Zwei Mal Silber an der Junioren-EM in Belgrad

Zwei Mal Silber an der Junioren-EM in Belgrad

Artikel - Zwei Mal Silber an der Junioren-EM in Belgrad

Starker Auftritt mit zwei Silbermedaillen an der Junioren-EM in Belgrad. Silber gewannen Thalia Ahumada und Marion Heiniger im Juniorinnen-Doppelzweier und der Juniorinnen-Doppelvierer mit Alina Berset, Seraina Fürholz, Olivia Roth und Julia Andrist.

Bildergalerie Finalrennen Sonntag, 27.09.2020 (Fotograf: Detlev Seyb)

Bildergalerie Halbfinals Sonntag, 27.09.2020 (Fotograf: Detlev Seyb)

Corona bedingt war die Junioren-EM in Belgrad (Serbien) die einzige Gelegenheit für ambitionierte Juniorinnen und Junioren, sich überhaupt in diesem Jahr international zu messen. Der Anlass war für das Schweizer Team darum eine wichtige Standortbestimmung. Nicht umsonst setzte die Schweizer Delegation strikte alle Corona-Schutzmassnahmen um und trug – ausser zu den Rennen – durchgehend eine Schutzmaske.

Silber für den Juniorinnen-Doppelzweier
Thalia Ahumada und Marion Heiniger hatten sich sowohl in ihrem Vorlauf als auch im Halbfinal keine Blösse gegeben. Beide EM-Ausscheidungsrennen gewann das Duo. Im A-Final heute trafen die beiden nun erstmals auf das Boot aus Weissrussland. Die Mitfavoritinnen setzten sich von Beginn weg an die Spitze. Die Schweizerinnen hefteten sich an deren Fersen und unterstrichen damit ihre eigenen Ambitionen. Der zweite Zwischenrang war ein guter Ausgangspunkt. Auf dem letzten Streckenabschnitt erhöhten Ahumada / Heiniger ihre Schlagzahl auf 38 Schläge per Minute und machte sich daran, den Abstand zu den führenden Weissrussinnen zu verringern. Diese konterten aber geschickt. Auf den letzten Metern schob sich plötzlich Griechenland noch an das Schweizer Boot heran. Thalia Ahumada und Marion Heiniger verteidigten ihren zweiten Platz aber souverän und holten verdient EM-Silber.  

Silber für den Juniorinnen-Doppelvierer
Auch im A-Final des Juniorinnen-Doppelvierers gab es einen haushohen Favoriten: Rumänien. Erwartungsgemäss früh lag das Boot an der Spitze und hatte bei Streckenhälfte schon zwei Längen Vorsprung. Dahinter aber entwickelte sich ein packender Schlagabtausch um die restlichen Podiumsplätze zwischen der Schweiz, Frankreich und Tschechien. Frankreich kam zwar auf den letzten Schlägen nochmals nahe. Das Schweizer Boot mit Alina Berset, Seraina Fürholz, Olivia Roth und Julia Andrist liess den Französinnen im Schlussspurt aber keine Chance. Die Schweizerinnen erkämpften verdient Silber und verwiesen Frankreich auf den dritten Rang. 

Das Podium verpassten Gian Luca Egli und Lucas Hars im Junioren-Doppelzweier nur knapp. 18 Boote hatten sich in ihrer Bootsklasse für die EM eingetragen. Nur schon ein Platz im A-Final zu ergattern, war kein einfaches Unterfangen. Aber es war den beiden gelungen. Jetzt wollten sie mehr. Hochmotiviert schossen sie auf der Aussenbahn aus dem Startblock und führten das Rennen bei der 500-Meter-Marke an. Dann aber nahmen die favorisierten Spanier und Polen Fahrt auf und den Schweizern die Führung ab. Das gesamte Feld blieb aber eng zusammen. Die Schweizer büssten für ihren Rush bei Rennbeginn und verloren etwas Terrain. Der Schlussspurt musste es richten. Aber Griechenland zu überholen war den beiden nicht mehr möglich. Spanien gewann mit einer offenen Länge Vorsprung auf Polen und Griechenland. Gian Luca Egli und Lucas Hars verpassten das Podest und wurden Vierte. Damit setzte das junge Duo ein deutliches Ausrufezeichen.

Der Junioren-Doppelvierer spürte im A-Final wohl nicht nur das hohe Niveau und die starke Konkurrenz, sondern auch den Effort vom Vormittag im Halbfinal. Wenige Stunden zuvor hatte sich das Team mit einem fantastischen Schlussspurt in den A-Final katapultiert. Das Finalrennen sollte schliesslich zeigen, welche Boote sich am schnellsten erholen konnten. Es waren wie erwartet die Russen und Tschechen, die das Rennen früh bestimmten. Die Schweizer Nicola Letta, Kilian Brunner, Lennard End und David Widmer kamen gut ins Rennen, behielten stets Anschluss an das Feld, konnten aber nicht mehr entscheidend zulegen. Mit ihrem sechsten Schlussrang belegen sie einen Platz im ersten Drittel des gesamten Teilnehmerfelds. 

Beide Riemenzweier im A-Final
Mit beträchtlichem Einsatz arbeitet SWISS ROWING daran, auch im Riemenbereich starke Boote hervorzubringen. Der Olympiasieg des leichten Vierer-ohne 2016 in Rio ist der Beweis dafür. An die diesjährige Junioren-EM entsandte der Verband nun zwei Riemenzweier. Der Zweier-ohne ist nicht ohne Grund eines der technisch schwierigsten Boote. Die beiden Ruderer halten je einen Riemen in den Händen, was absolut synchrones Rudern erfordert. Kommt hinzu: An der Junioren-EM gegen traditionelle und grosse Riemennationen anzutreten, war sicher keine einfache Aufgabe. 

Alexia Fayd’herbe und Victoria Freiberg stellten sich im Zweier-ohne Juniorinnen dieser Challenge und qualifizierten sich für den A-Final. Beim heutigen Finalrennen fanden die beiden aber erst in der zweiten Streckenhälfte ins Rennen, schafften den Anschluss ans Feld noch, belegten aber schliesslich den sechsten Schlussrang. Auch Marino Kerler und Luis Schulte im Zweier-ohne Junioren konnten heute nicht in die Medaillenvergabe eingreifen und belegten den sechsten Rang. Für beide Boote war dieser erste internationale Direktvergleich eine wichtige Standortbestimmung.   

Fazit des Verbandsdirektors Christian Stofer
«Der gesamten Delegation ist ein ausgesprochen gutes Teamergebnis gelungen. Dass alle den Vorstoss in den A-Final schafften, durfte nicht vorausgesetzt werden. Das Team war gut vorbereitet und konnte sich im Verlauf der Rennen steigern. Die zwei Silbermedaillen zeichneten sich nach den Vorläufen als realistisch ab. Nach einem ganz schwierigen Jahr ohne Wettkämpfe nutzten die Schweizer Juniorinnen und Junioren die Gelegenheit, ihre Stärke im Wettkampf zu zeigen. Die Ergebnisse geben den Juniorinnen und Junioren Selbstvertrauen für die weitere Ruderkarriere.»

Resultate Junioren-EM Belgrad, Serbien vom 26./27. September 2020
Doppelzweier Juniorinnen (JW2x)
Halbfinal
1. Thalia Ahumada / Marion Heiniger (SUI) 7:24.80 => A-Final 2. Neja Tepes / Ruby Cop (SLO) 7:26.39 3. Mya Bosquet / Zelie Jacoulet (FRA) 7:31.66 4. Elena-Maria Robitu / Maria Guzran (ROU) 7:44.93 5. Lenka Studena / Tereza Vlckova (CZE) 7:49.99 6. Laine Rumpe / Ance Velicko (LAT) 7:52.16
A-Final
1. Anastasiya Rusak / Darya Vyrupayeva (BLR) 7:32.87 2. Thalia Ahumada / Marion Heiniger (SUI) 7:35.34 3.  Styliani Natsioula / Evangelia Fragkou (GRE) 7:36.72 4. Mya Bosquet / Zelie Jacoulet (FRA) 7:40.52 5. Neja Tepes / Ruby Cop (SLO) 7:44.53 6. Diana Plieva / Darina Boikova (RUS) 7 :45.42

Zweier ohne Steuerfrau (JW2-)
A-Final
1. Elena-Diana Suta / Estera Vilceanu (ROU) 7:47.48 2. Emilie Mouchet / Fleur Vaucoret (FRA) 7:53.78 3. Aslihan Akkay / Ruken Ulgey (TUR) 8:01.02 4. Naroa Zubimendi / Olivia Del Castillo (ESP) 8:05.37 5. Zofia Borzyszkowska / Kornelia Semrau (POL) 8:05.43 6. Alexia Fayd’herbe / Victoria Freiberg (SUI) 8:09.82

Doppelvierer Juniorinnen (JW4x)
A-Final
1. Rumänien 6:48.58 2. Schweiz (Alina Berset, Seraina Fürholz, Olivia Roth, Julia Andrist) 6:52.36 3. Frankreich 6:53.69 4. Tschechien 6:57.37 5. Irland 7:02.55 6. Polen 7:07.41

Doppelzweier Junioren (JM2x)
Halbfinal
1. Caetano Horta Pombo / Pablo Moreno (ESP) 6:40.83 2. 3. Gabor Szabo / Mihaly Ujhelyi (HUN) 6:41.60 3. Gian Luca Egli / Lucas Hars (SUI) 6:44.76 => A-Final 4. Jakub Jech / Martin Vakoc (CZE) 6:52.12 5. Aidas Greivys / Arnoldas Voznikas (LIT) 6:55.69 6. Stefan Mutich / Vasil Shuntov (BUL) 7:05.94
A-Final
1. Caetano Horta Pombo / Pablo Moreno (ESP) 6:39.02 2. Cezary Litka / Jakub Wozniak (POL) 6:41.64 3. Georgios Makrygiannis / Dimitrios Stasinos (GRE) 6:43.34 4. Gian Luca Egli / Lucas Hars (SUI) 6:44.67 5. Gabor Szabo / Mihaly Ujhelyi (HUN) 6:52.07 6. Cornelus Palsma / Antoine Lefebre (FRA) 6:54.72

Zweier ohne Steuermann Junioren (JM2-)
A-Final
1. Claudiu Neamtu / Andrei Mandrila (ROU) 6:59.01 2. Eric Pastor / Juan Palomino (ESP) 7:04.05 3. Aliaksandr Yaskel / Dzianis Klimiato (BLR) 7:04.48 4. Ulas Kurt / Emre Cegen (TUR) 7:15.58 5. Leonidas Tzoumezis / Stavros Symeonidis (GRE) 7:19.88 6. Marino Kerler / Luis Schulte (SUI) 7:23.88
 
Doppelvierer Junioren (JM4x)
Halbfinal
1. Russland 6:04.07 2. Weissrussland 6:06.50 3. Schweiz (Nicolà Letta, Kilian Brunner, Lennard End, David Widmer) 6:08.26 => A-Final 4. Frankreich 6:09.34 5. Estland 6:09.70 6. Türkei 6:10.51
A-Final
1. Russland 6:10.55 2. Irland 6:13.09 3. Tschechien 6:14.02 4. Weissrussland 6:18.51 5. Polen 6:18.53 6.  Schweiz (Nicolà Letta, Kilian Brunner, Lennard End, David Widmer) 6:21.18