Neun Boote kämpfen an Europameisterschaften um Edelmetall

Neun Boote kämpfen an Europameisterschaften um Edelmetall

Artikel - Neun Boote kämpfen an Europameisterschaften um Edelmetall

Newsbild EM Racice 2017-2
Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt für das Schweizer Nationalteam mit fünf Medaillen beim Weltcup-Auftakt in Belgrad stehen diese Woche nun die Europameisterschaften an. Im tschechischen Racice stehen neun Schweizer Boote am Start.

Angeführt wird die Delegation vom Gewinner des Männer Einers beim Weltcup-Auftakt, Nico Stahlberg. Aufgrund einer Rippenverletzung auf den Start verzichten muss hingegen Jeannine Gmelin, die beim Weltcup-Auftakt ihrerseits den Frauen-Einer gewann. Für den ersten internationalen Titelkampf der Saison hat sich der Schweizerische Ruderverband fünf Top-10-Plätze, davon zwei Boote im A-Final und eine Medaille zum Ziel gesetzt.

Von Freitag bis Sonntag finden diese Woche im tschechischen Racice die Europameisterschaften statt. Am Start stehen neun Boote des Schweizerischen Ruderverbands. Angeführt wird das Team vom Skiff-Sieger des ersten Weltcups Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen). Der 25-Jährige hat mit seinem Weltcup-Sieg vor dem Olympia-Zweiten und Europameister Damir Martin (Kro) für ein Ausrufezeichen gesorgt und gehört mit dieser Leistung zum Favoritenkreis für den Europameistertitel. Dies ist mit Damir Martin, der seinen Titel verteidigen will, dem tschechischen Olympia-Dritten Ondrej Synek sowie dem Dritten vom Weltcup-Auftakt Marko Marjanovic (Srb) eine ganz illustre Runde. Wie Nico Stahlberg bei den Männern gewann Jeannine Gmelin bei den Frauen an der Weltcup-Auftakt-Regatta die Einer-Konkurrenz. Auf einen Start an den Europameisterschaften verzichtet die Ruderin des Ruderclubs Uster aufgrund einer Rippenverletzung. In der Vorbereitung litt die 26-Jährige an muskulären Schmerzen, die sich als hartnäckig erwiesen. Ein Start an den Europameisterschaften würde den gut verlaufenden Genesungsprozess unterbrechen. Headcoach Robin Dowell sagt: «Ein Start an den Europameisterschaften kommt für Jeannine zu früh. Wir müssen uns die erforderliche Zeit nehmen und nichts erzwingen. Das Training hat in den kommenden Wochen Priorität, so dass ich optimistisch bin, dass Jeannine beim Weltcup-Final auf dem Rotsee wieder mit von der Partie ist.»

Delarze/Röösli mit Medaillenambitionen

Wie Nico Stahlberg im Einer haben auch seine Rio-Doppelvierer-Kollegen Roman Röösli (Seeclub Sempach) und Barnabé Delarze (Lausanne Sports Aviron) im Doppelzweier ihre Ambitionen auf Edelmetall angemeldet. Dies mit ihrem zweiten Platz beim Weltcup-Auftakt hinter den litauischen Vize-Olympiasieger Mindaugas Griskonis und Saulius Ritter. Das litauische Duo ist in Abwesenheit der Titelverteidiger und Olympiasieger aus Kroatien, Martin und Valent Sinkovic, Favorit auf den Titel. Nach nur drei Wochen gemeinsamen Training im Doppelzweier gelang es dem Schweizer Duo beim Weltcup-Auftakt bis knapp sieben Zehntel an die Litauer heranzufahren.

Im Zweier ohne Steuermann am Start sind Silvan Zehnder (Seeclub Zürich) und Markus Kessler (Ruderclub Schaffhausen). Für die beiden Routiniers im Schweizer Team geht es beim erst zweiten Wettkampf in der neuen Boots- und für Silvan Zehnder Gewichtsklasse darum, sich im Feld zu positionieren.

Patricia Merz reist als Favoritin an

Wie Jeannine Gmelin in der offenen Kategorie dominierte Patricia Merz (See-Club Zug) im leichten Einer die Konkurrenz beim Weltcup-Auftakt in Belgrad. Entsprechend reist die Sport- und Wirtschaftsstudentin als Favoritin an die Europameisterschaften. Herausgefordert wird die 25-Jährige unter anderem von der Vize-Weltmeisterin aus Schweden, Emma Fredh, und Denise Walsh (Irl) sowie Joanna Dorociak (Pol), die mit ihr in Belgrad auf dem Podest standen. Gespannt sein darf man auch auf das Abschneiden der Junioren-Weltmeisterin aus Italien, Clara Guerra.

Letztes Jahr ist Patricia Merz mit Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron) im leichten Doppelzweier an den Europameisterschaften gestartet. Das Duo hat damals den undankbaren vierten Rang belegt. Während Patricia Merz nun im Einer startet, tritt Frédérique Rol nach überstandener Rückenverletzung mit Pauline Delacroix (Club Aviron Vésenaz) im Doppelzweier Leichtgewichte an. Für dieses Duo geht es an diesen Europameisterschaften darum, nach der kurzen Vorbereitungszeit im Ruderboot, sich von Rennen zu Rennen zu steigern.

Hochkarätiges Feld im leichten Einer

Wie Patricia Merz tritt auch Michael Schmid (See-Club Luzern) im Einer Leichtgewichte an und trifft auf hochkarätige Konkurrenz. So sind unter anderem der Rotsee-Sieger 2016 und Weltmeister im Doppelzweier 2015, Stany Delayre (F), der Vize-Olympiasieger im Doppelzweier, Paul O’Donovan (Irl), der Olympia-Dritte im Doppelzweier, Kristoffer Brun (Nor) und der Vize-Weltmeister und Sieger beim Weltcup-Auftakt, Peter Galambos (Un), gemeldet. Doch der Schweizer Routinier in dieser Bootsklasse, Michael Schmid, muss sich nicht verstecken. Nach der Teilnahme an den Olympischen Spielen im Doppelzweier hat Michael Schmid beim Weltcup-Auftakt mit Rang 2 – nur knapp vier Zehntel hinter Galambos – gezeigt, dass mit ihm an den Europameisterschaften zu rechnen ist. Bereits 2014 sicherte sich der 29-Jährige mit Bronze, Edelmetall an den europäischen Titelkämpfen.

U23-Boote für Start aufgedrängt

Aufgrund der starken Leistungen im Winter hat der Schweizerische Ruderverband für den Weltcup-Auftakt auch U23-Boote nominiert. Diese Nomination bestätigten die Crews mit starken Resultaten und drängten sich für einen Start an den Europameisterschaften auf. So hat der Schweizerische Ruderverband mit dem Frauen Doppelzweier mit Pascale Walker (Ruderclub Zürich) und Andrea Fürholz (Ruderclub Rapperswil-Jona) sowie dem Männer Doppelzweier Leichtgewichte mit Andri Struzina (See-Club Zug), Fiorin Rüedi (Grasshopper Club Zürich) respektive dem Vierer ohne Steuermann mit Nicolas Kamber, Joshua Meyer (beide Grasshopper Club Zürich), Benjamin Hirsch (Ruderclub Uster), Morton Schubert (Seeclub Stäfa) drei Boote für die Europameisterschaften selektioniert. Mit Ausnahme des U23-Weltmeisters Fiorin Rüedi, der letztes Jahr im Zweier ohne Steuermann Leichtgewichte am Start war, ist es für diese Athletinnen und Athleten eine Premiere bei internationalen Titelkämpfen auf Elite-Stufe.

Schweizer Aufgebot für die Europameisterschaften in Racice (Tsch) vom 26. bis 28. Mai 2017

Frauen.
Doppelzweier. Pascale Walker (Ruderclub Zürich), Andrea Fürholz (Ruderclub Rapperswil-Jona).
Einer Leichtgewichte. Patricia Merz (See-Club Zug).
Doppelzweier Leichtgewichte. Frédérique Rol (Lausanne Sports Aviron), Pauline Delacroix (Club d’Aviron Vésenaz).

Männer.
Einer.
Nico Stahlberg (Ruderclub Kreuzlingen). Doppelzweier. Roman Röösli (Seeclub Sempach), Barnabé Delarze (Lausanne Sports Aviron).
Zweier ohne Steuermann. Markus Kessler (Ruderclub Schaffhausen), Silvan Zehnder (Seeclub Zürich).
Vierer ohne Steuermann. Nicolas Kamber, Joshua Meyer (beide Grasshopper Club Zürich), Benjamin Hirsch (Ruderclub Uster), Morton Schubert (Seeclub Stäfa).
Leichtgewichts Einer. Michael Schmid (See-Club Luzern).
Leichtgewichts Doppelzweier. Andri Struzina (See-Club Zug), Fiorin Rüedi (Grasshopper Club Zürich).

Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an Christian Stofer, Direktor SRV, (+41 79 407 91 67 / christian.stofer@swissrowing.ch)
Sarnen, 23. Mai 2017/rs.