Silber für William McClean und Bronze für den Junioren-Doppelvierer an der U19-EM in Kruszwica
Artikel - Silber für William McClean und Bronze für den Junioren-Doppelvierer an der U19-EM in Kruszwica
>> Bilder Finaltag U19-EM Kruszwica, 2. Juni 2024 (Fotos: Julia Kowacic/SWISS ROWING)
>> Bilder Halbfinals U19-EM Kruszwica, 2. Juni 2024 (Fotos: Julia Kowacic/SWISS ROWING)
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Grossartige Leistungen der U19-Nationalmannschaft mit zwei Medaillengewinnen sowie einer kompakten Mannschaftsleistung an der Junioren-Europameisterschaft im polnischen Kruszwica.
Silbermedaille für William McClean im U19-Skiff
William McClean (Lausanne Sports, Section Aviron) gewann die Silbermedaille hinter Griechenland und vor der Türkei. Griechenland setzte sich von Beginn an an die Spitze und war aufgrund der Vorrennen in der Favoritenrolle. Zu Beginn des Rennens waren es andere Athleten, welche einen Überraschungs-Coup liefern wollten: während der Belgier auf der Aussenbahn sein Glück mit einer schnellen ersten Streckenhälfte suchte, vermochte der Ruderer aus Polen, seines Zeichens Halbfinalsieger und Sieger der int. Junioren-Regatta München, nie ins Rennen einzugreifen. William McClean liess sich von den Schnellstartern nicht beeindrucken, ruderte sein Rennen und vermochte mit zunehmender Renndauer immer weiter nach vorne zu rudern, um denn auch den Ruderer aus der Türkei noch zu überholen und sich so die Silbermedaille zu sichern. "Ich bin sehr glücklich über das Resultat, insbesondere weil mir die erste Hälfte des Rennens nicht besonders gut gelungen ist. Ich fühle mich erleichtert, dass die Anspannung der letzten Tage, die sich auf die Rennen hin aufgebaut hatte, nun weg ist. Ich geniesse meinen heutigen Erfolg. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung durch das ganze Schweizer Team, schon während des Rennens und nun auch bei der Siegerehrung", sagte Wiliam McClean nach dem Rennen.
Junioren-Doppelvierer gewinnt die Bronzemedaille
Im Junioren-Doppelvierer zeigten Sebastiano Wicki (CC Lugano), Moritz Petry (Basler Ruderclub), Constantin Feuerstein (SC Richterswil) und Valentin Suter (RC Erlenbach) ein spannendes Rennen. Anfänglich an vierter Stelle liegend, hielten sie den Kontakt zum Boot aus Polen und lieferten sich quasi das ganze Rennen hindurch einen spannenden Bord an Bord Wettstreit mit wechselnden Vorteilen. Anfänglich waren es die Polen, die vor dem Schweizer Boot lagen, aber im Mittelteil der Strecke war der Schweizer Doppelvierer schneller unterwegs und setzte sich 500 Meter vor dem Ziel mit knappem Vorsprung an die zweite Stelle. Im Endspurt liessen die Polen nicht locker und vermochten die Schweizer wieder zu überholen. 0.26 Sekunden trennten die beiden Boote auf der Ziellinie. Polen holte hinter den dominanten Italienern die Silbermedaille, während sich das Schweizer Boot über eine feine Bronzemedaille freuen konnte.
Vierte Plätze für den Zweier-ohne Junioren und den Vierer-ohne Juniorinnen
Christopher Mühl und Nevio Kerler (beide Grasshopper Club Zürich) qualifizierten sich gestern mit einem Sieg im Hoffnungslauf für den heutigen A-Final. Das Boot aus Rumänien war klarer Favorit auf den Sieg in diesem Rennen und so sollte es auch kommen. Die beiden Rumänen gewannen mit über 10 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierten Griechen und das drittplatzierte Boot aus Serbien. Der Schweizer Zweier lag nach Streckenviertel auf der fünften Position und schob sich dann auf die vierte Stelle vor. Mit einer knappen Bootslänge Rückstand auf Serbien passierten Mühl/Kerler sowohl bei Streckenhälfte, aber auch nach 1500m die Zwischenzeitmarken. Dies sollte sich nicht mehr ändern bis zur Ziellinie. Dem Schweizer Zweier blieb der vierte Platz bei der ersten internationalen Meisterschaft.
Einen regelrechten Steigerungslauf zeigte der Riemen-Vierer bei den Juniorinnen. Olivia Leunig (SC Küsnacht), Romina Krauser (Basler RC), Barbara McMahon (Belvoir RC Zürich) und Zoé Heer (SC Sursee) mussten gestern im Hoffnungslauf um den Finaleinzug kämpfen. Den Schwung aus diesem Rennen nahmen sie heute in den A-Final mit und konnten sich erneut stark verbessert präsentieren. Insbesondere gelang dem Schweizer Vierer der Start gut und so tauchten sie mit geringem Rückstand auf die führenden Rumäninnen nach 500 Metern bei der Zwischenzeit auf. In der Folge verteidige der Schweizer Vierer diesen vierten Platz mit einem kämpferischen Rennen und gab diese Position bis ins Ziel nicht mehr Preis. Damit ist dem Schweizer Juniorinnen-Vierer seit der internationalen Regatta in München ein grosser Entwicklungsschritt gelungen.
Fünfte Ränge für den Juniorinnen-Doppelvierer und den Junioren-Doppelzweier
Der Juniorinnen-Doppelvierer mit Seraina Stirnimann (SC Sempach), Aurelia Benati (RC Bern), Lotta Plock (RC Rapperswil-Jona) und Ilaria Moi (RC Zürich) hatte ein ereignisreiches Rennen. Leider zog die Mannschaft nach ca. 400 Metern im Rennen einen "Krebs", da die Mannschaft in die Bojen gerudert war. Danach versuchte die Mannschaft wieder besser ins Rennen zu kommen, ruderte aber hektisch und gestresst. Anfänglich vermochten die Schweizerinnen Grossbritannien noch in Schach zu halten, mussten dann aber den vierten Platz preisgeben und fielen auf den fünften Rang zurück. Bis ins Ziel änderte sich nichts mehr. Italien gewann vor Polen und Tschechien. Die Schweizerinnen mussten mit dem fünften Rang Vorlieb nehmen. Der herrschende Seitenwind war für viele Mannschaften eine grosse Herausforderung, um die Boote gerade in der Bahn zu halten. Zudem sind die Bahnen in Kruszwica besonders schmal, weshalb dem Steuern grosse Beachtung zukam.
Der Junioren-Doppelzweier mit Liam Rossat (Rowing Club Lausanne) und Gilles Fehlmann (Ruderclub Erlenbach) ruderte ebenfalls auf den fünften Platz im A-Final. Die beiden Athleten, welche erstmals die Erfahrung eines Halbfinals hatten, qualifizierten sich am Sonntagvormittag mit einem dritten Rang deutlich für den A-Final, verbrauchten aber allenfalls etwas zu viel Kraft, um nur wenige Stunden später wieder regeneriert zum Finalrennen anzutreten. Die beiden Athleten, welche durch den gestrigen Vorlaufsieg beflügelt waren, ruderten offensiv, lagen anfänglich an vierter Position, ehe sie die späteren Silbermedaillengewinner aus Bulgarien ziehen lassen mussten und auf den fünften Platz zurückfielen. Mit dem fünften Rang gelang dem U19-Doppelzweier ein erfreuliches Ergebnis, das die grossen Fortschritte im Training der letzten Woche, untermauerte.
Soley Rusca (CC Lugano) war als Ersatzfrau für die U19-EM nominiert und durfte im Juniorinnen-Einer antreten, da diese Bootsklasse nicht andersweitig vergeben war. Soley Rusca qualifizierte sich für den B-Final. in diesem rollte sie heute das Feld von hinten auf und wurde gute Zweite. Das entspricht dem achten Schlussrang.
Das Fazit der Nachwuchsverantwortlichen Anne-Marie Howald nach der U19-EM war durchaus positiv gefärbt: "Wir sahen gute Rennen der Schweizer Boote und freuen uns über eine Silber- und eine Bronzemedaille. Die Teamleistung war kompakt mit sechs Qualifikationen für den A-Final. Unser Team hat gegenüber dem ersten internationalen Einsatz vor einem Monat an der internationalen Regatta in München grosse Fortschritte gemacht und viele Boote haben sich hier auch während der Regatta von Rennen zu Rennen gesteigert. Morgen Montag reisen wir in die Schweiz zurück."
Die Regatta war dominiert von Rumänien (7 Goldmedaillen und 3 Silbermedaillen) und Italien (4 Gold-, 5 Silber- und 1 Bronzemedaille). Nebst diesen beiden Nationen vermochte nur noch Griechenland (3 Gold- und 1 Silbermedaille) Titel zu holen. Die Schweiz rangiert im Medaillenklassement auf Rang 6 mit den beiden gewonnenn Medaillen. Insgesamt gewannen 12 der 21 Nationen Medaillen.
Sarnen, 2. Juni 2024/cs.