2x Bronze für den Doppelzweier und den Einer der Leichtgewichte

2x Bronze für den Doppelzweier und den Einer der Leichtgewichte

Artikel - 2x Bronze für den Doppelzweier und den Einer der Leichtgewichte

Mit Bronze im Doppelzweier der Leichtgewichte für Raphaël Ahumada und Jan Schäuble sowie Bronze im Leichtgewichtseiner für Andri Struzina hat der Verband SWISS ROWING an den European Championships die ersten Medaillen für die Schweiz geholt.

Die Trainingsgruppe der Leichtgewichte zeigte eine ausserordentliche Teamleistung auf Weltklasse-Niveau. Frédérique Rol und Patricia Merz belegten im Frauen-Doppelzweier der Leichtgewichte den 5. EM-Rang. Insgesamt klassierten sich an der Ruder-EM in München fünf Schweizer Boote in den Top Sechs. 


==> Bildergalerie EM München, Sonntag, 14.08.2022 (Fotograf: Detlev Seyb)

==> Bericht SRF Sport vom 14.08.2022

==> Bericht SRF Sport vom 15.08.2022


Die fantastische Stimmung im Münchner Olympiapark schwappte heute bei Top-Wetter auch auf die Regattastrecke in Oberschleissheim über. Vor grosser Kulisse fand heute der zweite Teil der Finalrennen statt. 

Den erfolgreichen Auftakt für das SWISS ROWING Team machte Andri Struzina im Leichtgewichtseiner, der an diesen Multisport-Europameisterschaften die erste Medaille überhaupt für die Schweiz gewann. Bereits am Start beeindruckte der Schweizer und setzte sich sofort an die zweite Stelle hinter den Italiener Gabriel Soares. Im zweiten Streckenviertel kämpfte sich der Grieche Antonios Papakonstantinou vom dritten Zwischenrang kommend an die Spitze, wo bis zur 1000-Meter-Marke ein stetiger Schlagabtausch zwischen dem Griechen, dem Italiener und Andri Struzina stattfand. Auf der zweiten Streckenhälfte riss Struzina gegen hinten eine beachtliche Lücke auf und sicherte sich so seine dritte Position und EM-Bronze. «Gerade weil ich bislang wenige internationale Rennen in dieser Bootsklasse gerudert habe, freut mich dieser Erfolg besonders», freute er sich nach dem Rennen. «Jetzt will ich natürlich wissen, was an der WM möglich ist.» Als erster Schweizer Medaillengewinner an der EM in München liess er sich verdient feiern.

Bronze für Raphaël Ahumada und Jan Schäuble im leichten Doppelzweier
Dem Erfolg ihres Trainingskollegen wollten die beiden anderen Schweizer Leichtgewichte natürlich in keinster Weise nachstehen. Im Doppelzweier der Leichtgewichte waren Raphaël Ahumada und Jan Schäuble heute kein Überraschungsteam mehr, zumal das Duo als Weltcupsieger von Belgrad und (zusammen mit Andri Struzina) als Gesamt-Weltcupsieger in dieser Bootsklasse ein beachtliches Palmares aufzuweisen haben. Die beiden wurden ihrer Mitfavoritenrolle vom Start weg gerecht. Bis kurz vor der 1500-Meter-Marke führten sie das Feld vor Irland und Italien an. Dann zogen die Olympiasieger aus Irland, Paul O’Donovan und Fintan McCarthy, vorbei und lancierten einen langen Spurt. Die Italiener Stefano Oppo und Pietro Ruta gingen mit. «Wir wussten natürlich um die Spurtstärke der Iren und Italiener», bilanzierte Jan Schäuble. «Wir wussten aber auch, dass die Portugiesen unglaublich schnelle Rennen rudern können.» Die Gebrüder Dinis und Afonso Duarte Costa aus Portugal rissen auf den letzten 200 Metern einen für die Schweizer brandgefährlichen Sprint an. Ahumada / Schäuble wehrten sich erfolgreich, fuhren zu EM-Bronze und verwiesen die Portugiesen mit einem Vorsprung von 0,38 Sekunden auf den vierten Rang. Raphaël Ahumada: «Ich bin überglücklich, dass ich in meinem ersten Jahr im Elite-Bereich bereits eine Bronzemedaille an einem internationalen Titelkampf gewinnen konnte. Wir werden nun hart weiterarbeiten, um im September an der WM nochmals für Furore zu sorgen.»

5. EM-Rang für Frédérique Rol und Patricia Merz
Gegen die siegreichen Britinnen fanden heute nicht nur die Schweizerinnen kein Rezept. Die 500-Meter-Marke passierten zwar alle Boote innerhalb von gut drei Sekunden. Alles war noch möglich. «Aus den Augenwinkeln nahmen wir wahr, dass das Feld nah beieinander ruderte», erklärte Frédérique Rol. Grossbritannien erhöhte bald mal den Druck und lag bei Streckenhälfte bereits ausser Reichweite von Rol / Merz. Frankreich wurde Zweiter, Italien erkämpfte sich den Bronze-Platz. Die Schweizerinnen belegten hinter Irland den fünften EM-Rang. Frédérique Rol: «Es war ein gutes Rennen. Wir wissen nun, wo wir uns noch verbessern können, um uns bis zur WM zu steigern.» 

Früher am Morgen hatte Eline Rol im B-Final des Leichtgewichtseiners einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg gefeiert. Mit zwei offenen Längen Vorsprung führte die Westschweizerin bereits zur Streckenhälfte. Selbst im Ziel betrug der Vorsprung auf die Französin Aurelie Morizot noch über eine offene Länge. Dieser Sieg im B-Final entspricht dem 7. EM-Rang. 

Ebenfalls ein Start-Ziel-Sieg gelang Scott Bärlocher im C-Final des Männer-Einers. Er kontrollierte das Feld souverän und erzielte mit diesem Sieg den 13. EM-Rang.

Fazit des Verbandsdirektors Christian Stofer:
«Wir sind mit 11 Booten und einem grossen, jungen Team nach München gereist. Mit fünf Startplätzen im A-Final haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Mit diesen beiden Bronze-Medaillen von Raphaël Ahumada und Jan Schäuble im Doppelzweier und Andri Struzina im Einer der Leichtgewichte haben wir gezeigt, dass wir Medaillen gewinnen können, selbst dann, wenn mit dem Ausfall von Jeannine Gmelin eine Spitzenathletin die EM nicht hatte beenden können. Mit zwei Medaillen und fünf Plätzen im A-Final haben wir die Zielsetzungen des Verbandes SWISS ROWING übertroffen. Wir werden die Ergebnisse analysieren und die Erkenntnisse in das weitere Training einfliessen lassen. Die EM in München war eine sehr gute Standortbestimmung hinsichtlich der WM in Racice, Tschechien (15.-25.09.2022), unserem Saisonhöhepunkt.»


Resultate EM-München vom Sonntag, 14.08.2022:

Frauen
Einer der Leichtgewichte (LW1x)
B-Final
1. Eline Rol (SUI) 08:25.56 (=> 7. EM-Rang); 2. Aurelie Morizot (FRA) 08:29.50; 3. Dora Dragicevic (CRO) 08:35.79; 4. Natalia Miguel Gomez (ESP) 08:42.73

Doppelzweier der Leichtgewichte (LW2x)
A-Final
1. Imogen Grant / Emily Craig (GBR) 07:27.82; 2. Claire Bove / Laura Tarantola (FRA) 07:33.33; 3. Federica Cesarini / Valentina Rodini (ITA) 07:36.87; 4. Margaret Cremen / Lydia Heaphy (IRL) 07:37.51; 5. Frédérique Rol / Patricia Merz (SUI) 07:41.91 (=> 5. EM-Rang); 6. Zuzanna Jasinska / Katarzyna Welna (POL) 07:45.12

Männer
Einer Männer (M1x)
C-Final
1. Scott Bärlocher (SUI) 07:23.75 (=> 13. EM-Rang); 2. Wiktor Chabel (POL) 07:27.96; 3. Jordi Jofre Senciales (ESP) 07:35.56; 4. Bahman Nasiri (AZE) 07:54.54; 5. Andrei Jamsa (EST) 08:12.14
 
Einer Männer Leichtgewichte (LM1x)
A-Final
1. Antonios Papakonstantinou (GRE) 07:21.84; 2. Gabriel Soares (ITA) 07:24.21; 3. Andri Struzina (SUI) 07:31.23 (=> 3. EM-Rang); 4. Rajko Hrvat (SLO) 07:35.91; 5. Julian Schoeberl (AUT) 07:42.90; 6. Lazar Penev (BUL) DNS

Doppelzweier der Leichtgewichte (LM2x)
A-Final
1. Paul O'Donovan / Fintan Mc Carthy (IRL) 06:34.26; 2. Stefano Oppo/ Pietro Ruta (ITA) 06:38.40; 3. Raphaël Ahumada / Jan Schäuble (SUI) 06:39.67 (=> 3. EM-Rang); 4. Dinis Duarte Costa / Afonso Duarte Costa
(POR) 06:40.05; 5. Miroslav Vrastil / Jiri Simanek (CZE) 06:42.95; 6. Stanislav Kovalov / Igor Khmara
(UKR) 06:55.54


14.08.2022 /vdg / 15.35h (letztes Update: 15.08./9.55h)