Bronzemedaille für Tim Roth im Einer an der Junioren-WM in Tokio

Bronzemedaille für Tim Roth im Einer an der Junioren-WM in Tokio

Artikel - Bronzemedaille für Tim Roth im Einer an der Junioren-WM in Tokio

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Tim Roth hat an der Junioren-Weltmeisterschaft in Tokio die Bronzemedaille im Einer der Junioren gewonnen. Der Zürcher zeigte ein cleveres Rennen auf der Sea Forest Waterway Regattastrecke, die im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio getestet wurde.

Der Juniorinnen-Doppelvierer mit Célia Dupré, Meret Renold, Anne-Sophie Leunig und Katharina Ebert belegte im Finale den fünften Rang. 

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>> JWM Tokio 2019: Zusammenfassung Resultate (Finaltag, 11. August 2019)
>> JWM Tokio 2019: Schlussklassement alle Bootsklassen
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Es war wiederum heiss und feucht heute Vormittag in Tokio. Nach drei Tagen mit starkem Mitwind, drehte der Wind heute auf einen seitlichen, aber deutlich schwächeren Gegenwind. Die Verhältnisse auf der Regattastrecke blieben jedoch für alle Mannschaften fair. Den Athleten wurde heute unter gleissender Sonne in den Finalrennen alles abgefordert. 

Tim Roth gewinnt eine verdiente Bronzemedaille

Tim Roth vom Grasshopper Club Zürich qualifizierte sich gestern in extremis für das Finalrennen. Dieses war fast eine Neuauflage des Finalrennens der Junioren-Europameisterschaft von Mitte Mai in Essen (D). Einzig der Italiener di Mauro war neu im Feld. Die anderen Gegner kannten sich bereits von früheren Rennen. Am Start waren neben Tim Roth die Boote aus Belgien, Weissrussland, Bulgarien, Italien und Polen. Direkt nach dem Startkommando war es der polnische Skiffier, der sein Glück in einem schnellen Start suchte. Der neben dem Polen rudernde Italiener liess sich vom hohen Anfangstempo des Polen ebenfalls zu einem schnellen ersten Streckenabschnitt verleiten, was sich noch rächen sollte. Der auf der Aussenbahn rudernde Tim Roth startete ebenfalls gut, fand einen guten Rhythmus und etablierte sich an der dritten Position. Bei der 1000 Meter Marke war es dann der favorisierte Weissrusse Ivan Brynza, der sich allmählich in Szene zu setzen begann und zum führenden Italiener aufschloss. Der Pole war mittlerweile nach seinem schnellen Start zurückgefallen, während Tim Roth konstant die dritte Position hielt. Auf dem dritten Streckenviertel schob sich Ivan Brynza in Führung und der Italiener hielt dagegen. Auch Tim Roth war auf dem dritten Streckenabschnitt stark unterwegs und erzielte die zweitbeste Abschnittszeit. Der Italiener bekam nun immer mehr Mühe. Der Junioren-Europameister aus Belgien war dann der erste Ruderer, der zum Endspurt ansetzte. Auch er hatte mitbekommen, dass der Italiener in Nöten war. Sowohl Tim Roth und der Belgier überholten Italien. Belgien war mit Abstand das schnellste Boot im Endspurt und übernahm die zweite Position, während der Weissrusse Brynza einen deutlichen Sieg feierte. Tim Roth hielt sich das ganze Rennen hindurch auf einer Medaillenposition und überquerte die Ziellinie als Dritter. „Tim ist ein konstantes Rennen genau nach Rennplan gerudert“, freute sich sein Trainer Sam Glynn nach dem Rennen. Mit Brynza, Vandenbussche und Roth stehen wieder die drei gleichen Ruderer auf dem Podest wie schon bei der Junioren-Europameisterschaft. „Ich ging mit dem Ziel eines Medaillengewinns ins Finalrennen. Ich hatte gute erste tausend Meter und konnte danach auch die Geschwindigkeit weiter halten. Am Schluss kam es zur Ausmarchung mit dem Belgier, als ich gesehen hatte, dass der Italiener langsamer wurde.“ kommentierte Tim Roth den Rennverlauf. 

Fünfter Rang für den Juniorinnen-Doppelvierer 

Als zweites Schweizer Boot bestritt heute der Juniorinnen-Doppelvierer mit Célia Dupré (Club d’Aviron Vésenaz), Meret Renold (Basler Ruder-Club), Anne-Sophie Leunig (Seeclub Küsnacht) und Katharina Ebert (Basler Ruder-Club) das Finalrennen. Die Boote aus Neuseeland und Deutschland lagen während des ganzen Rennens in Führung und machten die Gold- und Silbermedaillen unter sich aus. Um die Bronzemedaille war es aber sehr spannend. Rumänien setzte sich früh an die dritte Position, aber dicht gefolgt von den Booten aus Kanada, Italien und der Schweiz. Die Schweizerinnen auf der Innenbahn hielten den Kontakt, kämpften aufopfernd und engagiert, aber lagen immer an sechster Stelle. Im Schlusssprint konnten die Schweizerinnen sich noch am Boot aus Italien vorbeischieben und wurden in diesem A-Finale Fünfte. Mit diesem Ergebnis hat sich die Mannschaft gegenüber der Europameisterschaft von Mitte Mai leistungs- und rangmässig gesteigert. 

Alina Berset gewinnt im kleinen Finale

Eine ganz gute Woche auf der Sea Forest Waterway Regattastrecke erlebte Alina Berset (Seeclub Sursee). Die Ersatzruderin des Juniorinnen-Doppelvierers ruderte im Einer. Nach einem Vorlaufsieg wurde sie gestern im Halbfinal Vierte. 0.75 Sekunden hatten für die Finalqualifikation gefehlt. Im kleinen Finale um die Ränge sieben bis zwölf dominierte Berset heute und zeigte ein starkes Rennen. Mit langen Ruderschlägen wurde für sie auf allen vier Streckenvierteln die schnellste Zeit registriert, so dass sie verdient das B-Finale gewinnen konnte und sich in der Schlusswertung auf Rang sieben klassierte. Der zehnte Schlussrang resultierte für Gianluca Pierallini und Marino Kerler (beide Grasshopper Club Zürich) im Zweier ohne Steuermann. Auf dem zwölften Rang klassierte sich der Junioren-Doppelvierer mit Raphaël Ahumada (Forward Rowing Club Morges), Bojan Reuffurth (Seeclub Zug), Luca Fayd’Herbe (Seeclub Küsnacht) und Luis Schulte (Società Canottieri Ceresio). 

Sea Forest Waterway Regattastrecke bewährt sich

Die Sea Forest Waterway Regattastrecke, welche für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gebaut wurde, hat mit der Junioren-Weltmeisterschaft eine erste Belastungsprobe erlebt. Alle Rennen konnten planmässig durchgeführt werden. Die klimatischen Bedingungen für die Athletinnen und Athleten sind indes extrem. Die Kombination von Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit, starker Sonneneinstrahlung, Salzwasser und starkem Wind stellen eine für Ruderinnen und Ruderer ungewohnte Kombination dar, auf die man sich gut vorbereiten muss. Die Verhältnisse auf der Wettkampfstrecke dürfen aber aus heutiger Sicht als fair bezeichnet werden, auch wenn der Wind meist seitlich einfällt.

Von den fünf Schweizer Booten erreichten vier eine Rangierung unter den besten zehn Booten. Mit zwei A-Finalplätzen und der Bronzemedaille von Tim Roth hat die Schweizer Delegation die Verbandszielsetzungen erfüllt und sogar übertroffen.  

Junioren-Weltmeisterschaft Tokio (Japan) 2019
Resultate Sonntag, 11. August 2019
Männer
Skiff Junioren (JM1x)
A-Final

1. Ivan Brynza (BLR) 7:15.98. 2. Tristan Vandenbussche (BEL) 7:18.92. 3. Tim Roth (SUI) 7:20.61. 4. Gennaro di Mauro (ITA) 7:26.27. 5. Emil Neykov (BUL) 7:38.17. 6. Piort Plominski (POL) 7:42.49.

Zweier ohne Steuermann Junioren (JM2-)
Final B (Ränge 7-12)

1. Adam Campain/David Edington (USA) 7:10.77. 2. Casper Pedersen/Tobias Kristensen (DEN) 7:11.27. 3. Ioannis Petalotidis/Georgios Makrygiannis (GRE) 7:14.93. 4. Marino Kerler/Gianluca Pierallini (SUI) 7:15.12. 5. Cameron Taberer/Callan Barrell (RSA) 7:16.02. 6. Hugo Reyes Antillon/Iram Lopez Lucatero (MEX) 7:31.10. 

Doppelvierer Junioren (JM4x)
Final B (Ränge 7-12)

1. Grossbritannien 6:12.99. 2. Rumänien 6:13.44. 3. Niederlande 6:17.29. 4. Kanada 6:19.81. 5. China 6:26.43. 6. Schweiz (Raphaël Ahumada, Bojan Reuffurth, Luca Fayd’Herbe, Luis Schulte) 6:30.01. 

Frauen
Doppelvierer Juniorinnen (JW4x)
A-Final

1. Neuseeland 6:54.32. 2. Deutschland 6:56.71. 3. Rumänien 6:58.76. 4. Kanada 7:00.47. 5. Schweiz (Célia Dupré, Meret Renold, Anne-Sophie Leunig, Katharina Ebert) 7:03.94. 6. Italien 7:05.13. 

Skiff Juniorinnen (JW1x)
Final B (Ränge 7-12)
1. Alina Berset (SUI) 8:24.91.
2. Wiktoria Kalinowska (POL) 8:28.62. 3. Daria Stavynoga (UKR) 8:29.73. 4. Sofia Aguirre Vital (MEX) 8:31.79. 5. Nihed Benchadli (ALG) 8:31.94. 6. Ziyi Cui (CHN) 8:33.06. 

Tokio, 11. August 2019/cs.