4. Rang für den Frauen-Doppelvierer – 5. Rang für den Vierer-ohne

4. Rang für den Frauen-Doppelvierer – 5. Rang für den Vierer-ohne

Artikel - 4. Rang für den Frauen-Doppelvierer – 5. Rang für den Vierer-ohne

An der Ruder-EM in München klassierte sich der Frauen-Doppelvierer mit Pascale Walker, Lisa Lötscher, Salome Ulrich und Célia Dupré auf dem vierten Rang.

Der Männer-Riemenvierer mit Andrin Gulich, Roman Röösli, Tim Roth und Joel Schürch holte den fünften EM-Rang. Im Leichtgewichtseiner qualifizierte sich Andri Struzina als fünftes Schweizer Boot für die Medaillenrennen vom Sonntag. 


==> Bildergalerie EM München, Samstag, 13.08.2022 (Fotograf: Detlev Seyb) 


Der erste von zwei Finaltagen fand auch heute bei Gegenwind statt. Die Olympia-Tribüne war gut besetzt. Das Publikum genoss Weltklasse-Rudersport bei sommerlichen Temperaturen. Die ersten zwei von insgesamt fünf Schweizer Finalbooten standen heute im Einsatz.

Dass der Wind gegen Mittag für ordentliche Böen sorgte, sollte Pascale Walker, Lisa Lötscher, Salome Ulrich und Célia Dupré im Finalrennen des Frauen-Doppelvierers einen Strich durch die Rechnung machen. Aber ganz von vorne: Das Schweizer Frauenboot schoss regelrecht aus dem Startblock und warf sich mit aller Gewalt in die ersten Ruderschläge: «Ich glaube, wir hatten in keinem unserer bisherigen Rennen einen derart wuchtigen Start hingelegt», sagte Salome Ulrich nach dem Rennen. Die Schweiz blieb denn auch am längsten in der hohen Startkadenz. Die Niederlande führten das Rennen vorerst an, wurden indessen bereits nach 500 Metern von den Britinnen abgefangen. Grossbritannien war schon im Vorlauf dadurch aufgefallen, dass es am besten von allen Doppelvierern mit den anspruchsvollen Bedingungen in Oberschleissheim umzugehen weiss. 

Die Machtdemonstration von Grossbritannien nahm ihren Lauf, während sich die Schweizerinnen bei Streckenhälfte vor der Ukraine den dritten Zwischenrang sicherten. «Es war etwa bei 1250 Meter, als uns eine Windböe erfasste», erklärte Schlagfrau Pascale Walker. «Hier fehlte uns noch die Erfahrung, diesen Bedingungen zu trotzen und den Speed mitzunehmen», ergänzte Salome Ulrich. Das Boot aus der Ukraine schob sich an der Schweiz vorbei und sicherte sich EM-Bronze. Der Schweiz blieb der vierte Rang. «Das ist für uns keine Enttäuschung, sondern ein Ansporn», sagte Célia Dupré. «Es macht uns hungrig auf mehr.» Das Boot habe alles gegeben und sich nichts vorzuwerfen. Lisa Lötscher: «Dieses Resultat ist eine weitere Erfahrung und wichtiger Schritt in unserem Olympia-Programm Richtung Paris 2024.» 

Vierer ohne Steuermann: 5. EM-Rang
Auch bei Andrin Gulich, Roman Röösli, Tim Roth und Joel Schürch ging es im ambitionierten Riemenvierer bei ihren ersten gemeinsamen Titel-Wettkämpfen um das Sammeln wichtiger Erfahrungen. Unter «Learnings» abzubuchen ist darum der heutige Start, der dem Quartett nicht optimal gelang. So lag das Schweizer Boot bereits nach 500 Metern auf dem fünften Zwischenrang. «Der Start ist einer der Punkte, an denen wir in den nächsten vier Wochen bis zur WM arbeiten werden», sagte Roman Röösli. 

Vorneweg jagten die Niederlande und Rumänien die davonpreschenden Briten. Polen lag derweil auf dem vierten Zwischenrang in Reichweite der Schweiz. Nach Streckenhälfte starteten die Schweizer eine eindrückliche Aufholjagd und erhöhten den Druck auf das polnische Boot, das sich vehement wehrte. Polen, seines Zeichens Weltmeister 2019, rettete sich unter vereinten Kräften ins Ziel und verwies die Schweiz schliesslich mit einem Vorsprung von gerade mal 0,30 Sekunden auf den fünften Rang. «Wir wissen nun, dass diese neue Formation funktionieren kann», erklärte Joel Schürch, eines der bisherigen Mitglieder des Riemenvierers. Andrin Gulich: «Wir werden uns in der WM-Vorbereitung unter anderem der Kompaktheit in den mittleren Rennabschnitten und einem nachhaltigen Ruderschlag widmen.» Das Team wird seine gemeinsamen Trainingskilometer bis zur WM Mitte September verdoppelt haben, um sich dann - neben den heutigen, europäischen Konkurrenten - auch mit den starken Riemennationen aus Übersee und Ozeanien zu messen. 

Leichtgewichtseiner: Andri Struzina im A-Final
Andri Struzina gelang im heutigen Halbfinal des Leichtgewichtseiners ein schneller Start. Nur der Bulgare Lazar Penev war schneller aus dem Startblock gekommen. Dann aber setzte sich der Grieche Antonios Papakonstantinou vom dritten Zwischenrang kommend an die Spitze und gab sie nicht mehr ab. «Es gelang mir gut, am Griechen dran zu bleiben», sagte Andri Struzina nach dem Rennen. Im Schlusssprint machte der Zuger zusätzlichen Druck und bedrängte den Griechen gar noch auf den letzten Rennmetern. Als Zweitplatzierter qualifizierte er sich für den A-Final vom Sonntag um 11.20h, wenn es um eine EM-Medaille geht. «Jetzt geht es darum, mich gut zu erholen und im A-Final nochmals einen Schritt nach vorne zu machen.»

Männer-Doppelvierer: 4. Rang im B-Final
Kai Schätzle, Patrick Brunner, Nils Schneider und Dominic Condrau starteten heute schneller als gestern und ruderten auf den ersten 500 Rennmetern mitten im Feld. Auf der zweiten Streckenhälfte erhöhten die Schweizer ihre Schlagzahl auf 40 Schläge pro Minute und positionierten sich auf dem vierten Zwischenrang. Vorneweg stürmte Litauen, das die Schweizer tags zuvor noch geschlagen hatten, zum Sieg vor den Niederlanden. Die Schweizer kämpften sich im Endspurt an das Boot der Ukraine heran, belegten aber schliesslich den vierten Rang, was dem 10. EM-Rang entspricht.  

Frauen-Doppelzweier: 4. Rang im B-Final
Den vierten Rang belegte auch der Frauen-Doppelzweier mit Fabienne Schweizer und Nina Wettstein. Während sich vorneweg Norwegen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen die Ukraine durchsetzte, lag das Schweizer Duo bei Streckenhälfte auf dem dritten Zwischenrang. Deutschland schob sich auf der zweiten Streckenhälfte auf den dritten Platz vor, die Schweizerinnen belegten den vierten Schlussrang, der dem 10. EM-Rang entspricht.

Neben Andri Struzina im Leichtgewichtseiner rudern morgen Sonntag zum Abschluss der Ruder-EM in München noch zwei weitere Leichtgewichtsboote um Medaillen. Der Frauen-Doppelzweier mit Frédérique Rol und Patricia Merz sowie der Männer-Doppelzweier mit Raphaël Ahumada und Jan Schäuble. Die Finals werden am Fernsehen auf SRF / RTS live übertragen.


Resultate EM-München vom Samstag, 13.08.2022:

Frauen
Doppelzweier Frauen (W2x)
B-Final
1. Jenny Marie Rorvik / Thea Helseth (NOR) 07:13.82; 2. Diana Serebrianska / Anastasiia Kozhenkova (UKR) 07:16.05; 3. Sophie Leupold / Judith Guhse (GER) 07:20.39; 4. Fabienne Schweizer / Nina Wettstein (SUI) 07:22.14 (=> 10. EM-Rang); 5. Katharina Lobnig / Tabea Minichmayr (AUT) 07:28.54

Doppelvierer Frauen (W4x)
A-Final
1. Grossbritannien 06:49.21; 2. Niederlande 06:55.52; 3. Ukraine 06:53.76; 4. Schweiz (Pascale Walker, Lisa Lötscher, Salome Ulrich, Célia Dupré) 06:57.32 (=> 4. EM-Rang); 5. Italien 07:03.38; 6. Deutschland 07:10.36

Männer
Einer Männer Leichtgewichte (LM1x)
Halbfinal
1. Antonios Papakonstantinou (GRE) 07:11.98; 2. Andri Struzina (SUI) 07:13.21 (=> A-Final); 3. Lazar Penev (BUL) 07:24.16; 4. Ahmet Rapi (SWE) 07:28.06; 5. Marlon Colpaert (BEL) 07:29.90; 6. Kasper Hirvilampi (FIN) 07:31.13

Vierer ohne Steuermann Männer (M4-)
A-Final
1. Grossbritannien 06:15.43; 2. Niederlande 06:17.69; 3. Rumänien 06:19.49; 4. Polen 06:23.52; 5. Schweiz (Andrin Gulich, Roman Röösli, Tim Roth, Joel Schürch) 06:23.82 (=> 5. EM-Rang); 6. Ukraine 06:28.38

Doppelvierer Männer (M4x)
B-Final
1. Litauen 05:55.76; 2. Niederlande 05:56.50; 3. Ukraine 06:01.85; 4. Schweiz (Kai Schätzle, Patrick Brunner, Nils Schneider, Dominic Condrau) 06:02.48 (=> 10. EM-Rang); 5. Tschechien 06:04.18; 6. Belgien 06:07.51

Startzeiten Schweizer Boote am Sonntag, 14.08.2022

9.30h; M1x; Scott Bärlocher (C-Final)
9.50h; LW1x; Eline Rol (B-Final)

A-Finals (Ränge 1-6)
11.20h; LM1x; Andri Struzina 
12.26h; LM2x-; Raphaël Ahumada / Jan Schäuble  
12.43h; LW2x; Frédérique Rol / Patricia Merz 


13.08.2022 / vdg / 16.05h