Göpf Kottmann und die Olympischen Spiele in Tokio

Göpf Kottmann und die Olympischen Spiele in Tokio

Artikel - Göpf Kottmann und die Olympischen Spiele in Tokio

An den Olympischen Spielen 1964 in Tokio ruderte der Zürcher Gottfried „Göpf“ Kottmann (Belvoir Ruderclub Zürich) zur olympischen Bronzemedaille im Männer-Einer. Das Resultat war ein Highlight für die Schweizer Olympiadelegation 1964 und für SWISS ROWING im Besonderen.

Nur wenige Wochen nach diesem sportlichen Karrierehöhepunkt verunfallte Göpf Kottmann, von Beruf Polizist bei der Zürcher Seepolizei, am 6. November 1964 im Rahmen einer militärischen Übung im Rhein bei Flaach. Dieser Tag ging als „schwarzer Freitag“ in die Schweizer Sportgeschichte ein. Am selben Tag verlor die Schweiz mit Hugo Koblet sowohl einen der bedeutendsten Radrennfahrer, als auch Göpf Kottmann, einen der besten Ruderer. 

Der Verlust von Göpf Kottmann war ein Schock für seine Ruderkameraden und Freunde. Seine Ruderfreunde hatten das Gefühl, dass Göpf Kottmann ihnen mehr gegeben hat, als was sie ihm zurückgeben konnten. Also beschlossen sie: in Erinnerung an Göpf Kottmann etwas zu tun. Er sollte der jungen Generation ein Vorbild und Ziel sein für Kameradschaft, Selbstlosigkeit, Disziplin, Begeisterung und Freude, für Optimismus, Furchtlosigkeit und Treue, im täglichen Leben, in Beruf und Sport. So wurde die «Göpf Kottmann Medaille» geschaffen, welche die beste Schweizer Rudermannschaft des Jahres auszeichnet. Bis heute wird die Medaille verliehen. Die Wahl der besten Mannschaft, sofern denn eine gewählt wird, obliegt einem Komitee unter der Leitung der Schweizer Ruderlegende Melchior Bürgin. 

Das ruderische Who's who als PreisträgerInnen

Über die Jahrzehnte hat sich eine lange Liste von illustren Namen ergeben, welche mit der «Göpf-Kottmann-Medaille» ausgezeichnet wurden: Xeno Müller (Olympiasieger 1996), Markus und Michael Gier (Olympiasieger 1996 und Weltmeister 1995), Pia Vogel (Weltmeisterin 1998 und 1999), Ueli Bodenmann und Beat Schwerzmann (Olympia-Zweite von 1988), Pamela Weisshaupt (Weltmeisterin 2008 und 2009), Jeannine Gmelin (Weltmeisterin 2017) und die Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016 (Mario Gyr, Simon Niepmann, Lucas Tramèr und Simon Schürch) sind nur ein paar Namen aus der illustren Liste der Preisträger/-innen. 

So steckt in jeder «Göpf Kottmann Medaille» auch immer ein Hauch der Olympischen Spiele Tokio 1964. 2021 – 57 Jahre später – kehren die Olympischen Sommerspiele nach Tokio zurück. Wird es für die Schweiz wieder Erfreuliches zu berichten geben aus Japans Hauptstadt? Die erste Chance auf eine Olympia-Medaille haben Roman Röösli und Barnabé Delarze im Olympia-A-Final des Männer-Doppelzweiers am Mittwoch, 28.07.2021, 2.30 Uhr Schweizer Zeit. 

 

26.07.2021/cs/vdg