem die Regatta für Skiffier Jan Schäuble (SC Stansstad) gut begonnen hatte und er im Vorlauf und im Halbfinal sicher den Endlauf erreichte, gingen ihm zum Ende der Regatta die Kräfte aus. Er konnte im A-Final nicht mehr an seine gewohnte Leistung anknüpfen und erreichte das Ziel auf Rang sechs, obwohl er aufopfernd ruderte und den Kontakt halten wollte. Es wollte ihm aber einfach nicht gelingen. Konkurrenten, die in seiner Reichweite liegen, liessen ihn einfach stehen. Wie sich nach der Regatta zeigte, war eine Erkrankung Grund für den „leeren Tank“. Jan Schäuble wünschen wir gute Genesung, so dass er bis zur Junioren-WM hoffentlich wieder an seine gewohnten Leistungen anknüpfen kann.

Zwei Siege im B-Finale

Skifferin Mattea Wüthrich (Belvoir RC Zürich) verpasste den A-Final im Juniorinnen-Skiff um eine Viertel Bootslänge, was für sie bedeutete, dass sie schon kurz nach dem Halbfinal wieder zum kleinen Finale anzutreten hatte. Trotz der anfänglichen Enttäuschung über das verpasste Finale, zeigte sie eine souveräne Fahrt im B-Final und vermochte dieses für sich zu entscheiden. Ebenfalls auf dem siebten Schlussrang klassierte sich der Vierer-ohne Junioren mit Nils Schneider (SC Biel), Oliver Gisiger (GC Zürich), Nico Müller (RC Reuss Luzern) und Anton Flohr (RC Baden).

17 Nationen vermochten an der Junioren-EM Medaillen zu gewinnen, wobei Gastgeber Deutschland (11 Medaillen) und Rumänien (7 Medaillen) die dominierenden Nationen waren.

Bericht: Christian Stofer