WM Sarasota: Vierte Plätze für Schmid und Merz – Gmelin im WM-Final

WM Sarasota: Vierte Plätze für Schmid und Merz – Gmelin im WM-Final

Artikel - WM Sarasota: Vierte Plätze für Schmid und Merz – Gmelin im WM-Final

sarasota8
Michael Schmid und Patricia Merz rudern an den Weltmeisterschaften im leichten Einer jeweils auf Rang 4. Der leichte Doppelvierer überzeugt mit einem engagierten Finalrennen und wird Sechster. Jeannine Gmelin qualifiziert sich mit Halbfinalsieg für den A-Final vom Sonntag

Michael Schmid und Patricia Merz rudern an den Weltmeisterschaften im leichten Einer jeweils auf Rang 4. Die WM-Neulinge im Doppelvierer Leichtgewichte überzeugen mit einem engagierten Finalrennen und beenden ihre ersten Weltmeisterschaften auf Rang 6. Jeannine Gmelin qualifiziert sich mit einem Halbfinalsieg für den WM-Final. Diesen Final verpassen Roman Röösli und Barnabé Delarze im Doppelzweier sowie Nico Stahlberg im Skiff. Die beiden Crews rudern am Sonntag im B-Final um die Ränge 7 bis 12.

Heute haben an den Weltmeisterschaften in Sarasota, Florida, die ersten Finalrennen stattgefunden. Die Schweizer Equipe war gleich in drei Finalrennen vertreten. Als erster Schweizer ist Michael Schmid (See-Club Luzern) gestartet und auf Rang 4 gerudert. Der Luzerner Europameister startete gut ins Rennen und ruderte über die Strecke hinweg an zweiter Stelle hinter dem irischen Titelverteidiger Paul O’Donovan ehe er versuchte auf den dritten 500 Metern den Führenden Iren anzugreifen: «Ich habe damit riskiert, keine Medaille zu gewinnen. Und so ist es jetzt», analysiert Michael Schmid. Am Schluss reichte die Kraft nicht mehr, um die Attacken der aufkommenden Ruderer, Matthew Dunham (Neus) und Kirstoffer Brun (No), zu parieren. «Sicher hätte ich das Rennen anders fahren können. Aber eine WM-Medaille habe ich schon. Ich wollte mehr», sagt Michael Schmid. Insgesamt ist der 29-Jährige zufrieden mit den Weltmeisterschaften und der Saison mit dem Europameistertitel, zwei Weltcup-Podestplätzen und dem 4. WM-Rang. «Insbesondere da ich aufgrund von Rippenproblemen die Hälfte der Saison nicht im Boot trainieren konnte», zieht Michael Schmid Bilanz.

Patricia Merz Serie reisst im WM-Final
Patricia Merz (See-Club Zug) ist im Leichtgewichts Frauen-Einer ebenfalls auf den vierten Rang gerudert. Auch die Sport- und Wirtschaftsstudentin ruderte bis vor kurz dem Ziel auf einem Medaillenrang ehe sie auf den letzten Schlägen noch von der Amerikanerin Mary Jones abgefangen und auf Rang 4 verwiesen wurde. Gewonnen hat das Rennen die Südafrikanerin Kirsten McCann vor der U23-Weltmeisterin Marieke Keijser (Ho). Damit riss Patricia Merz’ unglaubliche Serie bei jeder Regatta auf dem Podest zu stehen ausgerechnet im WM-Final. Die enttäuschte 24-Jährige kann sich aber nichts vorwerfen: «Das Rennen war gut. Ich würde nicht viel anders machen. Ich habe bis zur Ziellinie um die Medaillen mitgekämpft.» Trotz der Enttäuschung über die verpasste Medaille zieht die Zugerin auch positive Erkenntnisse aus der Saison: «Ich habe einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Wenn alle einen Podestplatz von einem erwarten, ist das ein Zeichen dafür.»

WM-Neulinge überzeugen in WM-Final
Mit Pascal Ryser (Ruderclub Thalwil), Fiorin Rüedi (Grasshopper Club Zürich), Andri Struzina und Matthias Fernandez (beide See-Club Zug) im leichten Doppelvierer ruderten auch vier Schweizer WM-Neulinge gleich auf Anhieb im Final und dies auf überzeugende Art. Stets in Tuchfühlung mit dem Feld musste das Schweizer Quartett erst auf dem letzten Streckenabschnitt die führenden Boote ziehen lassen: «Wir wollten uns in eine Position bringen in der wir um eine Medaille rudern können. Das haben wir geschafft. Wir haben alles versucht, aber am Ende hat es noch nicht gereicht», sagt Fiorin Rüedi nachdem das Quartett das Final auf Rang 6 beendet hat. Andri Struzina bringt die Leistung auf den Punkt: «Wir haben im Final gezeigt, dass wir nicht im Final sind, weil wir einen guten Halbfinal gerudert sind, sondern weil wir zu den Top 6-Crews der Welt in dieser Bootsklasse gehören.»

Gmelin zieht ungeschlagen in den WM-Final
Jeannine Gmelin (Ruderclub Uster) hat heute einen packenden Halbfinal für sich entschieden und zieht damit in dieser Saison noch ungeschlagen in den WM-Final ein. Ab rund 800 Metern in Führung liegend hat die Zeitmilitär-Soldatin diese Führung bis ins Ziel nicht mehr abgegeben. «Mir ist es sehr gut gelungen, in der Hitze des Gefechts meinen Plan durchzuziehen und mich von den anderen Booten nicht beirren zu lassen», sagt Jeannine Gmelin, die erneut die schnellste Zeit überhaupt in den Halbfinals ruderte. Wie bereits im Vorlauf zeigte die Irin Sanita Puspure auf der zweiten Streckenhälfte ein starkes Rennen und schob sich hinter Gmelin auf Rang 2. Erst mit den letzten Schlägen konnte sich die Gesamtweltcup-Siegerin Magdalena Lobnig die Finalqualifikation auf Kosten der Amerikanerin Felice Mueller sichern. Aus dem zweiten Halbfinal stossen die britische Europameisterin Victoria Thornley, die Holländerin Lisa Scheenard und die Kanadierin Carling Zeeman in den Final vor.

Delarze/Röösli verpassen den WM-Final hauchdünn
Barnabé Delarze (Lausanne Sports, Section Aviron) und Roman Röösli (Seeclub Sempach) sind in Doppelzweier bekannt für ihren Schlussspurt. Auch im WM-Halbfinal ist das Duo fulminant zur Ziellinie gespurtet und nahm der Konkurrenz auf den letzten 500 Metern 1,7 Sekunden und mehr ab. Doch diese schnellste überhaupt in diesem Rennen geruderte Abschnittszeit reichte nicht. Die Schweizer Crew hat sich hauchdünn hinter den Rotsee-Zweiten aus Polen, den Olympia-Dritten aus Norwegen und den Europameistern aus Italien auf Rang 4 klassiert. Zu gross war die Hypothek, die sich die Crew insbesondere am Start eingehandelt hat. Barnabé Delarze und Roman Röösli rudern am Sonntag im B-Final um die Plätze 7 bis 12.

Stahlberg rudert im B-Final um Rang 7 bis 12
Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen) ist erst auf diese Saison hin in den Einer umgestiegen und hat mit dem Gesamtweltcup-Sieg gleich ein Ausrufezeichen gesetzt. In einem hochkarätigen Halbfinal ist er heute auf die besten des Fachs getroffen. Früh in diesem Rennen haben der Europameister Ondrej Synek (Tsch) und Olympia-Finalist Angel Fournier Rodriguez (Kub) das Tempodiktat übernommen. Nico Stahlberg und der schnell gestartete polnische U23-WM-Medaillengewinner waren erste Verfolger. Nach einem verhaltenen Start machte sich auch der Weltbestzeit-Halter Robbie Manson (Neus) auf die Verfolgung des Führungs-Duos und passierte Nico Stahlberg bei rund 750 Metern. Das hohe Tempo vermochte der Schweizer nicht mitzugehen und entschied sich im Anschluss die Kräfte für den B-Final vom Sonntag einzuteilen, wodurch der Rückstand von 26 Sekunden auf die Siegerzeit von Ondrej Synek zu begründen ist.

Rol/Delacroix rudern auf Rang 14
Frédérique Rol (Lausanne Sport, Section Aviron) und Pauline Delacroix (Club d’Aviron Vesénaz) beenden die Weltmeisterschaften auf Rang 14. Im C-Final liefert sich das Schweizer Duo ein hartes Bug-an-Bug-Rennen mit den Schwedinnen, das am Ende um 13 Hundertstel zu Gunsten der Schwedinnen ausfiel.

Programm. Sonntag. 1. Oktober 2017.
A-Finals mit Schweizer Beteiligung.

16.57 Uhr, Frauen Einer: Jeannine Gmelin (Ruderclub Uster)

B-Finals mit Schweizer Beteiligung.
15.00 Uhr, Männer Doppelzweier: Barnabé Delarze (Lausanne Sports, Section Aviron), Roman Röösli (Seeclub Sempach)
15.15 Uhr, Männer Einer: Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen)

Live-Coverage der Rennen:

Alle Rennen können auf dem Live-Stream auf worldrowing.com live mitverfolgt werden.

Am Samstag, 30. September 2017, werden von 16.12 bis 17.42 alle A-Finals live auf der SRF Website übertragen.

Am Sonntag, 1. Oktober 2017, werden von 16.10 bis 17.45 Uhr alle A-Finals live auf SRF Info übertragen.

Resultate. Weltmeisterschaften in Sarasota, Florida (USA). Finals und Halbfinals.

Männer.
Einer Leichtgewichte. Final. 1. Paul O’Donovan (Irl) 6:48,87. 2. Matthew Dunham (Nsl) 6:52,16. 3. Kristoffer Brun (No) 6:52,35. 4. Michael Schmid (Sz) 6:56,37. 5. Lars Wichert (De) 7:02,25. 6. Uncas Batista (Bra) 7:05,85.

Doppelvierer Leichtgewichte. Final. 1. Frankreich (Teroin, Piqueras, Demontfaucon, Delayre) 5:51,85. 2. Grossbritannien (Fisher, Lee-Green, Chambers, Horsburgh) 5:52,02. 3. Griechenland (Nikolaidis, Magdanis, Giannaros, Konsolas) 5:53,64. 4. Italien (Mulas, Amarante, Goretti, Micheletti) 5:54,12. 5. Japan (Omoto, Nishimura, Fukui, Nara) 5:56,99. 6. Schweiz (Pascal Ryser, Fiorin Rüedi, Andri Struzina, Matthias Fernandez) 5.58,33.

Einer. Halbfinal. 1. Ondrej Synek (Tsch) 6:51,16. 2. Angel Fournier Rodriguez (Kub) 6:52,68. 3. Robbie Manson (Neus) 6:53,01. 4. Natan Wegrzycki-Szymczyk (Po) 6:56,43. 5. Stefan Broenink (Ho) 7:04,21. 6. Nico Stahlberg (Sz) 7:17,22.

Doppelzweier. Halbfinal. 1. Miroslaw Zietarski, Mateusz Biskup (Po) 6:19,20. 2. Kjetil Borch, Olaf Tufte (No) 6:19,33. 3. Filippo Mondelli, Luca Rambaldi (I) 6:19,70. 4. Barnabé Delarze, Roman Röösli (Sz) 6:20,30. 5. Bram Schwarz, Nicolas van Sprang (Ho) 6:41,15. 6. Georgi Bozhilov, Kristian Vasilev (Bul) 7:07,26.

Frauen.
Einer Leichtgewichte. Final.
1. Kirsten McCann (SAf) 7:38,78. 2. Marieke Keijser (Ho) 7:41,00. 3. Mary Jones (USA) 7:42,45. 4. Patricia Merz (Sz) 7:43,38. 5. Emma Fredh (Sd) 7:44,93. 6. Denise Walsh (Irl) 7:49,27.

Einer. Halbfinal. 1. Jeannine Gmelin (Sz) 7:26,90. 2. Sanita Puspure (Irl) 7:26,93. 3. Magdalena Lobnig (Ö) 7:27,79. 4. Felice Mueller (USA) 7:27,89. 5. Annekatrin Thiele (De) 7:39,39. 6. Hannah Osborne (Neus) 7:48,04.

Doppelzweier Leichtgewichte. C-Final. 1. Alice Ekros, Annie Svensson (Sd) 7:06,53. 2. Frédérique Rol, Pauline Delacroix (Sz) 7:06,66. 3. Yulisa Lopez Guerra, Jenniffer Zuniga (Gua) 7:28,61. 4. Camila Valle Granados, Pamela Noya (Per) 7:31,21. 5. Fabiola Nunez Zuita, Melissa Marquez (Mex) 7:36,76.

Sarasota, 29. September 2017/rs.