WM Sarasota: Alle drei Schweizer Boote stehen in den WM-Finals

WM Sarasota: Alle drei Schweizer Boote stehen in den WM-Finals

Artikel - WM Sarasota: Alle drei Schweizer Boote stehen in den WM-Finals

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Ganz starker Auftritt der Schweizer Equipe am ersten Halbfinal-Tag. Patricia Merz und Michael Schmid im leichten Einer sowie der leichte Doppelvierer qualifizieren sich souverän für die A-Finals und rudern damit morgen um die WM-Medaillen.

Am ersten Halbfinal-Tag der Weltmeisterschaften in Sarasota, Florida, überzeugten die Schweizer Crews mit starken Leistungen: Mit Patricia Merz (See-Club Zug) und Michael Schmid (See-Club Luzern) im leichten Einer sowie Pascal Ryser (Ruderclub Thalwil), Fiorin Rüedi (Grasshopper Club Zürich), Andri Struzina und Matthias Fernandez (beide See-Club Zug) im leichten Doppelvierer haben sich alle gestarteten Boote für die WM-Finals qualifiziert. «Ein guter Tag im Büro», bilanziert ein zufriedener Chefcoach Robin Dowell und ergänzt: «Erneut konnten alle Crews sich in ihren Halbfinals gegenüber den vorherigen Rennen steigern.»

Europameister Schmid souverän
Den erfolgreichen Schweizer Tag eröffnet hat Europameister Michael Schmid. In einem stark besetzen Halbfinal setzte sich der Luzerner gleich am Start an die Spitze des Rennens und musste nur den Titelverteidiger und Olympia-Zweiten im Doppelzweier, Paul O’Donovan, auf dem letzten Streckenviertel passieren lassen. Mit diesem zweiten Platz schaffte Michael Schmid den Sprung in den WM-Final souverän. Dritter wurde der U23-Weltmeister aus Brasilien, Uncas Batista, der überraschend den Rotsee-Sieger Artur Mikolajczewski hinter sich liess. Ein weiterer Beweis dafür wie eng diese Bootsklasse ist und für den 29-jährigen Michael Schmid die Erkenntnis: «Jedes Rennen startet bei Null.» Das gilt auch für den morgigen Final. Aus dem zweiten Halbfinal stossen der Norweger Kristoffer Brun, der Neuseeländer Mattew Dunham und der Deutsche Lars Weichert in den Final dazu. Michael Schmid, der 2014 an den Weltmeisterschaften in Amsterdam bereits eine Bronzemedaille gewinnen konnte, weiss wie es sich anfühlt an Welttitelkämpfen auf dem Podest zu stehen: «Das bringt mir morgen fürs Rennen nichts. Aber ich weiss, ich kann mich noch verbessern und das ist mein Ziel: Ich will morgen im Final mein bestes Rennen zeigen.»

Patricia Merz kann Serie fortsetzen
Patricia Merz ist diese Saison bei jeder Regatta auf dem Podest gestanden. Die Zugerin hat morgen im WM-Final die Chance, diese Serie fortzusetzen. Im heutigen Halbfinal überzeugte die 24-Jährige vom Start weg und konnte sich schnell mit der Rotsee-Siegerin aus Südafrika Kirstin McCann absetzen. «Ich habe Marieke Keijser noch nie bezwungen, als ich sah, dass wir uns absetzen können, wusste ich, das kommt gut», schildert Patricia Merz den Einstieg ins Rennen. Die Konkurrenz um U23-Weltmeisterin Keijser (Ho) konnte das Tempo der beiden Führenden Merz und McCann nie mitgehen und so kam es am Schluss zur Photo-Finish-Entscheidung zwischen diesen beiden Athletinnen, welche zugunsten der Südafrikanerin ausfiel. «Das ärgert mich überhaupt nicht», erklärt Patricia Merz. Denn morgen ist ein neues Rennen und die Sport- und Wirtschaftsstudentin weiss: «Die ganze Saison waren alle Rennen sehr eng. Es stand immer jemand anderes auf dem Podest. Es ist von Rang 1 bis 6 alles möglich.» Daher will die Schweizerin, die Zeit bis zum Final gut für die Erholung nutzen und dann morgen ihr bestes Rennen abliefern. Neben Kirsten McCann und Marieke Keijser, die den Halbfinal hinter Merz auf Rang 3 beendete, trifft Patricia Merz dort auf die Vize-Europameisterin Denise Walsh (Irl), die Europameisterin Emma Fredh (Sd) und die Lokalmatadorin und Vierte vom Rotsee Mary Jones.

WM-Neulinge stürmen in den WM-Final
Als drittes Schweizer Boot kämpfte heute der Doppelvierer Leichtgewichte mit Pascal Ryser, Fiorin Rüedi, Andri Struzina und Matthias Fernandez um den Einzug in den WM-Final. Obschon es für das Quartett die erste WM-Teilnahme ist, hat das Team den WM-Final klar als Ziel formuliert und erfüllt. Hinter den beiden führenden Crews aus Frankreich und Italien lieferte sich das Schweizer Quartett bis zur Streckenhälfte einen Bug-an-Bug-Kampf mit den Mannschaften aus Österreich und Deutschland. Nach rund 1200 Metern verschärfte die Crew um Schlagmann Pascal Ryser das Tempo und setzte sich damit an die dritte Position, die sie bis ins Ziel nicht mehr abgab. «Das ist eine ganz starke Leistung», freut sich Cheftrainer Robin Dowell und ergänzt: «Mit diesem Auftritt haben sie beweisen können wie viel sie vom Vorlauf und Hoffnungslauf lernen konnten.» Im morgigen Final trifft das Schweizer Boot neben Frankreich und Italien auf Grossbritannien, Griechenland und Japan.

Gmelin trifft im Halbfinal auf Europameisterin
Morgen Freitag rudern Jeannine Gmelin (Ruderclub Uster) und Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen) im Einer sowie Barnabé Delarze (Lausanne Sports, Section Aviron) und Roman Röösli (Seeclub Sempach) im Doppelzweier um den Einzug in den WM-Final. In den Halbfinals qualifizieren sich jeweils drei von sechs Booten für den Final. Jeannine Gmelin trifft in ihrem Halbfinal auf die österreichische Europameisterin und Gesamtweltcup-Siegerin Magdalena Lobnig. Zudem rudern in diesem Halbfinal die irische Olympia-Starterin Sanita Puspure, die Vierte vom Weltcup-Final Felice Mueller (USA), die deutsche EM-Dritte Annekatrin Thiele und die Neuseeländerin Hannah Osborne, die am Rotee den Weltcup-Final auf Rang 8 beendet hat.

Stahlberg startet in hochkarätig besetztem Halbfinal
Mit den Halbfinals gehen die Weltmeisterschaften in die entscheidende Phase: Das zeigt auch die hochkarätige Halbfinal-Startliste vom Männer Einer. Gesamtweltcup-Sieger Nico Stahlberg kämpft gegen den Weltbestzeithalter und zweifachen Weltcup-Sieger Robbie Manson (Neus), den Europameister und Olympia-Dritten Ondrej Synek (Tsch), den Olympia-Finalisten und Rotsee-Zweiten Angel Fournier Rodriguez (Kub), den Olympia-Siebten und U23-WM-Medaillengewinner Natan Wegrzycki-Szymczyk (Pol) sowie den Holländer Stefan Broenink, der beim Weltcup-Auftakt auf den vierten Rang gerudert ist, um die drei WM-Finalplätze.

Starke Doppelzweier-Konkurrenz für Delarze/Röösli
Nach ihrem überzeugenden WM-Vorlauf und der direkten Halbfinal-Qualifikation treffen Barnabé Delarze und Roman Röösli im Doppelzweier auf die Polen, die ihren Vorlauf ebenfalls gewonnen haben und beim Weltcup-Final in Luzern auf Rang 2 ruderten. Ausserdem sind die Europameister aus Italien, die Olympia-Dritten aus Norwegen, die bulgarischen Olympia-Neunten und auf das neuformierte Boot aus Holland im gleichen Halbfinal.

Programm. Freitag. 29. September 2017.
Halbfinals mit Schweizer Beteiligung.

16.05 Uhr, Männer Doppelzweier: Barnabé Delarze (Lausanne Sports, Section Aviron), Roman Röösli (Seeclub Sempach)
16.45 Uhr, Männer Einer: Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen)
17.15 Uhr, Frauen Einer: Jeannine Gmelin (Ruderclub Uster)

Finals mit Schweizer Beteiligung.
18.15 Uhr, Männer Einer Leichtgewichte: Michael Schmid (See-Club Luzern)
18.30 Uhr, Frauen Einer Leichtgewichte: Patricia Merz (See-Club Zug)
18.45 Uhr, Männer Doppelvierer Leichtgewichte: Pascal Ryser (Ruderclub Thalwil), Fiorin Rüedi (Grasshopper Club Zürich), Andri Struzina, Matthias Fernandez (beide See-Club Zug)

C-Final mit Schweizer Beteiligung.
20.00 Uhr, Frauen Doppelzweier Leichtgewichte: Frédérique Rol (Lausanne Sports, Section Aviron), Pauline Delacroix (Club d’Aviron Vésenaz)

Resultate. Weltmeisterschaften in Sarasota, Florida (USA). Halbfinals.

Männer.
Einer Leichtgewichte.
1. Paul O’Donovan (Irl) 6:55,30. 2. Michael Schmid (Sz) 6:59,04. 3. Uncas Batista (Bra) 7:00,47. 4. Artur Mikolajczewski (Pol) 7:02,65. 5. Nicholas Trojan (USA) 7:05,56. 6. Peter Galambos (Un) 7:07,87. Michael Schmid damit im A-Final. 

Doppelvierer Leichtgewichte. 1. Frankreich (Teroin, Piqueras, Demontfaucon, Delayre) 5:56,55. 2. Italien (Mulas, Amarante, Goretti, Micheletti) 5:57,65. 3. Schweiz (Pascal Ryser, Fiorin Rüedi, Andri Struzina, Matthias Fernandez) 5:59,27. 4. Deutschland (Novak, Ningelgen, Agne, Ursprung) 6:01,43. 5. Österreich (Sieber, Schöberl, Sieber, Kepplinger) 6:02,57. 6. Australien (Fowler, Matthews, Kerr, Parry) 6:12,66.

Frauen.
Einer Leichtgewichte.

1. Kirsten McCann (SAf) 7:39,55. 2. Patricia Merz (Sz) 7:39,63. 3. Marieke Keijser (Ho) 7:49,17. 4. Martyna Mikolajczak (Pol) 7:56,88. 5. Leonie Pieper (De) 8:00,87. 6. Ka Man Lee (Hkg) 8:12,59.

Hinweise: Alle Rennen können auf dem Live-Stream auf worldrowing.com live mitverfolgt werden.

Sarasota, 28. September 2017/rs.