Grandios! Andrin Gulich und Roman Röösli gewinnen die olympische Bronzemedaille
Artikel - Grandios! Andrin Gulich und Roman Röösli gewinnen die olympische Bronzemedaille
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Das war eine fantastische Leistung, die Andrin Gulich und Roman Röösli im Olympiafinal in der Kategorie Zweier ohne Steuermann gezeigt haben. Sie wussten, dass sie an ihre maximalen Leistungsgrenzen gehen müssen, wenn sie um die Olympiamedaillen rudern wollen, und sie haben es gemacht. Roman Röösli war nach dem Rennen sichtlich gezeichnet von den Anstrengungen in diesem Olympiafinal. Zu Beginn des Rennens duellierten sich Grossbritannien und Rumänien an der Spitze, gefolgt von der Schweiz und Kroatien. Irland und Spanien auf den Aussenbahnen versuchten ebenfalls, den Kontakt zu halten. Bei der Streckenhälfte lagen Gulich/Röösli an vierter Position, fast gleichauf mit den Sinkovic-Brüdern aus Kroatien, aber rund eine Bootslänge hinter den führenden Booten aus Grossbritannien und Rumänien. Auf dem dritten Streckenviertel packten Andrin Gulich und Roman Röösli ihre Stärke aus und ruderten die schnellste Abschnittszeit. Mit den Kroaten an der Seite kamen sie Grossbritannien und Rumänien immer näher. Rumänien wurde langsamer und fiel kontinuierlich zurück. Dann setzten die amtierenden Olympiasieger aus Kroatien zur Titelverteidigung an. Grossbritannien kam unter Druck und konnte nicht mehr zusetzen. Die Kroaten überholten die Briten noch und verteidigten ihren Olympiasieger-Titel auf eindrückliche Art und Weise. Die Briten retteten sich ins Ziel und Andrin Gulich und Roman Röösli sicherten sich knapp dahinter die Bronzemedaille. Was für ein Rennen, was für eine Leistung und was für ein Erfolg für die beiden Athleten nach zwei eindrücklichen Saisons in dieser Bootsklasse.
In der anschliessenden Pressekonferenz zollten sich die Athleten gegenseitig Respekt. Martin Sinkovic sagte: "Die Konkurrenz im Zweier-ohne war dieses Mal viel härter als vor drei Jahren in Tokio. Wir hätten auch die Bronzemedaille dankbar akzeptiert, wenn man sie uns vor dem Rennen angeboten hätte. Wir haben auf den letzten 500 Metern einfach an den Medaillengewinn geglaubt, haben aber nicht an die Goldmedaille gedacht. Der Wechsel vom Doppelzweier in den Zweier-ohne war anspruchsvoll und der Saisonstart zu Beginn schwierig." Sein Bruder Valent ergänzte dann: "Wir machen weiter bis zu den Olympischen Spielen in Los Angeles 2028. Wir lieben das Training und den damit verbundenen Lifestyle. Und wir sind immer noch schnell." Andrin Gulich sagte an der Pressekonferenz: "Die Sinkovic-Brüder waren schon top, als ich zu rudern angefangen habe. Es fühlt sich super an, heute neben ihnen als Medaillengewinner zu sitzen." Roman Röösli meinte zum Rennen: "Wir haben alles gegeben. Mehr hatten wir nicht. Es ist auch das Ergebnis von 18 Jahren harter Trainingsarbeit. Ich bin dankbar und glücklich über das Erreichte."
Leichtgewichts-Doppelzweier auf dem undankbaren vierten Rang
Eine halbe Stunde nach diesem Rennen gab es für das Schweizer Team dann eine kleine Enttäuschung imOlympiafinal der Leichtgewichts-Doppelzweier. Raphaël Ahumada und Jan Schäuble hatten mit dem Vorlaufsieg und dem zweiten Platz im Halbfinal einmal mehr ihre Klasse gezeigt und Ambitionen auf die Medaillenverteilung angemeldet. Kurz nachdem das Rennen auf die Strecke geschickt wurde, setzten Italien, Irland und Griechenland eine Tempomarke, welche die Schweizer nicht von Anfang an mitgehen konnten. Sie reihten sich auf dem vierten Rang ein und behielten diesen Platz bis ins Ziel. Das Boot kam auch über den Mitteilteil nicht in gewohnter Manier in Schwung, so dass die Lücke zu Irland, Griechenland und Italien nicht mehr geschlossen werden konnte. Die Athleten waren entsprechend enttäuscht nach dem Rennen, sprachen aber auch von einem guten Rennen, das sie abgeliefert haben und dass das Gefühl im Boot gut war. Irland verteidigte den Titel erfolgreich und holte sich zum zweiten Mal olympisches Gold. Italien fing im Enspurt Griechenland noch knapp ab und sicherte sich die olympische Silbermedaille. Griechenland feierte Bronze. Für das so erfolgsverwöhnte Schweizer Boot blieb der vierte Platz.
Aurelia-Maxima Janzen beendet ihre erste Olympia-Regatta auf Rang neun
Am letzten Wettkampftag stand Aurelia-Maxima Janzen im B-Final der Frauen-Einer am Start. Das Rennen wurde geprägt von den Youngsters im Feld. Nachdem Magdalena Lobnig (Österreich) ihr Glück mit einem schnellen Start versuchte, waren es mit Alexandra Föster (Deutschland) und Aurelia-Maxima Janzen die jüngsten Athletinnen im Feld, die das Rennen anführten und das Tempo bestimmten. Auf dem letzten Streckenviertel kam dann die individuelle neutrale Athletin mächtig auf und vermochte dank der viel höheren Schlagzahl zu Aurelia-Maxima Janzen aufzuschliessen und sie zu überholen. Alexandra Föster siegte in diesem B-Final vor der neutralen Athletin Klimovich und Aurelia-Maxima Janzen. Die junge Schweizerin beendete damit ihre olympische Feuertaufe auf dem 9. Schlussrang. Ganz knapp hat es nicht für das angestrebte olympische Diplom gereicht. Aurelia-Maxima Janzen hat mit guten Rennen im Vorlauf und vor allem im Viertelfinal ihr Potenzial für die Elite-Altersklasse einmal mehr deutlich aufblitzen lassen. Aurelia-Maxima Janzen wird die Saison in der U23-Altersklasse fortsetzen und strebt als nächstes einen Start an der U23-WM in St. Catharines an.