Bronze für Jeannine Gmelin - Sieg im Gesamt-Weltcup für den LM2x

Bronze für Jeannine Gmelin - Sieg im Gesamt-Weltcup für den LM2x

Artikel - Bronze für Jeannine Gmelin - Sieg im Gesamt-Weltcup für den LM2x

Jeannine Gmelin gewann beim Weltcup in Luzern im Frauen-Einer die Bronzemedaille. Der fünfte Weltcup-Rang reichte dem Doppelzweier der Leichtgewichte mit Raphaël Ahumada und Andri Struzina zum Sieg im Gesamt-Weltcup.

Insgesamt klassierten sich an der LUCERNE REGATTA sieben Schweizer Boote in den Top 12.


Bildergalerie LUCERNE REGATTA vom Sonntag, 10.07.2022 (Fotograf: Detlev Seyb) 

Online-Bericht von SRF Sport vom Sonntag, 10.07.2022


Es war knapp vor 11.30 Uhr, als die Weltcup-Organisatoren in einem voraufgezeichneten Interview mit Jeannine Gmelin das Publikum am Ufer des Rotsees auf den anstehenden A-Final im Frauen-Einer einstimmten. Die Kuhglocken am Ufer lagen bereit. Alles war angerichtet für ein Ruderfest. 

Jeannine Gmelin startete mit 42 Schlägen pro Minute, nutzte den leichten Schiebewind und blieb einen Moment länger in den hohen Startschlägen als jede andere Mitstreiterin. «Bei solchen Bedingungen ist es gut, eine hohe Schlagzahl zu veranschlagen», erklärte sie im Ziel. Bei Streckenhälfte lag sie auf dem zweiten Zwischenrang hinter Ling Zhang aus China und wartete auf ihre Chance zum Angriff. 

Das dritte Streckenviertel entwickelte sich dann genau nach ihrem Geschmack. Schlag um Schlag schob sich Jeannine Gmelin an der Chinesin vorbei und setzte sich bis zur 1500-Meter-Marke an die Spitze. «Ich hatte Spass an diesem Kopf-an-Kopf-Rennen und kann mir heute nichts vorwerfen.» Auf den letzten 300 Metern schafften es indessen die Deutsche U23-Weltmeisterin Alexandra Föster und die Australierin Tara Rigney, sich noch an Jeannine Gmelin vorbeizuschieben. Die Schweizerin holte Bronze. «Ich weiss, dass mein Endspurt noch entwicklungsfähig ist», bilanzierte sie. «Aber genau solche Punkte stehen als nächstes auf meinem Trainingsplan. Hinsichtlich der EM und WM bin ich auf Kurs.» Jeannine Gmelin wird sich nun in Portugal auf die EM in München (05.-10.07.) vorbereiten.

Sieg im Gesamt-Weltcup des leichten Doppelzweiers 
Dank dem Weltcup-Sieg in Belgrad (Raphaël Ahumada / Jan Schäuble) und der Bronzemedaille beim Weltcup in Poznan (Andri Struzina / Jan Schäuble) führten die Schweizer Leichtgewichte vor dem heutigen A-Final in der Wertung für den Gesamt-Weltcup. Die dritte Kombination mit Raphaël Ahumada und Andri Struzina sollte es richten. «Wir wollten den Pokal unbedingt, aber ich hatte natürlich auch die Medaille im Kopf», gab Andri Struzina im Ziel unumwunden zu. 

«Der Start verlief wie im Film», so Andri Struzina. «Es lief einfach, jede Ansage für Zwischenspurts zeigte Wirkung.» Das Duo legte auf der ersten Streckenhälfte immer wieder eine Schippe drauf. Das Boot setzte ich vor Frankreich an die Spitze. «Wir wussten aber, dass uns für einen schlagkräftigen Schlusssprint die Trainingskilometer noch fehlen», erinnerte sich Andri Struzina. «Als auf den letzten 400 Metern die Welle der Konkurrenz anrollte, mussten wir uns strecken.» Die zwei italienischen Boote sprinteten davon, Norwegen und Frankreich schoben sich ebenfalls vorbei, die Schweizer wurden 5., sicherten sich aber den Sieg im Gesamt-Weltcup. «Es ist ein sehr schönes Erlebnis, dass wir diesen Erfolg zu Dritt feiern konnten», freute sich Raphaël Ahumada mit der Trophäe. «Jan Schäuble hatte ebenfalls einen grossen Anteil am Sieg und es war toll, dass er bei der Siegerehrung zu uns stiess», schloss Raphaël Ahumada. 

Männer-Doppelvierer: 10. Weltcup-Rang 
Leichtgewicht Jan Schäuble hatte an diesem Wochenende beim Männer-Doppelvierer «ausgeholfen» und eine Stunde vor seinen Trainingskollegen aus dem Leichtgewichtsdoppelzweier den B-Final im Männer-Doppelvierer der offenen Gewichtsklasse bestritten. Dem Boot mit Jan Schäuble, Patrick Brunner, Nils Schneider und Dominic Condrau gelang ein schneller Start. Die Schweizer lagen nach der 500-Meter-Marke auf dem dritten und bei Streckenhälfte gar auf dem zweiten Zwischenrang hinter Deutschland. «Es war definitiv das beste Rennen an diesem Wochenende», sagte Dominic Condrau. Auf den letzten 300 Metern aber rollten Estland und Litauen das Feld von hinten auf. Deutschland büsste an Tempo ein. Tschechien zündete einen letzten Sprint und warf sich noch vor den Schweizern ins Ziel. Dominic Condrau: «In diesem Moment konnten wir nicht mehr zulegen.» Das Schweizer Boot belegte den 4. Rang, was dem 10. Weltcup-Rang entspricht.

Zweier ohne Steuermann: 12. Weltcup-Rang
Jonah Plock und Maurin Lange starteten heute sehr schnell und lagen nach 500 Metern hinter Rumänien auf dem vielversprechenden zweiten Zwischenrang. «Wir wollten heute die gute Technik des Hoffnungslaufs und den angriffigen Stil des Halbfinals zusammenbringen», sagte Maurin Lange. Für ihren Effort am Start büssten die beiden jedoch alsbald. Auf der zweiten Streckenhälfte konnten sie die Angriffe der Konkurrenz nicht mehr kontern. Leichte technische Unstimmigkeiten schlichen sich ein, was sich in dieser anspruchsvollen Bootsklasse umgehend negativ auswirkt. Die Schweizer belegten schliesslich den sechsten Rang, was dem 12. Weltcup-Rang entspricht.  

Frauen-Einer: Salome Ulrich mit dem 12. Weltcup-Rang
Salome Ulrich lag im B-Final nach den Startschlägen auf dem vierten Zwischenrang. Mit Virginia Dias Rivas aus Spanien auf der Nebenbahn lieferte sie sich einen harten Schlagabtausch. Als die Spanierin jedoch eine Lücke aufreissen konnte, fand Salome Ulrich kein Rezept und belegte schliesslich den sechsten Rang. Die Luzernerin, nur wenige hundert Meter vom Rotsee entfernt aufgewachsen, schliesst die LUCERNE REGATTA im Frauen-Einer auf dem 12. Weltcup-Rang ab, nachdem der Frauen-Doppelvierer sich coronabedingt von den Rennen hatte zurückziehen müssen. 


Resultate Weltcup III, LUCERNE REGATTA, Sonntag, 10.07.2022

Frauen Einer (W1x)
A-Final
1. Alexandra Föster (GER) 07:27.50; 2. Tara Rigney (AUS2) 07:28.94; 3. Jeannine Gmelin (SUI) 07:29.63; 4. Diana Dymchenko (AZE) 07:31.84; 5. Ling Zhang (CHN1) 07:35.32 ; 6. Emma Lunatti (FRA1) 07:36.72
B-Final
1. Lenka Antosova (CZE) 07:35.04; 2. Zifeng Wang (CHN2) 07:35.59; 3. Jovana Arsic (SRB) 07:38.64; 4. Virginia Dias Rivas (ESP) 07:41.84; 5. Viktorija Senkute (LTU) 07:43.24; 6. Salome Ulrich (SUI) 07:53.10 (=> 12. Weltcup-Rang) 

Männer Zweier ohne Steuermann (M2-)
B-Final
1. Sergiu Bejan / Marius Cozmiuc (ROU) 06:26.21; 2. Alfonso Scalzone / Giovanni Abagnale (ITA) 06:28.81; 3. Ryuta Arakawa  / Yoshihiro Otsuka (JPN1) 06:30.42; 4. James Mitchell / Henry Torr (RSA1) 06:31.95; 5. Pieter Van Veen / Eli Brouwer (NED2) 06:35.12; 6. Jonah Plock / Maurin Lange (SUI) 06:37.28 (=> 12. Weltcup-Rang)

Männer Doppelvierer (M4x)
B-Final
1. Estland 05:46.98; Litauen 05:47.57; 3. Tschechien 05:48.61; 4. Schweiz (Jan Schäuble, Patrick Brunner, Nils Schneider, Dominic Condrau) 05:49.05 (=> 10. Weltcup-Rang); 5. Deutschland 05:51.90; 6. Belgien 05:54.55

Männer Doppelzweier Leichtgewichte (LM2x)
A-Final
1. Gabriel Soares / Pietro Ruta (ITA2) 06:12.13; 2. Stefano Oppo / Niels Torre (ITA1) 06:12.45; 3. Ask Jarl Tjoem / Lars Benske (NOR1) 06:14.28; 4. Ferdinand Ludwig / Hugo Beurey (FRA) 06:14.70; 5. Raphaël Ahumada / Andri Struzina (SUI) 06:16.18; 6. Artur Mikolajczewski / Jerzy Kowalski (POL) 06:21.25


10.07.2022 / vdg / 15.55h