U19-EM in München: Gold & Silber für die Juniorinnen im JW1x und JW4x

U19-EM in München: Gold & Silber für die Juniorinnen im JW1x und JW4x

Artikel - U19-EM in München: Gold & Silber für die Juniorinnen im JW1x und JW4x

U19-Weltmeisterin Aurelia-Maxima Janzen krönte sich im Einer zur Europameisterin. EM-Silber erkämpfte sich der Juniorinnen-Doppelvierer (Alexa von der Schulenburg, Lina Kühn, Nicole Schmid, Thalia Ahumada).

Mit dem 4. Rang verpasste der Junioren-Doppelvierer (Leonardo Salerno, David Widmer, Gian Luca Egli, Ondrej Zedka) das Podium nur knapp. Insgesamt klassierten sich an der U19-EM in München fünf Schweizer Crews unter den besten sieben Booten. 

Bildergalerie U19-EM München, Sonntag, 10.10.2021 (Fotograf: Detlev Seyb)

Nach Gold an der U19-WM in Plovdiv (BUL) und Silber an der U23-EM in Kruszwica (POL) vor einem Monat war klar, dass Aurelia-Maxima Janzen den Titel im Einer auch an der U19-EM in München im Visier haben würde. In stoischer Ruhe setzte sie ihr Vorhaben um, gab sich in keinem ihrer drei Rennen eine Blösse und blieb über das ganze Wochenende ungeschlagen. Als Janzen bereits im Halbfinal vom Sonntagvormittag auf die U19-WM-Zweite Giulia Clerici stiess, schien es sie nicht zu berühren. Die 17-jährige Bernerin hielt die Italienerin das ganze Rennen hindurch auf Armeslänge. Clerici hingegen verbrauchte im Halbfinal (zu-)viel Energie und verpasste im A-Final schliesslich eine Medaille. 

Im A-Final sorgte die Niederländerin Phaedra van der Molen für den schnellsten Start. Aurelia-Maxima Janzen liess sich auf den hektischen Startmetern nicht aus der Ruhe bringen, holte Schlag um Schlag auf und lag bei zur 500 Meter-Marke bereits um eine Bugballlänge vor der Niederländerin. Was danach folgte, war ein eindrückliches Rennen von der Spitze weg, bei dem die Schweizerin ihren deutlichen Vorsprung scheinbar mühelos über die gesamte Strecke hinweg sicherte. Dahinter entbrannte der Kampf um Silber und Bronze. Die Niederländerin van der Molen fiel zwischenzeitlich hinter die Lettin Laine Rumpe, erkämpfte sich aber auf den letzten Metern noch EM-Silber. Laine Rumpe, die an der U19-WM als Viertplatzierte eine Medaille verpasst hatte, sicherte sich EM-Bronze.

Juniorinnen-Doppelvierer: EM-Silber mit neuer Schlagfrau

Angereist als amtierende Junioren-Weltmeisterinnen, wurde der Crew schnell mal klar, dass in München die Uhren wieder auf 0 gestellt wurden. Die neue Schlagfrau Alexa von der Schulenburg integrierte sich schnell ins Team mit Lina Kühn, Nicole Schmid und Thalia Ahumada, die Rechnung hatten die Schweizerinnen indessen ohne Rumänien gemacht. Sowohl im Vorlauf vom Samstag als auch im A-Final heute war an den Rumäninnen kein Vorbeikommen. An der WM als Viertplatzierte ohne Edelmetall geblieben, muss Rumänien in den vergangenen zwei Monaten im Training vieles richtig gemacht haben. 

Die Schweizerinnen hielten indessen den gesteigerten Erwartungen stand, zeigten einen eindrücklichen Hoffnungslauf und heute ein dynamisches A-Finalrennen mit viel Wucht auf den Blättern. Die Silbermedaille ist eine Bestätigung des hohen Leistungsniveaus und Ansporn zugleich für künftige Rennen. Die Crew ist durchschnittlich 17 Jahre alt. Nichts spricht dagegen, in den kommenden Jahren auf U19- und U23-Stufe noch weitere Erfolge zu feiern.  

Junioren-Doppelvierer: Als Vierter schlecht belohnt

1500 Meter lang ruderte die Crew mit Leonardo Salerno, David Widmer, Gian Luca Egli und Ondrej Zedka in einem hochstehenden und spannenden Rennen mit Bronze vor Augen. Das Schweizer Boot hatte sich vom Start weg an die Fersen der führenden Boote aus Tschechien und Deutschland geheftet. Die Deutschen fielen auf dem Mittelteil zurück, Weissrussland setzte sich auf dem zweiten Zwischenrang fest. Gute Ausganslage also für die Schweizer Crew. Dann kamen die Russen. Die Russen hatten einen schlechten Start erwischt und belegten bis zur 1500-Meter-Marke gerade mal den fünften Zwischenrang. Sie verstanden es indessen eindrücklich, das Rennen mit einem gewaltigen Schlussspurt zu ihren Gunsten zu drehen. Auf den letzten Metern schnappte sich Russland die Bronzemedaille und verwies das Schweizer Boot um eine halbe Sekunde auf den vierten Rang. 

Riemenboote mit Sieg im B-Final

Der Sieg im B-Final und entsprechende 7. EM-Rang stellt für den Zweier-ohne mit Donat Vonder Mühll und Léon Zahner ein starkes Resultat dar. Den ungesteuerten Zweier mit den beiden Baslern an Bord hatten einige Mitkonkurrenten wohl nicht auf der Rechnung. Die beiden zeigten jedoch einen raschen Start, ein technisch sauberes, unerschrockenes Rennen und lieferten sich mit den Booten aus Griechenland und Deutschland spannende Zweikämpfe. Der Sieg war guter Lohn für gute Arbeit. Das macht Lust auf mehr. 

Für den Vierer-ohne mit Nicolas Chambers, Jonas Frei, Robin Ruchti und Shamall Suero dürfte sich der Sieg im B-Final indessen wie ein Mindestresultat anfühlen. An der WM hatte es das Boot noch in den A-Final geschafft und Morgenluft gewittert. Der Sieg heute im B-Final war schliesslich die einzige griffige Antwort auf den Fakt, dass sich die Crew am Morgen, nach einer verhaltenen ersten Streckenhälfte, von Dänemark in den B-Final hatte verweisen lassen müssen.  

Im Doppelzweier belegten Alexander Bannwart und Sebastian Ziswiler im B-Final den 3. und bei den Juniorinnen Flavia Lötscher und Alexia Fayd’Herbe den 4. Rang, was den EM-Rängen 9 und 10 entspricht. Zuvor hatte der C-Final stattgefunden mit Mattia Soldo im Einer im 2. Rang (14. EM-Rang).  

Das Fazit des Verbandsdirektors Christian Stofer:

«Für die Juniorinnen und Junioren war die U19-EM in München der Abschluss einer sehr langen Saison. Das Schweizer Team hat seine Aufgaben gut gelöst. Mit Gold und Silber haben wir wiederum Top-Leistungen der Juniorinnen gesehen. Aurelia-Maxima Janzen erlebte eine phänomenale Saison, dominierte ihre Konkurrenz und gewann mit Gold an WM und EM auf U19-Ebene in dieser Rudersaison das absolute Maximum. Die amtierenden Weltmeisterinnen im Doppelvierer hatten eine nicht einfache Aufgabe mit der Umbesetzung am Schlag. Mit dem Gewinn der Silbermedaille haben sie ihre Klasse bewiesen und ein absolutes Spitzenresultat abgeliefert. Der Junioren-Doppelvierer hat sich sicher für den Final qualifiziert und fuhr lange um eine Medaille mit. Der Fakt, dass drei Ruderer aus diesem Boot weiterhin im U19-Bereich starten werden, macht mich zuversichtlich, dass die Crew die heutigen Erkenntnisse in den nächsten Rennen umsetzen werden. Nachwuchscheftrainerin Anne-Marie Howald und ich sind in den Nachwuchskategorien sehr zufrieden mit der Saison 2021. Wir stellen fest, dass der Schweizer Rudernachwuchs im Vergleich mit der Weltelite bestehen kann und in den Vereinen in einer anspruchsvollen Zeit ausgezeichnete Nachwuchsarbeit geleistet wird.» 


Resultate Sonntag, 10.10.2021:

Juniorinnen
Einer (JW1x)
Halbfinal
1. Aurelia-Maxima Janzen (SUI) 8:25.42 (=> A-Final); 2. Giulia Clerici (ITA) 8:28.23; 3. Laine Rumpe (LAT) 8:29.25; 4. Deniznur Baykara (TUR) 8:34.10; 5. Clara Hornnaess (DEN) 8:48.94; Ecaterina Fedorenco (ROM) 8:51.98 
A-Final
1. Aurelia-Maxima Janzen (SUI) 8:15.61; 2. Phaedra van der Molen (NED) 8:19.85; 3. Laine Rumpe (LAT) 8:20.79; 4. Giulia Clerici (ITA) 8:26.50; 5. Eleni Marina Leventelli (GRE) 8:29.23; 6. Tereza Vlckova (CZE) 8:42.37

Doppelzweier (JW2x)
Halbfinal
Viktoryia Vasilyeva / Anastasiya Rusak (BLR) 7:42.25; 2. Ruby Cop / Jana Dremelj (SLO) 7:45.11; 3. Stine Nielsen / Laetitia Bommer (DEN) 7:47.38; 4. Ula Jonsusaite / Saule Kryzeviciute (LIT) 7:47.60; 5. Laura Swoboda / Emma Gutsjahr (AUT) 7:58.48; 6. Flavia Lötscher / Alexia Fayd’Herbe (SUI) 8:00.88 (=> B-Final)
B-Final
1. Ula Jonsusaite / Saule Kryzeviciute (LIT) 7:58.40; 2. Laura Swoboda / Emma Gutsjahr (AUT) 7:58.41; 3. Zuzana Pazourkova / Lenka Studena (CZE) 8:03.40; 4. Flavia Lötscher / Alexia Fayd’Herbe (SUI) 8:06.50 (=> 10. EM-Rang); 5. Lea Schneider / Kristin Scholz (GER) 8:08.51; 6. Gabriela Lorence / Ance Velicko (LAT) 8:16.12

Doppelvierer (JW4x)
A-Final
1. Rumänien 6:57.76; 2. Schweiz (Alexa von der Schulenburg, Lina Kühn, Nicole Schmid, Thalia Ahumada) 7:00.56; 3. Italien 7:02.50; 4. Tschechien 7:12.22; 5. Polen 7:15.62; 6. Deutschland 7:19.44

Junioren
Einer (JM1x)
C-Final
1. Nikita Puzhalov (UKR) 7:45.63; 2. Mattia Soldo (SUI) 7:54.90 (14. EM-Rang)

Doppelzweier (JM2x)
Halbfinal
1. Roko Boskovic / Davor Poljancic (CRO) 6:58.04; 2. Andreas Athanasiadis / Efstratios Triantafyllou (GRE) 6:59.27; 3. Matej Markuza / Jurij Korbar (SLO) 7:00.45; 4. Trygve Bye Loeken / Urlik Pharo Lohne (NOR) 7:02.56; 5. Alexander Bannwart / Sebastian Ziswiler (SUI) 7:11.15 (=> B-Final); 6. Leander Kaliszan / Casper Christensen (DEN) 7:17.68
B-Final
1. Trygve Bye Loeken / Urlik Pharo Lohne (NOR) 7:10.11; 2. Marco Dri / Emanuele Bergamin (ITA) 7:10.80;
3. Alexander Bannwart / Sebastian Ziswiler (SUI) 7:11.55 (=> 9. EM-Rang); 4. Benas Valasevicius / Dzeraldas Daunoras (LIT) 7:16.94; 5. Leander Kaliszan / Casper Christensen (DEN) 7:20.44; 6. Ilia Kirieiev / Yaroslav Parubok (UKR) 7:28.15

Zweier ohne Steuermann (JM2-)
Halbfinal
1. Iliuta-Leontin Nutescu / Andrei-Petrisor Axintoi (ROM) 7:07.76; 2. Ivan Yankulov / Tsvetomir Malinov (BUL) 7:11.84; 3. Jakob Brglez / Arne Zavrsnik (SLO) 7:12.70; 4. Konstantinous Vellidis / Christos Bournoutos (GRE) 7:13.14; 5. Daniel Wagner / Tien Teodor-Tan Nguyen (AUT) 7:23.31; 6. Donat Vonder Mühll / Léon Zahner (SUI) 7:24.88 (=> B-Final)
B-Final
1. Donat Vonder Mühll / Léon Zahner (SUI) 7:30.58 (=> 7. EM-Rang); 2. Konstantinous Vellidis / Christos Bournoutos (GRE) 7:31.14; 3. Daniel Wagner / Tien Teodor-Tan Nguyen (AUT) 7:33.94; 4. Jamie Köhler / Thorben Fischer (GER) 7:34.51; 5. Lovre Puh / Niko Moric (CRO) 7:35.29; 6. Joao Santos / Andre Ferreira (POR) 7:38.10

Doppelvierer (JM4x)
Halbfinal 
1. Deutschland 6:22.10; 2. Tschechien 6:23.35; 3. Schweiz (Leonardo Salerno, David Widmer, Gian Luca Egli, Ondrej Zedka) 6:24.01 (=> A-Final); 4. Rumänien 6:31.28; 5. Norwegen 6:34.60; DNS Ukraine
A-Final
1. Tschechien 6:14.66; 2. Weissrussland 6:15.77; 3. Russland 6:17.29; 4. Schweiz (Leonardo Salerno, David Widmer, Gian Luca Egli, Ondrej Zedka) 6:17.79; 5. Italien 6:19.48; 6. Deutschland 6:19.62

Vierer ohne Steuermann (JM4-)
Halbfinal

1. Weissrussland 6:34.86; 2. Italien 6:36.50; 3. Dänemark 6:37.12; 4. Schweiz (Nicolas Chambers, Jonas Frei, Robin Ruchti, Shamall Suero) 6:39.33 (=> B-Final); 5. Polen 6:42.18; 6. Tschechien 6:56.44
B-Final
1. Schweiz (Nicolas Chambers, Jonas Frei, Robin Ruchti, Shamall Suero) 6:44.19 (=> 7. EM-Rang); 2. Litauen 6:47.43; 3. Polen 6:48.53; 4. Griechenland 6:49.20; 5. Tschechien 6:50.42; 6. Ukraine 6:56.55


10.10.2021/17.10h/vdg