Weltcup in Poznan: Gold für Gulich/Röösli sowie drei weitere Medaillen

Weltcup in Poznan: Gold für Gulich/Röösli sowie drei weitere Medaillen

Artikel - Weltcup in Poznan: Gold für Gulich/Röösli sowie drei weitere Medaillen

Weltcupsieg für Gulich/Röösli in Poznan
Roman Röösli und Andrin Gulich gewinnen heute ihren zweiten gemeinsamen Weltcupsieg in Posen und krönen sich somit zum Gesamt-Weltcupsieger der Saison 2024. Auch die beiden Doppelvierer Männer und Frauen fahren aufs Podest und gewinnen beide Silber. Aurelia-Maxima Janzen komplettiert den Medaillensatz im Einer mit einer Bronzemedaille.

Mit der Goldmedaille von Jan Schäuble gestern im Einer Leichtgewicht nimmt die Schweiz insgesamt fünf Medaillen mit nach Hause. Es ist somit die drittbeste Weltcup-Bilanz in der Schweizer Rudergeschichte.

>> Bildergalerie Weltcup Poznan vom Sonntag, 16. Juni 2024 (Fotos: Detlev Seyb/Maren Derlien, SWISS ROWING)

Roman Röösli und Andrin Gulich fahren am letzten Weltcup der Saison einen Start-Ziel-Sieg ein. Bereits nach dem Start setzten sich die beiden etwas von den anderen Booten ab und konnten den Vorsprung zwischenzeitlich auf fast eine Bootslänge ausbauen. Die beiden neuseeländischen Boote im Rennen machten in diesem Rennen den Olympiastartplatz unter sich aus und sorgten so für ein schnelles Rennen. Den Vorsprung gegenüber den ersten Verfolgern, den Sinkovic-Brüdern, ihres Zeichen amtierende Olympiasieger aus Kroatien in dieser Bootsklasse, konnten Gulich/Röösli halten und das Rennen mit 1,33 Sekunden Vorsprung gewinnen. Damit feierten die beiden Schweizer heute ihren zweiten gemeinsamen Weltcupsieg. Roman Röösli ist zufrieden: «Wir freuen uns sehr über diesen Sieg. Nichtsdestotrotz können wir den Sieg so einordnen, dass wir uns bewusst sind, dass nicht alle Boote hier am Start waren. Es war aber ein sehr gutes Rennen und eine Steigerung gegenüber Luzern.» Mit dem Sieg stellen sie sich punktegleich in der Gesamtwertung mit Tom George und Oliver Wynne-Griffith aus Grossbritannien, die in Posen nicht am Start waren. Da Röösli/Gulich das letzte Rennen gewinnen konnten, geht die Trophäe des Gesamtweltcupsieges an das Schweizer Boot.

Beide Doppelvierer gewinnen Silber
Nachdem Lisa Lötscher, Célia Dupré, Pascale Walker und Fabienne Schweizer im Preliminary Race den deutschen Doppelvierer schlagen konnten, reichte es heute trotz starkem Endspurt nicht für den Sieg. Die vier Schweizerinnen werden am Ende Zweite. Fabienne Schweizer ordnet ein: «Wir haben sehr gut gekämpft. Wir nahmen uns vor, bei jedem Schlag alles zu geben und von Anfang an die Führung zu übernehmen. Das hat leider nicht ganz geklappt, aber wir haben gekämpft und darauf können wir stolz sein.»
Der Doppelvierer der Männer wird einzig von Polen geschlagen und beendet das Rennen auf dem zweiten Rang. Die Schweizer setzten sich von Anfang an an die zweite Stelle, was nicht unbedingt erwartet werden konnte, ruderten doch zwei deutsche Boote in diesem Finalrennen. Dieses interne Duell sorgte für ein schnelles Rennen. «Es war ein kontrolliertes Rennen. Der Endspurt gelang uns noch nicht ganz wie gewünscht, aber es ist eine klare Steigerung gegenüber Luzern. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen für die Olympischen Spiele», so Scott Bärlocher.

Bronze für Aurelia-Maxima Janzen
Im Einer der Frauen gewinnt Aurelia-Maxima Janzen mit einem starken Endspurt die Bronzemedaille. Sie zieht auf den letzten Metern an der US-Amerikanerin Margaret Fellows vorbei, nachdem sie das ganze Rennen hindurch mit der Amerikanerin fast gleichauf lag. Das Rennen wurde überlegen gewonnen von der Australierin Tara Rigney. Silber ging an Juliane Faralisch aus Deutschland, die mit einem Blitzstart beeindruckte und sich so früh an die zweite Stelle setzte hinter Rigney. Für die erst 20jährige Aurelia-Maxima Janzen ist es somit die zweite Weltcupmedaille nach Silber in Zagreb im Jahr 2023. Die Bernerin zeigte sich dann nach dem Rennen auch entsprechend zufrieden.

Steuerprobleme beim Vierer ohne Steuermann
Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch starten gut und liegen zunächst auf Podestkurs. An der Spitze des Rennens duellieren sich die beiden Boote aus Australien und Neuseeland, wobei letztlich Neuseeland das Rennen zu gewinnen vermag. 500 Meter vor dem Ziel schliesst der erste britische Vierer zu den Schweizern auf und die beiden Boote rudern mit gleicher Geschwindigkeit um die Bronzemedaille. Im Schlussteil bekommt das Schweizer Boot kurzfristig Steuerprobleme, streifte eine Boje und musste die Fahrrichtung korrigieren. Dies nutzten die Briten und sicherten sich den dritten Platz. Der Schweizer Vierer wurde Vierter.

Enttäuschung und Freude beim Doppelzweier Leichtgewichte
Der Doppelzweier Leichtgewichte mit Eline Rol und Olivia Nacht beendet nach einem schnellen Start und einer starken ersten Streckenhälfte die Weltcupsaison 2024 in Posen auf dem fünften Rang. Auf der zweiten Streckenhälfte mussten Rol/Nacht das Boot aus Polen passieren lassen. Kurz vor dem Ziel zogen dann auch die beiden Chinesinnen noch an den Schweizerinnen vorbei. «Natürlich ist die Enttäuschung da. Aber wir sind auch sehr stolz auf das, was wir in der kurzen Zeit gemeinsam erreicht haben. Wir hätten heute gerne einen Podestplatz herausgefahren. Schade hatten wir nicht mehr Zeit in diesem Projekt», so die Schlagfrau Eline Rol. Leichtgewichtsrudern ist an den Olympischen Spielen in Paris das letzte Mal als olympische Disziplin im Programm. Die beiden konnten sich nicht qualifizieren und für beide ist offen, wie der Weg weitergehen wird.

Mit fünf Medaillen beim Weltcup-Final konnte sich die Schweizer Ruder-Nationalmannschaft gut in Szene setzen und zeigte einerseits einen guten Formstand, aber auch die aktuelle Breite über die verschiedenen Bootsklassen. Die Weltcup-Regatta in Posen war der letzte internationale Test vor Olympia. Die für die Olympischen Spiele selektionierten Athletinnen und Athleten werden sich in den nächsten Wochen in verschiedenen Trainingslagern auf den Saisonhöhepunkt in Paris vorbereiten und somit in den nächsten Tagen die unmittelbare Olympia-Vorbereitung einläuten.

Resultate World Rowing Cup Regatta Poznan, Sonntag, 16. Juni 2024:

Frauen

Einer Frauen (W1x): A-Final
1. Tara Rigney (AUS1) 07:34.62; 2. Juliane Faralisch (GER1) 07:41.38; 3. Aurelia-Maxima Janzen (SUI) 07:43.08; 4. Margaret Fellows (USA1) 07:43.68; 5. Magdalena Lobnig (AUT) 07:55.49; 6. Wiktoria Kalinowska (POL) 08:01.20

Doppelzweier Leichtgewichte Frauen (LW2x): A-Final
1. Jackie Kiddle / Shannon Cox (NZL) 07:02.50; 2. Claire Bove / Laura Tarantola (FRA) 07:06.97; 3. Katarzyna Welna / Martyna Radosz (POL) 07:11.71; 4. Jiangli Hu / Wenxia Zhang (CHN) 07:13.34; 5. Eline Rol / Olivia Nacht (SUI) 07:14.81; 6. Selma Dhaouadi / Khadija Krimi (TUN) 07:23.85

Doppelvierer Frauen (W4x): Final
1. Tabea Schendekehl / Pia Greiten / Leonie Menzel / Maren Voelz (GER) 06:28.32; 2. Lisa Lötscher / Pascale Walker / Célia Dupré / Fabienne Schweizer 06:29.60; 3. Caitlin Cronin / Rowena Meredith / Laura Gourley / Ria Thompson (AUS) 06:38.27; 4. Barbara Jechorek / Rozalia Linowska / Anna Khlibenko / Gabriela Stefaniak (POL) 06:49.69

Männer

Zweier ohne Steuermann Männer (M2-): A-Final
1. Andrin Gulich / Roman Röösli (SUI) 06:36.86; 2. Valent Sinkovic / Martin Sinkovic (CRO) 06:38.19; 3. Daniel Williamson / Phillip Wilson (NZL1) 06:39.20; 4. Benjamin Taylor / Campbell Crouch (NZL2) 06:46.65 / 5. Jake Wincomb / Louis Nares (GBR2) 06:48.10 / 6. Patrick Holt / Rohan Lavery (AUS2) 06:49.36

Vierer ohne Steuermann Männer (M4-): A-Final
1. Matt Macdonald / Tom Murray / Logan Ullrich / Ollie Fitzroy Maclean (NZL) 06:00.27; 2. Alexander Hill / Fergus Hamilton / Jack Robertson / Timothy Masters (AUS) 06:03.40; 3. Douwe De Graaf / Daniel Graham / Samuel Bannister / Matthew Rowe (GBR1) 06:05.50; 4. Kai Schätzle / Patrick Brunner / Tim Roth / Joel Schürch 06:07.29; 5. Jack Prior / Tom Ballinger / Miles Beeson / James Vogel (GBR2) 06:08.18; 6. Jasper Angl / Kasper Virnekaes / Malte Grossmann / Marc Kammann (GER) 06:17.75

Doppelvierer Männer (M4x): A-Final
1. Fabian Baranski / Miroslaw Zietarski / Mateusz Biskup / Dominik Czaja (POL1) 05:55.15; 2. Maurin Lange / Scott Bärlocher / Jonah Plock / Dominic Condrau (SUI) 06:00.44; 3. Paul Krueger / Felix Heinrich / Alexander Finger / Paul Berghoff (GER2) 06:01.88; 4. Wibout Rustenburg / Michiel Mantel / Stijn Wieling / Jorn Salverda (NED1) 06:03.10; 5. Moritz Wolff / Tim Ole Naske / Max Appel / Anton Finger (GER1) 06:06.09; 6. Daniel Galeza / Cezary Litka / Michal Randa / Igor Czekanowicz (POL2) 06:10.29

Poznan, 16. Juni 2024/gdr