U23-WM Sarasota: Sofia Meakin und Eline Rol sind U23-Weltmeisterinnen

U23-WM Sarasota: Sofia Meakin und Eline Rol sind U23-Weltmeisterinnen

Artikel - U23-WM Sarasota: Sofia Meakin und Eline Rol sind U23-Weltmeisterinnen

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Im Leichtgewichts-Doppelzweier haben Sofia Meakin und Eline Rol den U23-Weltmeisterinnen-Titel geholt mit einer eindrücklichen Performance vom Start bis ins Ziel. Jan Schäuble und Matthias Fernandez ruderten im leichten Doppelzweier mit Rang drei ebenfalls aufs Podium.

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Sommerliche Verhältnisse luden zum letzten Wettkampftag der U23-WM in Sarasota. Der Wind drehte heute auf einen seitlichen Gegenwind, wurde aber gegen Mittag hin immer schwächer, so dass ideale Ruderverhältnisse herrschten für diese wichtigen Medaillenentscheidungen. Mit fast 36 Grad war es zudem sehr heiss und drückend schwül.  

Sofia Meakin und Eline Rol entfesselt zur Goldmedaille
Sie waren nach den Vorläufen das favorisierte Boot für dieses Finalrennen im Leichtgewichts-Doppelzweier. Sofia Meakin und Eline Rol starteten schnell und hatten bereits nach 250 Metern eine Bootslänge Vorsprung auf die nächstplatzierten Deutschen. Mit jedem Schlag bauten Meakin/Rol ihre Führung aus und setzten an, eine eindrückliche Performance abzuliefern. Beste Abschnittszeiten im ersten, zweiten und dritten Streckenviertel und zwischenzeitlich ein Vorsprung von fast drei Bootslängen für die beiden starken Schweizerinnen. Mit langen und kräftigen Schlägen brachten die beiden Genferinnen die zwei Kilometer hinter sich. Nur im letzten Streckenviertel waren Deutschland und die Niederlande schneller, da sie sich erbittert um die Silbermedaille duellierten. Es wurde ein Start-Ziel-Sieg für Sofia Meakin und Eline Rol. Mit dem grossen Vorsprung von 5.62 Sekunden wurden sie verdient U23-Weltmeisterinnen. Für Sofia Meakin ist es die erste Weltmeisterschaftsmedaille, während Eline Rol nach dem Weltmeistertitel bei den Juniorinnen vor zwei Jahren eine zweite WM-Medaille in ihr Palmarès notieren kann. „Wir haben uns so fest auf dieses Rennen vorbereitet und konnten es heute wirklich abrufen. Ein schneller Start war das Ziel. Das ist uns gelungen. Dann das Beste aus allen Rennen dieser Saison im heutigen Finalrennen vereinen. Auch das ist uns gelungen. In diesem Sinne ist unser Plan voll aufgegangen. Wir sind überglücklich!“ fassten Sofia Meakin und Eline Rol ihren Goldlauf zusammen. 

Bronze für Jan Schäuble und Matthias Fernandez
Im Leichtgewichts-Doppelzweier gehörten Jan Schäuble und Matthias Fernandez zu den Medaillenanwärtern nach ihrem gestrigen Halbfinalsieg. „Wir sind noch nie so gut und schnell gestartet wie heute“, sagte Matthias Fernandez nach dem Rennen. In der Tat war das Schweizer Boot von Anfang an in der Spitzengruppe mit Italien und Deutschland dabei und konnte die weiteren Boote etwas distanzieren, auch wenn die Abstände bei 500 Metern noch eng waren. Insbesondere Spanien versuchte aufopfernd, die Lücke zu den Schweizern immer wieder zu schliessen. An der Spitze war es zunächst Italien, das die Führung innehatte, dicht gefolgt vom deutschen Boot. Schäuble/Fernandez immer sicher auf der dritten Position. Auf dem dritten Streckenviertel konnte das Schweizer Boot etwas zu Italien aufschliessen, zumindest machte es für einen gewissen Augenblick den Anschein. Zu den Verfolgerbooten konnten die Schweizer in der Zwischenzeit eine deutliche Lücke aufreissen, so dass von hinten keine Gefahr mehr drohte. Deutschland und Italien duellierten sich an der Spitze. Jan Schäuble und Matthias Fernandez konnten das hohe Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen und sicherten die verdiente Bronzemedaille ab. Für Jan Schäuble ist es die erste Weltmeisterschafts-Medaille, während Matthias Fernandez für sich die zweite WM-Medaille verbuchen konnte. Er gewann vor zwei Jahren den WM-Titel im Leichtgewichts-Doppelvierer. 

Olivia Nacht rudert auf den 5. Rang im leichten Einer
Im A-Final der Leichtgewichts-Skiffs der Frauen war mit Olivia Nacht erfreulicherweise ein Schweizer Boot mit am Start. Wer konnte wohl auf das A-Finale hin nochmals einen Gang höher schalten? Wie schon in den Vorläufen war es die Oesterreicherin Tiefenthaler, die den schnellsten Start zeigte. Dicht gefolgt von den Booten aus Deutschland und Grossbritannien. Olivia Nacht handelte sich auf den ersten 500 Metern eine Bootslänge Rückstand ein und ruderte vorerst an vierter Stelle. Im Mittelteil der Strecke übernahm dann die Deutsche Reichhardt die Führung im Feld und baute ihren Vorsprung auf mehr als eine Bootslänge aus. Olivia Nacht hatte wie schon im Halbfinal mit der US-Amerikanerin Kennedy eine ebenbürtige Gegnerin und ruderte an fünfter Stelle. Im letzten Streckenviertel konnte die Deutsche ihre Geschwindigkeit nicht halten und es war dann die Britin Duncan, welche die Führung übernahm und den WM-Titel für sich beanspruchte. Deutschland und Oesterreich holten die weiteren Medaillen. Olivia Nacht kam nochmals näher an die US-Amerikanerin und die Führenden heran, aber es blieb beim 5. Rang für die Badenerin. 

Vierer-ohne mit cleverem Rennen zum Sieg im B-Final
Das Schweizer Team präsentierte einen kompetitiven Vierer-ohne an dieser U23-WM in Sarasota. Im Hoffnungslauf verfehlte das Schweizer Boot den Sprung in den erhofften A-Final. Nach zwei weiteren Trainingstagen reihten sich heute die Vierer für das B-Finale auf. Andrin Guich, Patrick Brunner, Hugo van de Graaf und Nils Schneider erwischten einen guten Start, lehnten sich mit langen Schlägen in den Gegenwind und waren mit ihrer Bugspitze immer im Spitzentrio vertreten. Die anfänglich führenden Australier liessen sie nie mehr als eine halbe Bootslänge enteilen und hielten ihrerseits den US-Vierer auf Distanz. Australien führte das Rennen während mehr als 1500 Metern an. Auf dem dritten Streckenviertel war es der US-Vierer, der mächtig Druck machte und zum Schweizer Boot aufschloss. Aber die Schweizer wehrten sich und nutzten die Möglichkeit, das Tempo mit dem US-Boot mitzugehen. Wie die Feuerwehr ging es dann und der US-Schweizerische Doppelexpress holte die Australier ein und so kam es zum finalen Sprint. Drei Boote lagen nach 1750 Metern gleichauf. Die höchste Geschwindigkeit wurde nun für das Schweizer Boot notiert und so war es denn auch, dass die Schweizer ihren Bug in Front schoben und die Ziellinie mit einer Luftkastenlänge Vorsprung vor den USA gewannen. Ein feiner B-Finalsieg für den Riemen-Vierer in einem kompetitiven Feld darf als Positivum aus dieser Regatta heraus vermerkt werden. 

Ebenfalls ihre B-Finals ruderten heute der Doppelzweier mit Valentin Huehn und Dominic Condrau im Doppelzweier. Das Duo lag über mehr als die erste Streckenhälfte an zweiter Stelle hinter den starken Briten. Auf den dritten 500 Metern rutschte das Schweizer Boot kurzfristig auf die vierte Position ab. Insbesondere dem sehr schnellen dänischen Boot konnten die Schweizer nichts entgegen setzen. Im Schlussviertel rangen die Schweizer dann aber das US-Boot deutlich nieder und querten die Ziellinie auf dem dritten Rang, was dem neunten Schlussrang in dieser Regatta entspricht. Den 10. Schlussrang im 25 Boote umfassenden Einer-Feld der Männer gab es für Skiffier Morton Schubert. Anfänglich lag der GC-Ruderer auf dem dritten Zwischenrang, rutschte dann zwischenzeitlich auf den 5. Rang ab und etablierte sich später auf dem vierten Rang. Gegen die Ruderer aus Australien und Bulgarien war auch heute kein Kraut gewachsen und auf der zweiten Streckenhälfte musste Morton Schubert auch den Skuller aus Südafrika passieren lassen. Die Boote aus Litauen und Japan hielt Morton Schubert aber deutlich auf Distanz. 
Lara Eichenberger schloss die Regatta im Frauen-Einer ebenfalls mit dem Rennen im B-Final ab. Sie hielt die Ruderin aus Portugal in Schach und ruderte auf den 5. Rang, was dem elften Rang im Gesamtklassement entspricht. 

SWISS ROWING hat eine grosse Delegation für die U23-WM in Sarasota selektioniert. Die Boote hatten sich die Selektion mit guten Vorleistungen verdient und wurden den Erwartungen in Sarasota gerecht. Neun von zehn Booten erreichten eine Platzierung in den Top 10 dieser Regatta. Vier Boote, davon drei Frauen-Boote, qualifizierten sich für das A-Finale. Zwei Booten gelang der Sprung aufs Podium. Die Goldmedaille für Sofia Meakin und Eline Rol war eindrücklich und die Medaille für Jan Schäuble und Matthias Fernandez ebenfalls verdient. SWISS ROWING gratuliert der U23-Delegation 2019 zur guten Team-Performance an dieser Weltmeisterschaft.  

U23-Weltmeisterschaft Sarasota-Bradenton (USA) 2019
Resultate vom Sonntag, 28. Juli 2019

Frauen

Frauen Doppelzweier Leichtgewichte U23 (BLW2x)
A-Final
1. Eline Rol/Sofia Meakin (SUI) 7:03.83.
2. Iris Hochstenbach/Femke van de Vliet (NED) 7:09.45. 3. Luise Asmussen/Cosima Clotten (GER) 7:09.56. 4. Aoife Casey/Cliodhna Nolen (IRL) 7:15.40. 5. Line Katrine Olsen/Marie Moerch-Pedersen (DEN) 7:16.48. 6. Grace Joyce/Elizabeth Ray (USA) 7:21.12.

Frauen Einer Leichtgewichte U23 (BLW1x)
A-Final

1. Susannah Duncan (GBR) 7:58.28. 2. Johanna Reichardt (GER) 7:59.98. 3. Lara Tiefenthaler (AUT) 8:03.32. 4. Brigid Kennedy (USA) 8:05.76. 5. Olivia Nacht (SUI) 8:07.86. 6. Wing Yan Winne Hung (HKG) 8:12.45.

Frauen Einer U23 (BW1x)
B-Final (Ränge 7-12)

1. Alicia Bohn (GER) 7:54.32. 2. Megan Hancock (RSA) 7:59.35. 3. Georgina Robinson Ranger (GBR) 8:01.53. 4. Mia Sofie Rutzou (DEN) 8:06.32. 5. Lara Eichenberger (SUI) 8:12.23. 6. Claudia Figueiredo (POR) 8:24.49.

Männer

Männer Doppelzweier Leichtgewichte U23 (BLM2x)
A-Final

1. Jonathan Schreiber/Eric Magnus Paul (GER) 6:22.98. 2. Niels Torre/Giuseppe di Mare (ITA) 6:24.98. 3. Matthias Fernandez/Jan Schäuble (SUI) 6:27.30. 4. Dennis Carracedo/Jordi Orofino (ESP) 6:29.68. 
5. Tibo Vyvey/Marlon Colpaert (BEL) 6:32.27. 6. Petros Gkaidatzis/Antonios Papakonstantinou (GRE) 6:35.93.

Männer Vierer ohne Steuermann U23 (BM4-)
B-Final (Ränge 7-12)
1. Schweiz (Andrin Gulich, Patrick Brunner, Hugo van de Graaf, Nils Schneider) 6:09.82.
2. USA 6:10.53. 3. Australien 6:12.36. 4. Kroatien 6:12.43. 5. Spanien 6:13.80. 6. Dänemark 6:20.19.

Männer Doppelzweier U23 (BM2x)
B-Final (Ränge 7-12)

1. Victor Kleshnev/James Cartwright (GBR) 6:35.87. 2. Christian Hagemann/Oliver Tolstrup Christensen (DEN) 6:37.96. 3. Valentin Huehn/Dominic Condrau (SUI) 6:43.84. 4. Cole Dorsey/Mark Couwenhoven (USA) 6:48.03. 5. Michael Bryenton/Tyler Adams (CAN) 6:53.03. 6. Adrian Lindgren/Einar Solbakken (NOR) 6:58.43. 

Männer Einer U23 (BM1x)
B-Final (Ränge 7-12)

1. Cormac Kennedy-Leverett (AUS) 7:09.32. 2. Stanimir Haladzhov (BUL) 7:13.43. 3. Mmbudzeni Masutha (RSA) 7:17.32. 4. Morton Schubert (SUI) 7:20.44. 5. Giedrius Bieliauskas (LTU) 7:28.31. 6. Tatsuya Sakurama (JPN) 7:41.68.  

Sarasota, 28. Juli 2019/cs.