SWISS ROWING INDOORS erleben Schweizer Rekord für die Ewigkeit
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Schon wenn der blonde zwei-Meter-Mann die Halle betritt, spürt man dass Topleistungen in der Luft liegen. Oliver Zeidler ist eine Klasse für sich. Die Möglichkeit, gegen jemanden wie ihn am gleichen Wettbewerb anzutreten, eröffnet sich nicht jeden Tag – speziell nicht für Athleten der Nachwuchskategorien. Der Olympiasieger im Einer gehört zu nicht mal einem Dutzend Menschen, die die 2000 m auf dem Conzept2 in unter 5:40 Minuten fahren können. An den SWISS ROWING INDOORS zu starten, ergab sich für den Deutschen, weil er anlässlich eines Studiums in Lausanne ohnehin derzeit in der Schweiz trainiert. So kam Zeidler dann auch nicht umhin, dem Schweizer Fernsehen Rede und Antwort zu stehen und Autogramme zu geben.
Doch auch der Schweizer Elite-Kader hat gezeigt, dass er sich nicht verstecken muss. Erstmals unter den Augen des neuen Schweizer Headcoaches Alexis Besançon wurden hier ebenfalls bereits wieder Zeiten im Bereich vorheriger Schweizer Olympia-Auswahlen realisiert.
Gefüllt war der Tag in Zug mit vielen weiteren starken Leistungen, Emotionen und sogar Sprints zwischen Ergometern.
Männer open
Oliver Zeidler pulverisiert den bestehenden Schweizer Rekord und unterbietet die Zeit von Barnabé Delarze (5:45.2) um sechs Sekunden. Zwar war es nicht die persönliche Bestzeit von Zeidler, die liegt bei dem Olympiasieger und amtierenden Weltmeister im Skiff nochmal zwei Sekunden tiefer. Aber eine Zeit, an der sich zukünftige Generationen an den SWISS ROWING messen und abarbeiten können, ist der neue SWISS ROWING INDOOR Rekord von 5:39,8 dann allemal. Zeidlers Fazit: «Eine grossartige Veranstaltung! Nach so langer Zeit wieder einen Wettkampf zu bestreiten, war mental enorm wertvoll. Die Zeit von unter 5:40 bei einem offiziellen Wettbewerb setzt ein starkes Zeichen in der Ruderwelt. Mein Dank gilt SWISS ROWING und dem Veranstalter, dem Seeclub Zug, für die Organisation sowie Lausanne Sports Aviron für die Meldung, die Gastfreundschaft seit September 2024 und die tägliche Unterstützung beim Training an Land und auf dem Wasser.»
Angesichts einer solchen Fabelzeit wirkt der Abstand zu den Platzierten enorm. Tatsächlich konnte aber auch der aktuelle Kern des Schweizer Eliteteams mit Zeiten unter der magischen Sechs-Minuten-Marke eine gute Form bei diesem ersten Test der neuen Saison aufzeigen. Das interne Duell zwischen Kai Schätzle (SC Luzern) und Jonah Plock (RC Rapperswil-Jona) deutete bereits früh im Rennen auf einen Ausgang zugunsten von Schätzle hin. Während Schätzle mit einer starken Startphase früh den Kontakt zur Spitze suchte, arbeitete sich Plock mit einem kontinuierlichen Split Platz für Platz vor. Lange konnte auch noch der U23-Athlet Mattia Soldo (RC Erlenbach) sich zwischen Schätzle und Plock behaupten. Bronze ging jedoch schliesslich an Plock, während der spurtstarke Maurin Lange (SC Luzern) noch Patrick Brunner (SC Sempach) vom lange verteidigten Rang vier verdrängen konnte. Mattia Soldo eroberte schliesslich als stärkster U23-Ruderer Rang sieben.
Auf Rang acht folgt Raphaël Ahumada Ireland (FRC Morges), der seine ersten Indoors in der offenen Klasse bestritt. Dahinter reihte sich das U23-Kader auf, allen voran Leonardo Salerno (CC Lugano), dicht gefolgt von Alexander Bannwart (SC Stansstad).
Frauen open
Einen Favoritinnensieg gab es auch bei den Frauen. Lisa Lötscher (SC Luzern) liess ebenfalls zu keinem Zeitpunkt des Rennens etwas anbrennen und fuhr einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg heraus. Dahinter kam es aber zu erwähnten Überraschungen. Bis zur Streckenhälfte konnte sich Sofia Meakin (CA Vésenaz) auf Rang zwei behaupten, dahinter Nina Wettstein (SC Stäfa). In Lauerstellung auf Rang vier befand sich die U23-Ruderin Barbara McMahon (Belvoir RC Zürich). Auf der zweiten Streckenhälfte konnte sich dann Wettstein mit einer Tempoerhöhung an Meakin vorbeischieben. Rang zwei verteidigte Wettstein dann auch gegen eine furios sprintende McMahon, die schliesslich Sofia Meakin auch vom Podest verdrängte.
Auf den folgenden Plätzen kamen Salome Ulrich (SC Luzern), Olivia Negrinotti (CC Ceresio) und Fabienne Schweizer ein.
Leichtgewichte Frauen und Männer
Der Titel bei den Leichtgewichtsfrauen ging in einem kleinen Feld von fünf Starterinnen wiederum wie prognostizierbar war an Laura Villiger (SC Luzern), auf Rang zwei Helen Alina Pabst (SC Zürich) vor Youbdar Hailemariam (RC Erlenbach) auf Rang drei. Parallel mit dem Rennen der Leichtgewichtsfrauen fand auch die weibliche Kategorie des Para-Wettbewerbs statt. Die Einzelstarterin Claire Ghiringhelli (SC Locarno) blieb diesmal vier Sekunden über ihrer Zeit vom letzten Jahr, in dem sich sich für die Paralympics qualifizieren konnte
Bei den Leichtgewichts-Männern siegte in einem ebenfalls ausgedünnten Feld Tobias Fürholz (Belvoir RC) vor Nino Dührkopp (SC Küsnacht) und Paul Maissenhälter (RV Neptun Konstanz). Fürholz und Dührkopp lagen über mehr als 1000 m exakt gleichauf. Auf der zweiten Streckenhälfte konnte Fürholz jedoch die Oberhand gewinnen und in einem starken Schlusspurt sogar noch einmal zusetzen.
U19 Junioren
Den Sieg bei den Männern U19 konnte mit einer starken Zeit (6:07,8) Favorit Constantin Feuerstein (GC Zürich) verbuchen. Allerdings denkbar knapp (0,2 Sek.) vor seinem Konkurrenten Moritz Petry (Basler RC). Beide blieben über die gesamte Strecke hinweg dicht beisammen, zunächst noch am engsten verfolgt von Gabriel Hars (CA Vésenaz), der aber auf der zweiten Streckenhälfte Sebastiano Wicki passieren lassen musste. Wicki mit dem besseren Ende für sich fuhr schliesslich zu Rang drei aufs Podest.
U19 Juniorinnen
Mit einer auffallend starken Startphase setzte sich bei den Juniorinnen zuerst Paula-Marie Veenstra (Basler RC) an die Spitze des Feldes. Zunächst auch vor Eliora Camp (SN Genève Aviron) und auf Rang drei Olivia Leunig (SC Küsnacht). Bereits bei Streckenhälfte hatte sich Leunig aber mit einem konstanten Split an Camp und Veenstra vorbeigeschoben, was Camp im weiteren Verlauf des Rennens dann auch noch gegenüber Veenstra gelang.
Unterdessen hatte sich vom anfänglichen Rang sieben auch noch Liv Egli (RC Zürich) an das Führungstrio herangepirscht. Mit einem starken Schlusssprint sicherte sich Egli schliesslich hinter Leunig und Camp Rang drei – zeitgleich mit Veenstra.
U17 Junioren
Im zahlenmässig grössten Rennen des Tages wurden sogar ein B- und ein C-Finale gefahren. Hier war noch speziell gut zu beobachten, wie wichtig es ist, die richtige Renneinteilung zu finden. Bis auf die Ränge eins und zwei sprangen im Rennverlauf die Splits noch deutlich und entsprechend die Platzierungen. Rang eins und zwei blieben damit jedoch durchgehend unter sich. Rocco Blattner (SC Luzern) und Thierry Mickel (Basler RC) lieferten sich von Beginn an ein Kopf-an-Kopf Rennen, bis schliesslich Mickel noch einmal mobilisieren und einen starken Endpusrt anziehen konnte, der in final in Führung brachte. Auf Rang drei platzierte sich Emilio Ferrazini (CC Lugano).
U17 Juniorinnen
Die Klasse der U17 Juniorinnen war ebenfalls erfreulich gut besetzt und so kann sich Inès Hihi (Lausanne Sports, Section Aviron) als Siegerin in einem Feld von über 70 Teilnehmerin feiern. Ihr Start-Ziel-Sieg war über das hinaus beeindruckend. Tanya Brendle (RC Cham) fand sich nach der Startphase zuerst auf Rang vier, fand aber schnell zu ihrem Rhythmus und behauptete sich dann auf Rang zwei. Eine sehr stabile Leistung zeigte dahinter Clara Ming (Ruderclub Reuss Luzern), die sich von Rang 13 nach den ersten 500 Metern mit Stetigkeit auf Rang drei festsetzen konnte.
U15
Vielversprechende Leistungen zeigten sich auch bei den U15 Juniorinnen und Junioren. Im Bereich des Podests wurden sowohl bei den Junioren als auch bei den Juniorinnen bereits starke und konstante Durchschnittszeiten gezeigt. Der Kampfgeist der Jüngsten kam dann vor allem auch noch im Teamwettberb zum Ausdruck. Bei elf Teams, die jeweils zu viert und mit Wechseln eine 1000 m Strecke druchrudern musste, wurde es kurzzeitig noch einmal sehr laut und hitzig in der Halle. Den Sieg im Teamwettbewerb konnte sich schliesslich der RC Thalwil vor dem SC Richterswil und dem SC Zug sichern.
Demonstrationswettbewerb: «Beachsprint»
Analog zu den neu lancierten Wettbewerben im olympischen Programm fand auch an den Indoors erstmals eine Konkurrenz im «Beachsprint» statt: 30 m Sprint – 500 m Ergometer – 30 m Sprint.
Bei den Männern wurde mit sechs Startern ein Vorlauf fällig. Für das Finale qualifizierten sich schliesslich Loic Schalbetter (RC Lausanne), Mattia Soldo (RC Erlenbach), Yannik Raschle (RC Erlenbach) und Andrin Biberstein (SC Richterswil). Mit einer grossen Energieleistung zum Abschluss des Tages sicherten sich die Männer in dieser Reihenfolge die Plätze.
Das Frauenfinale mit zwei Teilnehmerinnen ging zugunsten von Edit Miko (Union Nautique Yverdon) gegenüber Anaïs Pantet (Union Nautique Yverdon)
Resultate; Swiss Rowing Indoors vom 01.03.2025 in Zug
Schweizermeisterschaften auf dem Ruder-Ergometer
Meisterschaftsrennen (2000m)
Männer Open: 1. Oliver Zeidler (Lausanne Sports, Section Aviron) 5:39,8 (= neuer Swiss Rowing Indoor Rekord). 2. Kai Schätzle (Seeclub Luzern) 5:53,9. 3. Jonah Plock (Ruderclub Rapperswil-Jona) 5.55,6. 4. Maurin Lange (Seeclub Luzern) 5:56,8. 5. Patrick Brunner (Seeclub Sempach) 5:59,0. 6. Bojan Reuffurth (Seeclub Zug) 6:04,5.
Frauen Open: 1. Lisa Lötscher (Seeclub Luzern) 6:52,2 ; 2. Nina Wettstein (Seeclub Stäfa) 6:59,8. 3. Barbara McMahon (Belvoir Ruderclub Zürich) 7:01,3; 4. Sofia Meakin (Club Aviron Vésenaz) 7:01,7; 5. Salome Ulrich (Seeclub Luzern) 7:03,5. 6. Olivia Negrinotti (SC Ceresio) 7:04,6.
Männer Leichtgewichte: 1. Tobias Fürholz (Belvoir Ruderclub Zürich) 6:19,0. 2. Nino Dührkoop (Seeclub Küsnacht) 6:26,1. 3. Paul Maissenhälter (Ruderverein Neptun Konstanz) 6:29,6. 4. Niklas Frei (Seeclub Küsnacht) 6:32,4. 5. Samuel Bisang (Grasshopper Club Zürich) 6:38,5. 6. Hudson Ruoss (Ruderclub Cham) 6:46,5.
Frauen Leichtgewichte: 1. Laura Villiger (Seeclub Luzern) 7:35,5. 2. Helen Pabst (Seeclub Zürich) 7:43,4. 3. Youbdar Hallemariam (Ruderclub Erlenbach) 7:55,3. 4. Selina Gräff (Seeclub Zürich) 8:00,7. 5. Jaël Binggeli (Seeclub Thun) 8:21,8.
Pararowing: 1. Claire Ghiringhelli (Societa Canottieri Locarno) 8:42,0.
Junioren U19 (2000m): 1. Constantin Feuerstein (Grasshopper Club Zürich) 6:07,8. 2. Moritz Petry (Basler Ruder-Club) 6:08,0. 3. Sebastiano Wicki (Club Canottieri Lugano) 6:12,7. 4. Gabriel Hars (Club d’Aviron Vésenaz) 6:15,8. 5. Lucas Jordil (Seeclub Richterswil) 6:16,0. 6. Alexander Bodmer (Grasshopper Club Zürich) 6:22,5.
Juniorinnen U19 (2000m): 1. Olivia Leunig (Seeclub Küsnacht) 7:13,1. 2. Eliora Camp (Société Nautique Genève, Section Aviron) 7:17,3. 3. Paula-Marie Veenstra (Basler Ruder-Club) 7:19,1 und Liv Egli (Ruderclub Zürich) 7:19,1. 5. Ilaria Moi (Ruderclub Zürich) 7:24,4. 6. Anaëlle Pacaud (Lausanne Sports, Section Aviron) 7:25,7.
Critérium National
Junioren U17 (1500m): 1. Thierry Mickel (Basler Ruder-Club) 4:41,9. 2. Rocco Blattner (Seeclub Luzern) 4:46,0. 3. Emilio Ferrazzini (Club Canottieri Lugano) 4:52,1. 4. Marlon Michel (Seeclub Zürich) 4:55,6. 5. Jannic Schuler (Seeclub Zug) 4:57,3. 6. Milosz Koska (Società Canottieri Locarno) 4:58,6.
Juniorinnen U17 (1500m): 1. Inès Hihi (Lausanne Sports Section Aviron) 5:37,5. 2. Tanya Brendle (Ruderclub Cham) 5:39,8. 3. Clara Ming (Ruderclub Reuss Luzern) 5:42,7. 4. Annik Heuss (Seeclub Richterswil) 5:43,3. 5. Inès Pavillon (Lausanne Sports, Section Aviron) 5:43,3. 6. Noa Kopse (Lausanne Sports, Section Aviron) 5:46,7.
Junioren U15 (1000m): 1. Vassily Parisi (Lausanne Sports, Section Aviron) 3:15,7. 2. Enzo Benetti (SC Caslano e Malcantone) 3:25,6. 3. Laurin Steiger (Seeclub Sursee) 3:28,3. 4. Moritz Mohler (Basler Ruder-Club) 3:30,1. 5. Finn Schneider (Ruderclub Wohlensee) 3:31,1. 6. Adrian Gätzi (Seeclub Richterswil) 3:31,6.
Juniorinnen U15 (1000m): 1. Emilia Gwerder (Seeclub Luzern) 3:50,1. 2. Avaia Howes (Forward Rowing Club Morges) 3:51,7. 3. Ladina Panier (Ruderclub Baden) 3:52,1. 4. Emily Meister (Rowing Club Lausanne) 3:53,6. 5. Amélie Vonarburg (Seeclub Sempach) 3:55,9. 6. Nevia Egli (Seeclub Stansstad) 3:56,9.
Masters Frauen 30 (2000m): 1. Annika Ehrling (Seeclub Sempach) 8:10,3. 2. Vivien Papp (privat) 8:33,1.
Masters Männer 30 (2000m): 1. Yves Studer (Ruderclub Zürich) 6:35,4. 2. Nickolas Harris (Seeclub Zürich) 6:37,3. 3. Frederic Kiessler (Seeclub Sempach) 6:38,6. 4. Andi Schmid (privat) 6:38,9. 5. Daniel Grohé (Polytechniker Ruderclub Zürich) 6:49,4. 6. Mykolas Stanevicius (privat) 6:49,8.
Masters Frauen 40 (2000m): 1. Teresa Horejsova (Rowing Club Lausanne) 7:47,6. 2. Maud Hanitzsch (Polytechniker Ruderclub Zürich) 8:05,9. 3. Karin Strittmatter (Ruderclub Blauweiss Basel) 8:26,8.
Masters Männer 40 (2000m): 1. Jani Puhakka (Nordiska Roddföreningen Zürich) 6:24,0; 2. Taimur Cantoni (Seeclub Luzern) 6:25,8. 3. Livio La Padula (Società Canottieri Ceresio) 6:26,4. 4. Robert Baron (Ruderclub Zürich) 6:34,7.
Masters Frauen 50 (2000m): 1. Ali Herold (privat) 7:57,2.
Masters Männer 50 (2000m): 1. Thomas Zellmann (privat) 6:46,1. 2. Ralph Spolenak (Ruderclub Erlenbach) 6:50,8. 3. Christian Tietz (Ruderclub Erlenbach) 6:58,6. 4. Fabrizio Baiano (Société Nautique Genève, Section Aviron) 7:00,9. 5. Stephen Herold (privat) 7:07,5. 6. Gilles Léchot (Société Nautique Neuchâtel) 7:07,7.
Demonstrationsrennen «Beach Sprint Rowing»
Frauen Open (Run-Row-Run, Final): 1. Edit Miko (Union Nautique Yverdon). 2. Anaïs Pantet (Union Nautique Yverdon).
Männer Open (Run-Row-Run, Final A): 1. Loïc Schalbetter (Rowing Club Lausanne). 2. Mattia Soldo (Ruderclub Erlenbach). 3. Yannick Raschle (Ruderclub Erlenbach). 4. Andrin Biberstein (Seeclub Richterswil).
Sarnen, 1. März 2025 / Nicola Schröder, Christian Stofer