«Im Final mein bestes Rennen und aktuelles Potenzial zeigen»

«Im Final mein bestes Rennen und aktuelles Potenzial zeigen»

Artikel - «Im Final mein bestes Rennen und aktuelles Potenzial zeigen»

Jeannine Gmelin trainiert seit dieser Saison mit einem Privatteam und erlebte ein spannendes, aber auch herausforderndes Halbjahr. Vieles änderte sich. Was blieb: Das grosse Ziel Olympische Spiele in Tokio 2020. Dafür geht sie ihren eigenen Weg und ordnet ihm alles unter.

Jeannine Gmelin, wie muss man sich Deine letzten paar Trainingswochen vorstellen? Wo warst Du und für wie lange jeweils?

Vom Trainingsumfang her trainierte ich wie üblich, also drei Einheiten pro Tag. Von der Location her war ich von Mitte Juli bis Anfang August in der Schweiz auf dem Klöntalersee und trainierte danach bis kurz vor der WM in Zagreb. 

Warum hast Du diese unterschiedlichen Locations ausgewählt?

Hinter jedem Trainingsblock respektive Trainingslager stand ein spezifisches Ziel. Insofern haben wir die verschiedenen Locations danach ausgesucht. Auch die Anreisezeit spielte bei der Wahl der Trainingsorte eine wichtige Rolle.  

Wie gross war bei der WM-Vorbereitung Dein Betreuerteam?

Das Kernteam vor Ort bestand aus zwei Personen. Allerdings hatte ich für die WM-Vorbereitung verschiedene Sparringpartner. Insofern bestand unsere Gruppe stets aus vier bis sechs Personen.

An was hast Du in erster Linie gearbeitet?

Nebst dem Krafttraining und Einheiten im hochintensiven Bereich legte ich den Fokus stark auf die Technik - im Speziellen auf meinen Rhythmus und die Dynamik des Ruderschlags.

Du hast in dieser Saison nicht alle Weltcups bestritten und trainierst mehrheitlich alleine. Wie ordnest Du ein, wo Du aktuell stehst?

Sogenannte Key-Sessions, Wattzahlen auf dem Ergometer, Laktatwerte oder auch die Gewichte im Kraftraum liefern gute Anhaltspunkte. Weitere Feedbacks erhalte ich durch die verschiedenen Sparringpartner. Nicht zuletzt zeigten die verschiedenen internationalen Wettkämpfe, welche ich bestritten habe, dass meine Form und mein Training stimmen. 

Wie simulierst Du den Vergleich Boot gegen Boot?

Eine Simulation ist natürlich schwierig. Aus diesem Grund hatte ich verschiedene Trainingspartner, welche mir mit kompetitiven Trainings einen Direktvergleich Boot gegen Boot ermöglichten. Alternativ halte ich mich an eine konkret festgelegte Bootsgeschwindigkeit. Das erlaubt sozusagen einen virtuellen Vergleich. 

Was hast Du speziell für die WM in Linz noch konkret angeschaut? Andersherum gefragt: Braucht es für die WM in Linz eine andere Vorbereitung als z.B. letztes oder vorletztes Jahr? 

Das gesamte Setting hat sich komplett verändert im Vergleich zu den Vorjahren. Auch die Wettkämpfe waren in diesem Jahr anders gelegt. Insofern sind dies schon mal «natürliche» Faktoren, welche die Vorbereitung etwas veränderten. Was die Trainingsinhalte und Gestaltung betrifft, habe ich mich sicherlich mehr an der Vorbereitung aus dem vorletzten Jahr orientiert (Anm. d. Red.: Im vorletzten Jahr, also 2017, wurde Jeannine Gmelin Weltmeisterin).

Wie bringst Du Dich selber in WM-Rennstimmung?

Da braucht es keine bestimmte Massnahme. Das kommt von alleine.

Wie lautet Dein WM-Ziel?

An erster Stelle steht die Olympiaqualifikation. Und dann möchte ich im Final mein bestes Rennen und aktuelles Potenzial zeigen können.