Goldmedaille für den leichten U23 Doppelvierer an der WM in Plovdiv

Goldmedaille für den leichten U23 Doppelvierer an der WM in Plovdiv

Artikel - Goldmedaille für den leichten U23 Doppelvierer an der WM in Plovdiv

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Goldmedaille, Weltbestzeit und in allen Rennen ungeschlagen. Was für eine grossartige Leistung der U23-Leichtgewichte, unseren Youngguns Matthias Fernandez, Julian Müller, Andri Struzina und Pascal Ryser an der U23-WM in Plovdiv.

Was für eine grandiose Vorstellung des Schweizer Leichtgewichts-Doppelvierers mit Matthias Fernandez, Julian Müller, Andri Struzina und Pascal Ryser heute im Finalrennen der Leichtgewichts-Doppelvierer. Ein schneller Start, das ganze Rennen hindurch auf Tuchfühlung mit den ebenfalls stark rudernden Österreichern und auf der zweiten Streckenhälfte mit langen Schlägen der Ziellinie entgegen. Der erste Platz und der WM-Titel sind der verdiente Lohn für eine lupenreine Vorstellung des Doppelvierers diese Woche in Plovdiv. Mit den Rängen vier und sechs runden zwei weitere Schweizer Finalboote die Bilanz auf.

Hochsommerlich heisse Temperaturen herrschten auch heute auf dem Maritsa-Regattakanal in Plovdiv. Den Athletinnen und Athleten wurde in dieser brütenden und beinahe windstillen Hitze alles abverlangt. Der erste Finaltag der U23-Weltmeisterschaft bot hervorragende Rennen und viel Abwechslung auf dem Siegerpodest.

Gold für Ryser, Struzina, Müller und Fernandez
Im Vorlauf und im Halbfinale hatten Pascal Ryser (Ruderclub Thalwil), Andri Struzina (Seeclub Zug), Julian Müller (Seeclub Luzern) und Matthias Fernandez (Seeclub Zug) bereits gewonnen. Im Halbfinale erzielten sie zudem eine neue Weltbestzeit. Und im heutigen Finale vermochten sie ihre Taktik nochmals anzupassen. „Das war der beste Start, den wir je gemacht hatten“, bilanzierte ein erschöpfter aber überglücklicher Andri Struzina den bisherigen Karrierehöhepunkt der vier Athleten. Gleichauf liegend mit den starken Österreichern führten die Schweizer das Feld an. Eine gute Position mit Überblick auf die anderen Boote war somit fürs erste hergestellt. Kurz vor der Streckenhälfte setzte das Schweizer Boot das erste Mal dazu an, die Führung zu übernehmen, aber das Austria-Boot vermochte dagegen zu halten. Nach der Streckenhälfte dann ein erneuter Versuch der vier Schweizer, der erfolgreich war. Führungswechsel mit der Schweizer Bootsspitze in Führung. Schnell war die Führung auf eine Viertel Bootslänge ausgebaut. „Jeder angesagte Zwischenspurt wirkte und die ganze Mannschaft agierte zusammen“, schilderte Bugmann Matthias Fernandez nach dem Rennen sein Rennerlebnis. Das Schweizer Boot ruderte mit langen Schlägen immer weiter in Führung und so konnte man die Führung auf eine knappe Bootslänge Vorsprung ausbauen. Während Österreich nicht mehr zusetzen konnte und immer stärker von den auf Aussenbahn rudernden Iren unter Druck gesetzt wurde, liess das Schweizer Boot keine Zweifel aufkommen, wer sich hier als U23-Weltmeister ausrufen lassen wollte. In der schnellen Zeit von 5:50,62 Minuten gewannen die vier Athleten ihre erste Meisterschaftsmedaille überhaupt. Entsprechend gross war die Freude und ausgelassen die Siegerehrung.

Vierter Platz für den leichten Frauen-Doppelvierer
Ebenfalls zum Finale startete der leichte Doppelvierer der Frauen mit Serafina Merloni (Seeclub Stansstad), Fabienne Schweizer und Larissa Conrad (beide Seeclub Luzern) sowie Lara Eichenberger (Ruderclub Zürich). Das Quartett startete schnell und hatte sich eine Position in der Mitte des Feldes etabliert. Kurz vor Streckenhälfte war der Kontakt zu den vor ihnen rudernden Booten aus Holland und Deutschland dann aber kurzzeitig abgerissen, währendem Italien als Titelverteidiger an der Spitze des Feldes einsam in Führung liegend ruderte. Das Schweizer Boot versuchte zwar immer wieder, die Lücke zum deutschen Boot zu schliessen, was aber nicht gelang. Immer an vierter Stelle liegend, war das auch der vierte Platz im Ziel. Die Schweizerinnen vermochten Grossbritannien und die Australierinnen jedoch sicher auf die Plätze zu verweisen.

Sechster Platz für den Vierer-ohne der Männer
Die gestrige Finalqualifikation war für den Männer-Vierer mit Joshua Meyer, Nicolas Kamber (beide GC Zürich), Benjamin Hirsch (Ruderclub Uster) und Scott Bärlocher (Ruderclub Baden) bereits eine grosse Leistung. Im heutigen Finale startete das Schweizer Boot gut, musste aber früh im Rennen erkennen, dass die vier favorisierten Boote aus Australien, Österreich, Holland und Grossbritannien nochmals zuzusetzen vermochten. Während man am Anfang das serbische Boot noch in Schach halten konnte, vermochten die Serben auf der zweiten Streckenhälfte das Schweizer Boot zu überholen und im Schlussspurt auf Distanz zu halten, obwohl das Schweizer Boot nochmals vielversprechend näher kam. Nach einer schwierigen Vorbereitung in den letzten Wochen, darf diese Finalqualifikation aber als respektables Resultat gewertet werden. Alle vier Athleten standen erstmals in einem Weltmeisterschafts-Finale.

Pascale Walker im Finalrennen vom Sonntag
Pascale Walker bleibt auch in ihrem zweiten Rennen dieser U23-WM ungeschlagen. Im zweiten Halbfinale der Frauen-Einer sicherte sie sich den Laufsieg und damit die Qualifikation für das A-Finale von morgen Sonntag. Mit einem schnellen Start schob sich Pascale Walker früh in eine gute Position, dicht gefolgt von der Schwedin Claesson und der deutschen Ruderin Faralisch. Gegen Ende des Rennens konnte Pascale Walker deutlich machen, dass sie das Rennen gewinnen wollte und kreuzte die Ziellinie zuerst. Schweiz, Schweden und Deutschland qualifizierten sich in diesem Halbfinal für den grossen Final. Aus dem anderen Halbfinal stossen die Ruderinnen aus Frankreich, USA und Norwegen in den A-Final vor. Das Rennen findet morgen Sonntag um 12:55 Uhr (11:55 Uhr in der Schweiz) statt.

In Platzierungsrennen die Wettkämpfe beendet haben die beiden Männer-Skiffiers. Im C-Final der Männer offener Klasse ruderte Niklaus Haberthür nach einem verhaltenen Start und einer kontinuierlichen Steigerung während des Rennens auf den vierten Schlussrang, was ihm im Schlussklassement den 16. Schlussrang einbringt. Die Regatta mit einem zweiten Platz im E-Final abgeschlossen hat Leichtgewichts-Ersatzmann Kaspar Bührer im leichten Männer-Skiff. Er kommt in der Endabrechnung auf den 26. Schlussrang von 34 Startern.

U23-Weltmeisterschaften Plovdiv (Bulgarien) vom 19.-23. Juli 2017. Resultate Samstag, 22. Juli 2017

Männer.
Doppelvierer Leichtgewichte, Final A: 1. Schweiz (Pascal Ryser, Andri Struzina, Julian Müller, Matthias Fernandez) 5.50,62.
2. Österreich (Kabas, Brabec, Schoeberl, Kepplinger) 5:52,09. 3. Irland (Beggan, O’Connor, Goff, O’Connell) 5:52,37. 4. Grossbritannien 5:54,55. 5. Italien 5:56,46. 6. Frankreich 5:56,82.

Vierer ohne Steuermann, Final A: 1. Australien (Black, Moore, Donald, Bakker) 5:50,16. 2. Grossbritannien (Hurn, Digby, Elwes, Carnegie) 5:53,64. 3. Österreich (Seifriedsberger, Hohensasser, Querfeld, Querfeld) 5:56,39. 4. Niederlande 5:58,59. 5. Serbien 6:00,63. 6. Schweiz (Joshua Meyer, Nicolas Kamber, Benjamin Hirsch, Scott Bärlocher) 6:04,64.

Einer, Final C (Plätze 13-18): 1. Emil Freudenthal (Sd) 6:58,78. 2. Tamas Szegedi (Un) 7:00,48. 3. Lukas Reim (Ö) 7:01,96. 4. Niklaus Haberthür (Sz) 7:03,77. 5. Tom De Borger (Bel) 7:06,68. 6. Bohdan Martynenko (Ukr) 7:06,95. Niklaus Haberthür damit im 16. Schlussrang.

Einer Leichtgewichte, Final E (Plätze 25-30): 1. Leo Grandsire (Fr) 7:08,75. 2. Kaspar Bührer (Sz) 7:11,98. 3. Sergei Oboianschii (Mold) 7:16,11. 4. Joao Paulo Oliveira (Por) 7:16,17. 5. Ivan Kolev (Bul) 7:24,37. 6. Bruno Raimondo (Par) 7:31,06. Kaspar Bührer damit im 26. Schlussrang.

Frauen.

Doppelvierer Leichtgewichte, Final A: 1. Italien (Maregotto, Piazzolla, Rodini, Schettino) 6:25,96 (neue Weltbestzeit). 2. Niederlande (Veldhuis, Hochstenbach, Verkuil, Veldhuis) 6:31,94. 3. Deutschland (Reichardt, Asmussen, Spanke, Neuhaus) 6:32,26. 4. Schweiz (Serafina Merloni, Fabienne Schweizer, Larissa Conrad, Lara Eichenberger) 6:36,01. 5. Grossbritannien 6:37,13. 6. Australien 6:36,17.

Einer, 2. Halbfinal A/B: 1. Pascale Walker (Sz) 7:42,32. 2. Lovisa Claesson (Sd) 7:43,53. 3. Juliane Faralisch (D) 7:44,86. 4. Ekaterina Pitirimova (Russ) 7:48,56. 5. Alessandra Montesano (I) 7:55,05. 6. Nurit Bezdesky (Isr) 8:37,62. – 1. Halbfinal A/B: 1. Elodie Ravera-Scaramozzino (Fr) 7:37,48. 2. Emily Kallfelz (USA) 7:39,45. 3. Thea Helseth (No) 7:42,45.

Plovdiv, 22. Juli 2017/cs.