Zwei Vorlaufsiege – 6 von 7 Booten in den Halbfinals

Zwei Vorlaufsiege – 6 von 7 Booten in den Halbfinals

Artikel - Zwei Vorlaufsiege – 6 von 7 Booten in den Halbfinals

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Gewitter und Wind stellten am ersten Wettkampftag in Rotterdam den Zeitplan auf den Kopf. Wegen der Windverhältnisse wurden schliesslich alle Vorläufe im Zeitfahrmodus ausgetragen.

>> Bilder Time-Trial Vorläufe Weltcup Rotterdam vom Freitag, 12. Juli 2019 (
Bilder: Detlev Seyb, SWISS ROWING)

Erst mal gar nichts ging heute Morgen auf der Willem-Alexander-Baan in Rotterdam. Wer nicht schon in der Nacht durch das laute Donnergrollen um seinen Schlaf gebracht worden war, wusste spätestens an der exponierten Regattastrecke, was es geschlagen hatte. Rund um die Strecke ist es flach wie auf einem Flugfeld. Die Blitzeinschläge der durchziehenden Gewitter kamen der Ruderbahn gefährlich nahe. Alle Rennen des Vormittags wurden darum vorsorglich auf den Nachmittag verschoben. Am Mittag folgte der Jury-Entscheid, dass alle Vorläufe im Time Trial-Modus gefahren würden. Die anhaltend schwierigen Windverhältnisse liessen keinen anderen fairen Vergleich zu. 

Zeitfahrmodus für vergleichbare Zeiten

Der Zeitfahrmodus wurde auf nur einer Bahn ausgetragen. Pro Vorlauf gingen die Boote hintereinander mit einem Zeitabstand von 30 Sekunden auf die Strecke, wobei die gesetzten Boote der Favoriten zuerst starten durften. Wenn ein nachher gestartetes Boot bis auf eine Bootslänge herangefahren war, musste das vorher gestartete Boot auf die Nebenbahn ausweichen und dem nachfolgenden Boot die offizielle Bahn überlassen.

Als erstes Schweizer Boot stach der Doppelzweier mit Roman Röösli und Barnabé Delarze in See. «Dieses Setup auf einer Bahn war etwas ungewohnt und erinnerte an gewisse Trainingsbelastungen», resümierte Roman Röösli nach dem Vorlauf (Einschätzung von Barnabé Delarze auf Französisch unten am Text). Mit gerade mal 15 Hundertstelsekunden Rückstand platzierten sich die beiden hinter dem Boot aus Irland auf Rang Zwei. Für die Halbfinalqualifikation reichte es. Gemäss Roman Röösli will sich der Doppelzweier vor allem technisch noch steigern. «Wir freuen uns, dass es morgen hoffentlich wieder ein richtiges Rennen geben wird.»

Souveräne Vorlaufsiege von Gmelin und Rol / Merz

Der fehlende Direktvergleich auf den Nebenbahnen war auch Jeannine Gmelin nicht ganz geheuer. «Die Komponente, dass man sozusagen in der Ungewissheit rudert, weil man nicht weiss, wo man steht, machte den heutigen Vorlauf zu einem taffen Rennen.» Ebenso irritierend empfand sie aber den böigen Seitenwind. «Es waren schwierige Verhältnisse.» Trotzdem liess Jeannine Gmelin die zweitplatzierte Schwedin Lovisa Claesson um 12 Sekunden hinter sich. Pascale Walker ging in ihrem Vorlauf direkt nach der Weltcup-Siegerin von Poznan, Emma Twigg (NZL), auf die Strecke. Die Neuseeländerin dominierte zwar, aber der zweite Rang reichte der Zürcherin für die Halbfinalqualifikation. Mit Vollgas ruderten auch Frédérique Rol und Patricia Merz im leichten Doppelzweier über die Strecke. «Die Bedingungen waren nicht einfach, aber wir wollten unbedingt einen guten Start in die Regatta und uns selber zeigen, dass wir gut drauf sind», fasste Patricia Merz zusammen. «Diese Einstellung und Überzeugung hat uns in diesen Bedingungen heute definitiv geholfen.» Am Ende brummten die Schweizerinnen dem Deutschen Duo Leonie Pless / Leonie Pieper einen Rückstand von acht Sekunden auf.  (Zitat von Frédérique Rol auf Französisch unten am Text). 

Als Zweitplatzierter hinter Sean Murphy aus Australien holte sich auch Fiorin Rüedi im Leichtgewichtseiner einen direkten Startplatz im Halbfinal. Der zweite Rang von Nico Stahlberg hinter dem Dänen Sverri Nielsen hätte für eine Weiterkommen grundsätzlich nicht gereicht. Mit der drittschnellsten Zeit der Nicht-Direktqualifizierten avancierte er jedoch ebenfalls in den Halbfinal. 

Einzig der Vierer-ohne mit Augustin Maillefer, Paul Jacquot, Joel Schürch und Markus Kessler muss morgen den Umweg über den Hoffnungslauf antreten. Vorlaufsieger wurden die Weltmeister aus Australien. In einem Lauf, in dem nur der Sieger weiterkam, liessen sich die Favoriten nicht lange bitten. Das Schweizer Boot klassierte sich auf Rang Sechs und kämpft morgen um den Einzug in den Halbfinal.

Citation de Barnabé Delarze:
«On l’a pris comme c’est venu, rien de spécial. Ça change de faire un contre la montre et ce n’est pas forcément notre point fort, mais le résultat est suffisant. On se réjouit d’avoir des autres bateaux contre nous demain ! »

Citation de Frédérique Rol: 
«Malgré de nombreux changements d'horaire, des conditions difficiles et le départ en contre la montre, nous avons pu prendre en main notre eliminatoire dès le premier coup de pelles. Nous avons pu nous concentrer uniquement sur notre bateau et appliquer notre plan de course comme nous le souhaitions.»
 


Resultate vom Freitag, 12.07.2019:

Offene Gewichtsklasse:

Frauen Einer (W1x)
Heat 2:

1. Emma Twigg (NZL) 8:04.27 2. Pascale Walker (SUI) 8:15.46 (=> Halbfinal) 3. Maike Diekmann (NAM) 8:17.55 4. Emma Lunatti (FRA) 8:29.04 5. Akossiwa Ayivon (TOG) 9:23.25
Heat 3:
1. Jeannine Gmelin (SUI) 8:01.77 (=> Halbfinal) 2. Lovisa Claesson (SWE) 8:13.10 3. Marie Jacquet (FRA) 8:15.21 4. Janneke van der Meulen (NED) 8:35.20 5. Claudia Figueiredo (POR) 8:49.50

Männer Einer (M1x)
1. Sverri Nielsen (DEN) 7:13.48 2. Nico Stahlberg (SUI) 7:24.01 (=> Halbfinal) 3. Guillaume Krommenhoek (NED) 7:24.73 4. Quentin Antognelli (MON) 7:34.55 5. Lukas Babac (SVK) 7:39.32

Männer Doppelzweier (M2x)
1. Ronan Byrne / Philip Doyle (IRL) 6:32.84 2. Roman Röösli / Barnabé Delarze (SUI) 6:32.99 (=> Halbfinal) 3. Liang Zhang / Zhiyu Liu (CHN) 6:34.40 4. Matthieu Androdias / Hugo Boucheron (FRA) 6:36.69 5. Jordi Jofre Senciales / Ruben Padilla (ESP) 6:46.24

Männer Vierer-ohne (M4-)
1. Australien 6:14.49 2. Deutschland 6:17.93 3. Rumänien 1 6:22.47 4. Rumänien 2 6:23.67 5. Tschechien 6:27.49 6. 
Schweiz (Augustin Maillefer, Pauls Jacquot, Joel Schürch, Markus Kessler) 6:27.85 (=> Hoffnungslauf)

Leichtgewichte:

Männer Einer (LM1x)
1. Sean Murphy (AUS) 7:20.32 2. Fiorin Rüedi (SUI) 7:28.04 (=> Halbfinal) 3. Gary O’Donovan (IRL) 7:29.91 4. Jens Holm (NOR) 7:37.37 5. Joonas Petaejaeniemi (FIN) 7:48.21

Frauen Doppelzweier (LW2x)
1. Frédérique Rol / Patricia Merz (SUI) 7:34.01 (=>Halbfinal) 2. Leonie Pless / Leonie Pieper (GER) 7:42.33 3. Emily Craig /Eleanor Piggott (GBR) 7:42.68 4. Alice Arch / Sarah Pound (AUS) 7:47.92 5. Ayami Oishi / Natsumi Yamaryo (JPN) 7:50.33 6. Katarzyna Welna / Weronika Deresz (POL) 7:53.39