Startlisten und Ausblick: Swiss Rowing Indoors vom 1. März 2025
Artikel - Startlisten und Ausblick: Swiss Rowing Indoors vom 1. März 2025

>> Startlisten SRI 2025 / listes de départ SRI 2025 (updated 28.02.2025)
>> Website Swiss Rowing Indoors
Im nacholympischen Jahr sind traditionsgemäss die Podeste offen für eine Reihe neuer Konstellationen – das gilt national wie international. Einzelne Athletinnen und Athleten haben ihre Karriere beendet, andere sind ausbildungsbedingt abwesend und wieder andere steigen in eine höhere Alterskategorie auf. Die SWISS ROWING Indoors bieten einen ersten ernstzunehmenden Ausblick darauf, wie sich die Neuformation der Nationalteams in den unterschiedlichen Altersklassen gestalten könnte.
Was die Schweizer Titelkämpfe – indoor wie auch outdoor – aber darüber hinaus besonders macht, ist die Breite des Teilnehmerfeldes. So haben U15-Athletinnen in ihrem ersten Wettkampfjahr die Möglichkeit, am gleichen Anlass zu starten wie langjährige Kadermitglieder, Mastersruderer, Para-Athletinnen oder sogar Olympiasieger. Dabei ist die Veranstaltung nicht nur ein Show-off für einzelne Athleten, sondern auch für die Arbeit der Clubs. Welche Clubs haben über den Winter gut gearbeitet, konnten neuen Nachwuchs ausbilden oder bestehenden Nachwuchs an das Niveau der Nationalteams heranführen?
Männer offene Kategorie
In sportlicher Hinsicht wird sich das Mass aller Dinge im Rennen der offenen Männerkategorie zeigen. Mit Oliver Zeidler wird in Zug niemand geringerer als der Olympiasieger und amtierende Weltmeister im Skiff an den Start gehen. Aufgrund eines Studienjahres in Lausanne tritt Zeidler hier in den Farben von Lausanne Sports Aviron an. Mit einer der schnellsten je auf der Welt gefahrenen Zeiten von 5:37.3 als persönliche Bestzeit würde Zeidler den bestehenden Schweizer Rekord von Barnabé Délarze (5:45.2) um ganze acht Sekunden unterbieten. Der Weltrekord wiederum liegt für Zeidler nur noch zwei Sekunden entfernt.
Während der Deutsche Zeidler dem Weltrekord nachjagt, wird es dahinter darum gehen, wer aktuell zu den stärksten Ruderern der Schweiz zählt. Im vergangenen Jahr gehörten die SWISS ROWING Indoors zum offiziellen Trials-Programm der Elite für die Olympischen Spiele in Paris. Entsprechend kompetitiv gestalteten sich die Rennen. Nicht einmal eine Sekunde betrug damals der Rückstand von Jonah Plock (RC Rapperswil-Jona) auf den siegreichen Andrin Gulich (SC Küsnacht). Ähnlich knapp ging es dahinter zu für Tim Roth (GC Rowing) auf Rang drei und Kai Schätzle (SC Luzern) auf Rang vier. Nach dem Rücktritt von Gulich wird man dieses Jahr in Zug beim Kampf um die nationale Spitze aber wohl an den gemeldeten Plock und Schätzle vorbeimüssen. Beim Eingangstest des Verbandes im Januar ging das Duell zwischen den beiden zugunsten von Schätzle aus. Ein Wörtchen mitreden um die interne Spitze wollen aber auch Maurin Lange (SC Luzern) und Patrick Brunner (SC Sempach). Beide konnten bereits Zeiten in der Nähe von Plock und Schätzle realisieren und gehörten wie diese zum erfolgreichen Aufgebot von SWISS ROWING in Paris 2024.
Besonders spannend ist nun auch die Frage, welche Nachwuchsruderer – speziell welche Athleten aus der diesjährigen Spitzensport-RS – sich mit ihren Leistungen für das neu zu formierende Elite-Team empfehlen können. Zu den bisher stärksten U23-Ruderern auf dem Ergometer zählten zuletzt Leonardo Salerno (SC Lugano), Gian-Luca Egli (SC Stansstad) sowie William McClean (LS Aviron), der im letzten Jahr noch bei den Junioren siegen konnte.
Frauen offene Kategorie
Da sich die letztjährige Siegerin bei den Frauen, Celia Dupré (CA Vésenaz), derzeit studienbedingt in den USA aufhält, wird auch in dieser Klasse ganz sicher eine neue Meisterin zu krönen sein. Die aussichtsreichste Kandidatin auf den Titel ist ihre Bootspartnerin im Doppelvierer von Paris Lisa Lötscher (SC Luzern). Lötscher konnte sich letztes Jahr Rang zwei sichern mit knappen 0,7 Sekunden Vorsprung vor Aurelia-Maxima Janzen (SC Caslano e Malcantone), die in diesem Jahr nicht am Start sein wird. Die härtesten Konkurrentinnen für Lötscher bestehen daher gemäss bisherigen Bestzeiten in Salome Ulrich (SC Luzern), Sofia Meakin (CA Vésenaz), Olivia Negrinotti (SC Ceresio) und Nina Wettstein (SC Stäfa).
Der Nachwuchsbereich der Frauen ist aufgrund sehr unterschiedlicher Vorleistungen und Bestzeiten besonders schwer vorherzusagen. Zum Kreis der stärksten anwesenden U23-Athletinnen auf dem Ergometer gehören Thalia Ahumada Ireland (FRC Morges), Seraina Stirnimann (SC Sempach), Barbara McMahon (Belvoir RC) und Nicole Schmid (SC Zug).
Leichtgewichte Frauen und Männer
In den Leichtgewichts-Kategorien macht sich bereits bemerkbar, dass diese zukünftig nicht mehr zum olympischen Programm zählen werden. Als aussichtsreichste Athletin für den Titel bei den Frauen kann wohl Laura Villiger (SC Luzern) gelten, die im vergangenen Jahr im U23 Leichtgewichts-Skiff international für die Schweiz am Start war.
Parallel mit dem Rennen der Leichtgewichtsfrauen wird auch die weibliche Kategorie des Para-Wettbewerbs durchgeführt. Mit Claire Ghiringhelli (SC Locarno) ist wiederum die erste Schweizer Teilnehmerin an den Paralympics vertreten. In Zug wird es darum gehen, Wettkampfpraxis für die neue Saison zu erlangen und allenfalls eine neue persönliche Bestzeit aufzustellen.
Bei den Leichtgewichts-Männern wiederum ist zwar die Zahl der Gemeldeten gegenüber dem Vorjahr nicht deutlich gesunken. Doch Ergebnisse wie in den Vorjahren mit Zeiten um und unter 6:10 sind hier wohl in diesem Jahr nicht zu erwarten. Der Sieger von 2024, Raphaël Ahumada Ireland (FRC Morges), wechselte über den Winter die Gewichtsklasse und wird am kommenden Wochenende erstmals in der offenen Kategorie am Start sein.
Kandidaten für das Podest bei den «leichten» Männern könnten wiederum Tobias Fürholz (Belvoir RC), Samuel Bisang (GC Zürich), Julius Olaf (Basler RC) sowie Nino Dührkoop (SC Küsnacht) sein.
U 19 Junioren
Schnellster Athlet bei den Männern U19 war im Januar Constantin Feuerstein (GC Zürich). Ganze vier Sekunden konnte er bei dem verbandsinternen Test zwischen sich und seinen nächsten Konkurrenten Moritz Petry (Basler RC) legen. Ebenfalls in den Kampf um die Medaillen eingreifen können auch Gabriel Hars (CA Vésenaz), Matteo Müller (SC Sursee) oder Sebastiano Wicki (CC Lugano), alle bereits 2024 Teil des Schweizerischen U19-Nationalteams bzw. Teilnehmer an der Coupe de la Jeunesse.
U 19 Juniorinnen
Bei den Frauen U19 gibt es in diesem Jahr mit Olivia Leunig (SC Küsnacht) eine klare Favoritin auf den Titel. Leunig konnte 2024 den Titel in der U17 Kategorie für sich behaupten und legte auch über die 2000 m in diesem Winter bereits eine sehr vielversprechende Zeit hin. Weiterhin im Auge zu behalten im Rennen um das Podest ist Eliora Camp (SN Genève), die sich im letzten Jahr nur eine Sekunde hinter Leunig auf Rang zwei behaupten konnte, sowie Paula-Marie Veenstra (Basler RC) und die letztjährigen Teilnehmerinnen an den U19-Weltmeisterschaften Ilaria Moi (RC Zürich) und Soley Rusca (CC Lugano).
Die zahlenmässig grösste Kategorie stellen bei den diesjährigen Indoors die U17 Junioren mit 112 gemeldeten Startern, gefolgt von den U19 Junioren mit 82 Athleten und den U17 Juniorinnen mit 74 Starterinnen. Ebenfalls eine erfreulich hohe Beteiligung gibt es bei den Teamsprints. In der Kategorie U15 haben ganze elf Teams aus ebenso vielen unterschiedlichen Clubs gemeldet. Weitere acht Teams treten bei den U17 gegeneinander an und nochmal fünf sind es in der Altersklasse U19.
Die genauen Startzeiten der einzelnen Kategorien an den Swiss Rowing Indoors sind den Startlisten zu entnehmen. Die Wettkämpfe beginnen um 10:00 Uhr in der Stadthalle in Zug und dauern bis in den späten Nachmittag.