Schweizer Team überzeugt mit zwei Medaillen und sechs A-Finals

Schweizer Team überzeugt mit zwei Medaillen und sechs A-Finals

Artikel - Schweizer Team überzeugt mit zwei Medaillen und sechs A-Finals

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Michael Schmid und Patricia Merz gewinnen an der Lucerne Regatta je eine Medaille. Am Sonntag stehen vier weitere Schweizer Boote in den olympischen A-Finals im Einsatz.

Michael Schmid und Patricia Merz gewinnen an der Lucerne Regatta je eine Medaille. Morgen stehen vier weitere Schweizer Boote in den olympischen A-Finals im Einsatz. Die Ausbeute von 6 Booten im Final bei 8 gestarteten Booten ist für den Direktor des Schweizerischen Ruderverbands Christian Stofer «sensationell».

Die Schweizer Equipe präsentiert sich am Weltcup-Final in Luzern ganz stark: Sechs von acht Schweizer Booten haben den Einzug in die A-Finals geschafft. Bereits heute sind die Finals in den Einern Leichtgewichte auf dem Programm gestanden. Europameister Michael Schmid (See-Club Luzern) holte dabei in einem engen Rennen die Silbermedaille. Geschlagen einzig vom Polen Artur Mikolajczewski, der auch den zweiten Weltcup in Poznan gewinnen konnte. Aufgrund seiner verletzungsbedingten Pause seit den Europameisterschaften ist Michael Schmid sehr zufrieden mit dieser Leistung: «Es war nicht mein bestes Rennen, aber ein gutes Rennen.» Und der Luzerner freut sich: «Es ist ein rundum schöner Heim-Weltcup. Ich bin zufrieden mit meinen Leistungen, die Verhältnisse waren super und das ganze Team ist stark unterwegs.» So zeigte auch der U23-Weltmeister Firoin Rüedi mit seinem vierten Rang im B-Final und damit Schlussrang 10 eine starke Leistung.

Patricia Merz mit Konstanz zur nächsten Medaille
Patricia Merz (See-Club Zug) sorgte für die zweite Medaille. Die 24-Jährige gewann Bronze hinter der südafrikanischen Olympia-Fünften im Doppelzweier, Kirsten Mc Cann, und der holländischen U23-Weltmeisterin Marieke Keijser. Die vierte Medaille beim vierten internationalen Start in dieser Saison musste sich die Sport- und Wirtschaftsstudentin hart erkämpfen. Erst auf den letzten Metern gelang es Patricia Merz die WM-Vierte Mary Jones um 4 Hundertstel auf Rang 4 zu verweisen. Dabei habe sie auch vom Heimpublikum profitieren können: «Ich habe die Unterstützung gespürt und dachte, es kann nicht ausgerechnet hier nicht reichen.» Das Geheimnis ihrer grossen Konstanz in dieser Saison sei der Rhythmus. «Ich weiss, ich muss nichts Aussergewöhnliches machen», und sie ergänzt: «Jede Medaille gibt natürlich auch wieder mehr Selbstvertrauen.»

Favoritin Gmelin fokussiert
Jeannine Gmelin (Ruderclub Uster) hat heute auf dem Rotsee ihren dritten Sieg errudert: Nach dem Vorlauf und Viertelfinal entschied die 27-Jährige auch den Halbfinal vor der Amerikanerin Felice Mueller und der Kanadierin Carling Zeeman sicher für sich. Mit der schnellsten im Halbfinal geruderten Zeit gehört die Zeitsoldatin für das morgige Final zu den Favoritinnen. Davon lässt sich Jeannine Gmelin nicht beirren: «Ich konzentriere mich auf meine Aufgabe. Das ist das Wichtigste.» Neben den beiden Nordamerikanerinnen wird die Schweizerin im morgigen Final (11.33 Uhr) von der Gewinnerin des Weltcups in Poznan, Magdalena Lobnig (Ö), sowie von der Europameisterin Victoria Thornley und der EM-Dritten Annekatrin Thiele (De) herausgefordert.

Stahlberg kämpft um den Gesamtsieg
Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen) hat die Finalqualifikation beim Weltcup-Final als Ziel formuliert und erreicht. In einem mit grossen Namen des Einer-Rudersports gespickten Halbfinal sicherte er sich Platz 3 hinter dem Weltbestzeit-Halter Robert Manson und dem Olympia-Dritten Ondrej Synek. «Ich habe mein Ziel gut erreicht und musste noch nicht alle Karten auf den Tisch legen», freut sich der 26-Jährige. Im morgigen Final (11.48 Uhr) will der gelernte Forstwart versuchen, das gelbe Trikot des Weltcup-Leaders zu verteidigen respektive den Gesamt-Weltcup zu gewinnen.

Röösli/Delarze spurten in den Rotsee-Final
Hinter den Vize-Europameistern Polen und den Europameistern Italien haben sich Barnabé Delarze (Lausanne Sport Aviron) und Roman Röösli (Seeclub Sempach) als Dritte für den morgigen A-Final (11.18 Uhr) qualifiziert. Dabei konnte das Duo einmal mehr auf seine Schlussspurt-Stärke vertrauen. Bei der 1500-Meter-Marke noch an vierter Stelle liegend gelang es mit der schnellsten Abschnittszeit auf dem letzten Streckenviertel die rumänische Crew noch abzufangen und um 25 Hundertstel auf den vierten Rang zu verdrängen. Roman Röösli analysiert denn auch: «Morgen müssen wir früher im Rennen mehr machen. Es ist gut, dass wir uns auf unseren Schlussspurt verlassen können, aber überirdisch ist auch der nicht.» Aus dem zweiten Halbfinal stossen die neuseeländischen Weltcup-Sieger von Poznan, John Storey und Christopher Harris, die EM-Sechsten aus Weissrussland sowie Argentinien im Final dazu.

Rol/Delacroix überzeugen mit A-Finalqualifikation
Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron) und Pauline Delacroix (Club d’Aviron Vésenaz) haben im Doppelzweier Leichtgewichte im Hoffnungslauf überzeugt und sich mit einem Sieg den A-Final-Platz (11.03 Uhr) gesichert. 500 Meter vor Schluss noch an zweiter Stelle liegend holte das Duo im Finish die schnell gestarteten Italienerinnen ein. «Es war unser Ziel das Rennen zu gewinnen», sagt Pauline Delacroix und führt aus: «Wir haben uns vom schnellen Start der Italienerinnen nicht aus der Ruhe bringen lassen sondern haben Schlag für Schlag unseren Rennplan ausgeführt. Das war der Schlüssel zum Erfolg.» Das dritte Schweizer Duo, Markus Kessler (Ruderclub Schaffhausen) und Silvan Zehnder (Seeclub Zürich) im Zweier ohne Steuermann, hat die Regatta heute auf Rang 16 beendet.

TV-Hinweis: Ab 10.15 Uhr können die Finalrennen mit Schweizer Beteiligung live auf SRF 2 mitverfolgt werden.

Weltcup-Final in Luzern. Resultate.

Frauen.
Einer. 1. Jeannine Gmelin (Sz) 7:34,21.
2. Felice Mueller (Usa) 7:37,32. 3. Carling Zeeman (Ka) 7:37,58. 4. Fie Udby Erichsen (Dän) 7:47,57. 5. Hanna Osborne (Neus) 7:52,66. 6. Diana Dymchenko (Ukr) 7:58,42. – Jeannine Gmelin für A-Final qualifiziert.

Einer. Leichtgewichte. Final A. 1. Kirsten Mc Cann (Rsa) 7:45,75. 2. Marieke Keijser (Ho) 7:48,61. 3. Patricia Merz (Sz) 7:50,00. 4. Mary Jones (Usa) 7:50,04. 5. Emma Fredh (Sd) 7:57,73. 6. Laura Tarantola (F) 8:04,00. –
Halbfinal. 1. Patricia Merz (Sz) 7:44,50. 2. Mary Jones (Usa) 7:45,77. 3. Emma Fredh (Sd) 7:46,44. 4. Alanis Kenia Lechuga (Mex) 7:50,04. 5. Joana Dorociak (Po) 7:53,41. 6. Emily Schmieg (Usa) 8:00,91.

Doppelzweier. Leichtgewichte. Hoffnungslauf. 1. Frédérique Rol, Pauline Delacroix (Sz) 7:09,41. 2. Allegra Francalacci, Federica Cesarinii (I) 7:09,75. 3. Jill Moffatt, Ellen Gleadow (Ka) 7:11,91. 4. Thomais Emmanouilidou (Gr) 7:16,00. 5. Fini Sturm, Leonie Pieper (De) 7:20,79. – Schweiz für A-Final qualifiziert.

Männer.

Einer. Halbfinal. 1. Robert Manson (Neus) 6:57,48. 2. Ondrej Synek (Tsch) 7:04,23. 3. Nico Stahlberg (Sz) 7:06,54. 4. Vladislav Ryabcev (Rus) 7:11,08. 5. Robert Ven (Fin) 7:12,61. 6. Damir Martin (Kro) 7:53,86. – Nico Stahlberg für A-Final qualifiziert.

Doppelzweier. Halbfinal. 1. Miroslaw Zietarski, Mateusz Biskup (Po) 6:17,47. 2. Filippo Mondelli, Luca Rambaldi (I) 6:18,03. 3. Roman Röösli, Barnabé Delarze (Sz) 6:19,73. 4. Ioan Prundeanu, Marian-Florian Enache (Ru) 6:19,98. 5. Ruben Steinhardt, Henrik Runge (De) 6:31,04. 6. Luke Letcher, David Watts (Aus) 6:31,13. – Die Schweiz ist für das A-Final qualifiziert.

Zweier ohne Steuermann. C-Final. 1. Benjamin Coombs, Nathan Bowden (Aus) 6:45,73. 2. Fin Schröder, Anton Braun (De) 6:46,93. 3. Cameron Webster, Alex Kennedy (Neus) 6:50,85. 4. Markus Kessler, Silvan Zehnder (Sz) 6:53,67. – Die Schweiz beendet die Regatta auf Rang 16.

Einer. Leichtgewichte. Final A. 1. Artur Mikolajczewski (Po) 6:54,59. 2. Michael Schmid (Sz) 6:56,36. 3. Peter Galambos (Un) 6:56,44. 4. Kristoffer Brun (No) 6:58,04. 5. Matthew Dunham (Neus) 6:58,21. 6. Rajko Hrvat (Slo) 7:11,59. – Final B. 1. Lars Wichert (De) 7:04,41. 2. Peter Chambers (Gb) 7:09,61. 3. Matthew O’Leary (Usa) 7:11,71. 4. Fiorin Rüedi (Sz) 7:12,75. 5. Lukas Babac (Svk) 7:25,30. 6. Pedro Fraga (Por) 7:30,28. – Fiorin Rüedi (Sz) beendet die Regatta auf Rang 10. – Halbfinal 2. 1. Michael Schmid (Sz) 7:03,86. 2. Kristoffer Brun (No) 7:06,57. 3. Peter Galambos (Un) 7:13,22. 4. Lars Wichert (De) 7:31,15. 5. Lukas Babac (Svk) 7:51,47. 6. Pedro Fraga (Por) 7:55,29. – Halbfinal 1. 1. Artur Mikolajczewski (Po) 7:01,20. 2. Matthew Dunham (Neus) 7:02,75. 3. Rajko Hrvat (Slo) 7:02,90. 4. Matthew O’Leary (Usa) 7:04,02. 5. Peter Chambers (Gb) 7:11,27. 6. Fiorin Rüedi (Sz) 7:12,64.

Rotsee, 8. Juli 2017/rs.